Innere Haltung
Der Unterschied zwischen Sport und Yoga ist unsere innere Haltung. Beim Yoga geht es nicht nur darum unseren Körper zu stärken und die Beweglichkeit zu erhöhen. Es geht darum wie wir praktizieren, mit welcher Haltung, uns und der Welt gegenüber, wir auf die Matte gehen. Unsere innere Haltung wird im Yoga genährt, dadurch das wir Respektvoll mit uns umgehen, indem wir Kraft und Stabilität spüren, wächst in uns Mut sich auf neues einzulassen. Wir finden in uns Vertrauen uns auszuprobieren ohne die innere Haltung zu verlieren, denn aus der Verbindung mit unserem Herzen, erkennen wir die Bereitschaft uns so anzunehmen wie wir sind. Die Philosophischen Konzepte verfeinern unsere Perspektive und unterstützen uns diese lebensbejahende Haltung anzunehmen. Yoga zu praktizieren bedeutet seinem Herzen zu folgen und die innere Haltung zu kultivieren die uns ermöglicht das schönste Leben zu gestalten, dass für uns möglich ist. Yoga ist eine Ressource die durch ihre Haltung unsere innere Stärke weckt und uns in unsere Kraft bringt, während wir offen und empfänglich bleiben. In schwierigen Zeiten oder Situationen gibt uns die innere Haltung, Kraft, Vertrauen, Struktur und das Gefühl von Gehalten sein.
Ahamkara das EGO
In der yogischen Philosophie wird Ahamkara als der Ich Macher, als das EGO bezeichnet. Das Ego, ist lateinisch und bedeutet „ICH“. Im Sprachgebrauch steht das „ICH“ und das „EGO“ im gleichen Kontext, ist aber nicht dasselbe. Von meinen Lehrern habe ich den Unterschied zwischen „ICH“ und „EGO“ so verstanden. Das „ICH“ ist mein authentisches SEIN, das Gefäß meiner Seele, das womit ich in dieser Welt lebe. Das „ICH“ hat nicht unbedingt einen guten Ruf und doch ist es unser Fundament, notwendig um Erfahrung als Individuum zu machen um hier unser Leben zu gestalten. Das „ICH“ unterstützt uns darin uns abgrenzen aber auch verbinden können. Das „ICH“ hilft uns unser Leben zu leben.
Das „EGO“ ist ein Teil von uns, eine Identität die schon früh in unser Leben tritt. Man kann es bei den kleinen Kindern beobachten, wenn die Eltern begeistert applaudieren, wenn Kinder ihre neuesten Fähigkeiten präsentieren. Natürlich ist das schön und natürlich möchte man mehr davon haben, von dem Applaus von außen. Aber in den Momenten wird das „EGO“ genährt. Das „EGO“ ist beherrscht von äußeren Dingen, es möchte geliebt und gesehen werden.
In der Philosophie steht wir sollten das „ICH“ loslassen, da das „ICH“ mit dem „EGO“ gleichgesetzt wird. Ich glaube, wenn wir unser „ICH“ gut kennen, dann wissen wir von unserem „EGO“. Es ist der Teil von uns der geliebt und anerkannt werden möchte, es wird beherrscht von außen und leidet, wenn es nicht gesehen wird. Das „EGO“ wird stark und zu groß, wenn das „ICH“ schwach ist. Darum ist es wichtig, dass wir uns entwickeln, das wir wissen wer wir sind damit wir nicht von unserem „EGO“ überfordert werden, sondern es liebevoll als einen Teil von uns annehmen.
Um dein „ICH“ gedeihen zulassen komm auf die Matte
Die Verbindung mit dem Universellen
Im Anusara steht unsere Rückseite für unsere universelle Seite, dem Großen und Ganzen, das was uns trägt und hält. Das kann für jeden unterschiedlich sein, es kann der Glaube an Gott sein oder andere höhere Energien, die Natur, euer Partner, die Familie, das Universum? Was es auch ist, es ist unsere Rückseite, die Seite die uns aufrichtet, beschützt und stützt und die immer für uns da ist und die möchte das wir da sind. Lehnt euch zurück und spürt die Kraft und das Vertrauen das eure Rückseite euch schenkt, es ist das Universelle das uns von hinten umarmt. Wenn wir uns unserer Rückseite bewusstwerden und uns mit ihr verbinden, wird sie in unserer Wahrnehmung so groß das sie gefühlt über unsere Vorderseite hinausgeht. Durch diese Verbindung entsteht ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen. Unsere Vorderseite dagegen ist unsere individuelle Seite, das ist nicht bewertend gemeint, sondern nur orientierend, sie ist wichtig ohne unsere Vorderseite geht nichts. Aber Ruhe, Vertrauen und das tiefe Gefühl wir sind nicht allein entsteht aus der Verbindung mit der Rückseite. Lehnt euch zurück und nehmt die Unterstützung an.
Sthira Sukham Asanam
Das ist Patanjalis wohl bekanntestes Sutra und besagt das jede Asana stabil, kraftvoll und widerstandsfähig sein sollte aber auch zu gleichen Teilen angenehm, leicht und das Wohlgefühl fördernd. Ein anderer Yogameister sagte es so: „Eine Asana ist perfekt ausgeführt, wenn die Bewegung geschmeidig und der Körper leicht ist, denn dann entsteht Freiheit im Geist. Erst wenn die Anstrengung die Asana auszuführen mühelos ist erkennst du deine Grenzenlosigkeit“.
Unser Leben besteht aus Gegensätzen und unser erster Impuls ist es sich zu entscheiden, dabei geht es um die Mitte. Denn wenn wir die Balance zwischen Kraft und Leichtigkeit finden, dann kann Energie fließen. Nicht umsonst steht Sthira (Stabilität,Kraft)an erster Stelle, wir brauchen erst ein gutes Fundament, eine gute Basis um uns dann durch Sukham (angenehm, leicht) auf die Situation einzulassen. Ein Baum kann sich nur im Wind bewegen, wenn er stark und gut verwurzelt ist. Stressige Lebensumstände entwurzeln uns, wir verlieren den Halt und werden unbeweglich. Immer wieder finden wir uns in Situationen, in denen wir entweder zu hart oder zu weich sind. Da braucht es eine gute Selbstwahrnehmung, um in den Situationen in denen wir hart sind, nicht noch mehr Sthira(Kraft,Stärke) dazu tun obwohl hier Sukham (Leichtigkeit) die Balance schaffen könnte und uns gut würde. Andersrum natürlich genauso, wenn wir kein gutes Fundament haben dann ist es unmöglich Leichtigkeit zu spüren, loszulassen sich auf neues einzulassen. Wir wissen das, wir uns frei und mühelos entfalten können, wenn wir geerdet und verwurzelt sind.
Das schöne im Yoga ist, es hört nicht auf, eine Asana die am Anfang herausfordernd ist zb. der Hund, ist vielleicht irgendwann die Position in der du Ruhe findest. Manchmal aber findest du die Ruhe in dieser Asana gar nicht. Da braucht es Mut und Selbstwahrnehmung um die Childpose zu nutzen um wieder Leichtigkeit zu spüren. Wir selbst spüren genau ob wir in Balance sind, wenn wir die Asana in Balance ausführen dann wird Wachheit nicht zur Verspannung und Entspannung nicht zu Trägheit. Selbst wenn es heute noch nicht klappt, bleib dran und gehe mit einem kleinen Lächeln in die Kraft.
Die drei Ebenen des Herzens im Yoga
Das physische Herz, als lebenswichtiges Organ, pumpt das Herz Blut durch unseren Organismus. Nervenverbindungen zwischen Herz und Geist, wirken sich auf unser Handeln, Denken und Entscheiden aus. Wenn wir ausdrücken, das uns weit ums Herz wird, uns das Herz aufgeht, oder aber das Herz schwer wird, oder gar das Herz bricht, lässt sich jedes dieser Gefühle auch im physischen Herzen nachweisen. Umgekehrt kann man aber auch beobachten das Körperhaltungen/Übungen und bewusstes Atmen sich positiv auf unser Herz auswirken. Das macht es für uns möglich zu unserer Herzgesundheit beizutragen.
Das Energetische Herz, das Herz Chakra liegt in der Mitte der Brust auf Höhe des Herzen. Im Herz Chakra erfahren wir nach der yogischen Vorstellung all jene Herzqualitäten, die uns von der Beschränkung in die Verbundenheit führen können: Vertrauen, Liebe, Güte, Hingabe, Mitgefühl. Auf dieser Herzebene können wir eine liebende, liebevolle Einstellung zu allem entfalten was ist.
Das spirituelle Herz wird vom physischen Herz verkörpert. Hier verortet die Yogaphilosophie das Selbst, unseren innersten Wesenskern, die Quelle allen SEINS, die über das EGO und unserem Individuellen Selbst hinausgeht. Im Herzen sind wir genau die, bzw. der, der wir sind. Das wird deutlich, wenn wir auf uns selbst zeigen, wenn wir jemanden fragen: „Meinst du mich?“dann würden wir nie auf die Stirn oder auf den Bauch zeigen. Sondern ganz selbstverständlich auf unser Herz. Hier erfahren wir unser lebendiges bewusstes SEIN. Im Herzen sind wir ganz pur, genauso wie wir sind.
Alle Qualitäten die sich durch diese 3 Ebenen des Herzens ausdrücken, sollten wir im Yoga aber auch in unserem alltäglichen SEIN, mehr Aufmerksamkeit schenken um ein Leben aus vollem Herzen und mit unserem Herzen zuführen. Denn alle 3 Herzebenen durchdringen sich und jede für sich ist ein Wunder.
Ist das Herz nur eine Pumpe?
Nein, das Herz ist viel mehr als eine Pumpe, das unseren Körper mit Blut versorgt auch wenn das schon eine Lebenswichtige Aufgabe ist. Das Herz ist der fleißigste Muskel in unserem Körper der seit Beginn unseres Lebens ohne Pause zu machen, immer für uns da ist. In der chinesischen Medizin, gilt das Herz als König, der zu allen anderen Organen eine wichtige Verbindung hat und diese regiert. Tatsächlich hat das Herz ein elektromagnetisches Feld welches bis zu 2 m. weit abstrahlt. Man sagt das sich der Herzschlag von Menschen synchronisiert, die sich in unmittelbarer Nähe befinden. Es wurden eindeutige Nervensignale aus dem Herzen im Gehirn nachgewiesen. Sie beeinflussen unser Sehvermögen und unsere Entscheidungen. Hören wir also auf unser Herz erkennen wir Zusammenhänge und finden Lösungen die wir vorher nicht gesehen hätten. Umgekehrt sendet das Gehirn Botschaften an das Herz und sein Takt wird viel ruhiger und Stress nimmt ab. Unser Herz braucht es also gehört zu werden. Das tut ihm gut und ist gesund. Anderseits, verursachen Herzen die aus dem Takt geraten sind seelische Störungen, bis hin zu Herzrhythmusstörungen. Also hört auf euer Herz und macht die Ohren ganz weit.
Svatantrya das freiheitsfördernde Tun, das was die Freiheit fördert
Es geht nicht darum, möglichst viel Geld und Zeit zu haben, um alles tun zu können, was wir gerne möchten. Es geht um viel mehr! Von Natur aus, sind wir untrennbar mit unserem SEIN verbunden, auch wenn wir es im Alltag manchmal vergessen. Durch Svantantrya wird uns klar, dass wir frei sind in der Entscheidung ob wir unsere wahre Natur anerkennen und die Fülle unseres SEINS würdigen oder aber den Weg der limitierenden Gedanken, die uns Unzulänglichkeit und Unzufriedenheit bringen nachzugehen.
Um Svantantrya zu praktizieren, brauchen wir unser Bewusstsein, damit wir sehen und spüren können, wo und wann wir die Verbindung nicht mehr halten können. Wir wissen das wir tagtäglich Rollen füllen und das ist gut so. Wichtig ist, dass wir sie auch als Rollen anerkennen und uns nicht zu stark mit ihnen identifizieren, den sonst verliert sich der freiheitliche Aspekt. Auch kann es passieren das wir Dinge tun, die wir eigentlich gar nicht tun möchten. Aber aus Sorge nicht geliebt oder anerkannt zu werden, gehen wir hin und wieder diesen Weg. Wir können Svantantrya nutzen um klarer zu sehen, damit sich dadurch Erkenntnisse in uns manifestieren können, die uns auf unserem Weg stärken.
Die Freiheit des SEINS sollte nicht als rücksichtsloser Weg verstanden werden. Die Freiheit unseres SEINS besteht aus Mitgefühl, Respekt, Dankbarkeit und Liebe.
Satya Wahrheit/ Ehrlichkeit
Das was ist annehmen, auch wenn es nicht das ist was wir gerne hätten. Nicht auf die Widerstände einzugehen die sich bemerkbar machen, wenn es nicht so läuft wie wir es uns vorgestellt haben. Satya zu praktizieren bedeutet, den Mut zu haben, die Realität anzunehmen so wie sie ist, uns so anzunehmen so wie wir sind. Ehrlich zu uns zu sein heißt, sich selbst nicht zu belügen, etwa, wenn wir vorgeben anders zu sein als wir sind, weil wir glauben so wie wir sind nicht gemocht zu werden, nicht anerkannt, nicht akzeptiert. Natürlich ist es schwierig in den heutigen Zeit Schwächen einzugestehen. Postet doch jeder ständig wie toll er ist, wie gut es ihm geht. Doch wenn wir den Mut aufbringen, nicht nur unsere schönen Seiten zu zeigen, sondern unsere eigene zu Wahrheit leben, kommen wir unserer wahren Natur näher und erweitern unser Verständnis für die Welt um uns herum. Oft erleben wir unterschiedliche Meinungen und jeder meint die Wahrheit zu kennen, basierend auf Erfahrungen und Überzeugungen. In solchen Momenten wird klar, dass die Wahrheit nicht nur aus Fakten besteht, sondern auch aus der Bereitschaft zuzuhören und verschiedene Blickwinkel zu verstehen, die vom Leben geprägt sind. Auch gilt im Umgang mit anderen Menschen, zu beachten was wir sagen und wie wir etwas sagen. Ziel ist es die Wahrheit so zu formulieren, dass niemand absichtlich oder unnötig zu Schaden kommt. Satya die Wahrheit ist ein Spiegel der uns unsere Stärken und Schwächen zeigt und uns ermöglicht zu wachsen, so, dass wir eine authentische Verbindung zu uns selbst finden.
Das gilt auch auf der Matte- ruhig mal ein Vinyasa auslassen, wenn es sich besser anfühlt. Es geht nicht darum wie tief wir in eine Asana kommen sondern wie ehrlich wir zu uns sind.
Aufrichtigkeit ist höchstwahrscheinlich die verwegendste Form der Tapferkeit (Verfasser Unbekannt)
Je Wahrhaftiger ein Mensch spricht desto mächtiger werden seine Worte ( Desikachar)
Shri Das Gute sehen
Anusara Yoga schenkt uns drei nützliche Denkhilfen, die drei „S“, wunderbare Grundsätze aus der Philosophie die uns helfen unser Leben positiv zu beeinflussen.
Das erste ist SHRI , Shri zu praktizieren bedeutet , zuerst einmal das Gute zu sehen. Es geht nicht darum, dass negative zu übersehen, es geht um die Reihenfolge. Wir sind so konditioniert, zu sehen was nicht gut ist, dass was nicht funktioniert ohne zu merken wie selbstverständlich dieser kritische Blick von uns ist. Schaut mal da hin, wieviel Zeit wir am Tag damit verbringen, uns über Dinge, über andere Menschen aber auch über uns selbst ärgern, weil wir, oder die anderen, nicht so sind wie wir es gerne hätten. Und dabei nehmen wir noch nicht mal wahr, was das mit uns macht. Negative Empfindung brennen sich so tief in uns ein, dass es schwerfällt da wieder herauszukommen. Wir suchen richtig nach dem was nicht in Ordnung ist um wieder zu meckern und unsere Konditionierung zu bestätigen.
Wenn uns das auffällt, sollten wir uns an Shri erinnern. Zuerst das Gute zu sehen, an allem und jeden. Denn wenn wir uns bewusst dafür entscheiden zuerst das Gute, das Schöne zu sehen, verändert sich unser Blick und die Freude über die Schönheit lässt uns sanfter werden. Und das Schöne daran ist, wer sich mit Schönheit füllt und sich daran erfreut, aus dem wird auch nichts Anderes rauskommen als Schönes.
Shri ist ein Geschenk das sich lohnt auszupacken.
Auf der Matte schön zu praktizieren, lade dich ein das Schöne an dir und deiner Praxis zu sehen, auch wenn wir uns gerne über irgendwas ärgern würden.
Karma – was ist das?
Wörtlich übersetzt heißt Karma Handlung. Karma ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Vereinfacht ausgedrückt ist Karma ein energetischer Ausgleichmechanismus, es umfasst sowohl positive als auch negative Konsequenzen unserer Handlungen. Genaugenommen bezieht sich Karma nicht nur auf das was wir tun, sondern jeder Gedanke beeinflusst- mal früher, mal später, mal mehr, mal weniger, mal bewusst mal unbewusst – deine Handlung.
Der Kerngedanke ist, dass alle unsere Handlungen einen Samen setzen und daraus etwas wächst. Das von uns gesäte Karma kommt immer zu uns zurück, deshalb sollten wir immer so handeln, „als hinge das Gleichgewicht des Universums davon ab“ „Denn wir sind nur Besucher auf diesem Planeten, höchstens 90 oder 100 Jahre hier. In dieser Zeit sollten wir Gutes und Nützliches tun. Wenn wir zum Glück anderer beitragen haben wir den Sinn des Lebens erkannt“ Dalai Lama
Doch Karma ist noch viel mehr als ein Ausgleichmechanismus für frühere Handlungen. Karma ist das was uns auf geschickter Weise die Möglichkeit gibt uns zu entwickeln. Wir wachsen mit unseren Aufgaben, die uns von unserem Karma gestellt werden. Was auch immer geschieht, es sind genau die Lektionen an denen wir wachsen können. Karma meint also: Selbstlos für andere zu handeln und dabei das eigene Ego und die vielen kleinen Bedürfnisse mal einen Gang zurückschalten um glücklich zu werden indem wir andere glücklich machen.
Es handelt sich beim Karma nicht um eine Bestrafung irgendeiner Gottheit oder um eine Gesetzmäßigkeit des Universums. Der Mensch ist frei und für sein Karma unbedingt selbst verantwortlich.
Identifikation
Eines der größten Leiden ist eine zu starke Identifikation. Identifikation mit unseren Rollen die wir tag täglich füllen. Die der Mutter, des Vaters, die Rolle der Tochter, die Rolle der Partner/in, oder Ehemann/-frau, Angestellte, Freund/in oder Schüler/-in: All das sind Rollen, an die wir Anforderungen haben. Von denen wir eine Vorstellung haben, wie wir sie erfüllen möchten. Und das ist völlig normal, denn es gehört zu unserem Leben. Nur ist die Identifikation manchmal so stark, das wir vergessen, dass es nicht unsere wahre Identität ist, sondern nur eine Rolle.
Auch haften wir an unserem Körper an, identifizieren uns so mit ihm, dass wir meinen wir wären unser Körper. Wir leiden, wenn er sich verändert oder nicht mehr funktioniert so wie wir es gerne hätten.
Sogar mit unseren Erfahrungen und Meinungen identifizieren wir uns und kommen gar nicht gut damit zurecht, wenn sie nicht akzeptiert werden.
Wie stark unsere Identifikation ist merken wir an unserer Reaktion auf Kritik, welche Empfindungen die Kritik in uns hervorruft, oder sie sich in unserem Körper anfühlt.
Doch wenn wir in der Lage sind zu erkennen, dass es nicht unsere wahre Natur ist, die hier leidet, sondern unsere Identifikation mit dieser Rolle, dann können wir uns befreien. Ein Stück zur Seite gehen und den Unterschied erkennen. Diese Erkenntnis bringt uns näher zu unserer wahren Natur und das Leiden verändert sich.
Es geht nicht darum unsere Identifikation mit unseren Rollen aufzugeben. Es ist gut, dass wir diese Rollen haben und auch, dass wir eine Vorstellung davon haben wie wir diese Rolle füllen möchten. Nur sollten sich diese Rollen nicht zu weit von unserer wahren Natur entfernen.
Lila das göttliche Spiel, die Hingabe an das eigene Tun
Lila ist ein Spiel voller Leichtigkeit und Freude, aber es ist kein oberflächiges Spiel. Denn gerade weil es losgelöst ist von Wollen und Wissen, trägt es Weisheit in sich. Kaum jemand kann es so gut spielen wie Kinder. Sie geben sich dem Augenblick hin, sie spielen ohne Grund und Ziel, Selbstvergessend, nur, weil das Sielen Spaß macht. Sie sind eins mit dem was sie tun, erheben es und lassen es im nächsten Moment wieder fallen.
Diesen Zustand können wir ebenso als Erwachsene erfahren. Wenn wir bei einer Tätigkeit voller Hingabe in das, was wir tun versinken. Wenn wir so gefesselt bei der Sache sind das wir weder Hunger noch Kälte spüren, dann kommen wir der Selbstvergessenheit von Lila ganz nah. Man kann es nicht planen es kann nur entstehen wie eine Welle die entsteht, die auf den Strand läuft und wieder vergeht. Wenn man in diesen Zustand kommen, dann scheint das Göttliche durch uns durch und das EGO tritt zur Seite. Man ist ohne Wollen und Streben im puren SEIN verankert. Indem wir uns vergessen können, wir die Essenz hinter dem EGO entdecken.
Die Matte ist ein Ort auf dem Lila entstehen darf. Wenn wir unseren inneren Raum betreten, denn hier ereignet sich das Spiel und ganz ohne Leistungsdruck nur aus reiner Spielfreude uns auf das einlassen was kommt dann können wir Lila erfahren.
Doch auch im Alltag begegnet uns Lila, wenn wir uns vollkommen spontan einlassen können auf das was kommt. Ohne Erwartungen und ohne Bewertung das pure SEIN genießend und verschmelzen mit dem was ist. Dann spüren wir die Kreativität Lilas, es ist ein freies Spiel, in dem es nichts zu gewinnen oder verlieren gibt. Es kommt erfüllt dich um wieder zu gehen.
Loslassen
Loslassen bedeutet, den Griff um etwas zu lockern, das man festhält. Buddha nannte es „die größte Lektion des Lebens, der Schlüssel zum Glück.“
Wir halten fest an Dinge die geschehen sind und schaffen es Stundenlang, oft sogar Tagelang drüber nachzudenken. Quälen uns mit Unsicherheiten und Selbstzweifel. Ich möchte eine Geschichte dazu mit euch Teilen: Zwei Mönche laufen durch einen Wald. Sie kommen zu einem Fluss mit starker Strömung. Als sie ihn gerade überqueren wollten, sehen sie eine junge Frau, die nicht ans Ufer gelangt. Sie bittet die Mönche um Hilfe. Der ältere Mönch nimmt sie auf die Schulter und trägt sie über den Fluss. Sie bedankt sich und geht ihrer Wege. Der jüngere Mönch ist sauer, richtig sauer. Nach Stunden sagt er zu dem älteren Mönch „Als Mönch ist es uns nicht erlaubt junge Frauen anzufassen! Wie konntest du sie über den Fluss tragen? „Der ältere Mönch antwortete: „Ich habe die Frau schon vor Stunden am Ufer abgesetzt, aber wie es aussieht, trägst du sie noch mit dir herum.“
Auch halten wir fest, was wir zu sehr wollen. Doch wenn wir etwas zu sehr wollen, entzieht uns dieses Wollen so viel Kraft, dass es uns eng macht unsere Klarheit nimmt.
Oft halten wir auch an unserem Wissen fest, so sehr das wir nicht mehr zuhören, weil wir ja meinen wir wissen schon alles. Dabei lohnt es sich immer mal eine andere Perspektive zu hören. Auch sollten wir nicht das Wissen über uns und andere Menschen festhalten und diese Idee das andere uns was wollen.
Strukturen und alte Gewohnheiten geben uns Halt und Sicherheit, doch von Zeit zu Zeit sollten wir prüfen ob wir sie wirklich noch brauchen oder ob sie uns nicht mittlerweile eher engmachen.
Loslassen ist also der-oder vielleicht ein-Schlüssel zum Glück. Es kann uns befreien von Stress und Überforderung. Es kann Last von unseren Schultern nehmen und die Dinge wieder ins Fließen bringen, die sich angesammelt haben. Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt.
Loslassen kostet weniger Kraft als festhalten und dennoch ist es so viel schwerer
Gegen den Strom
Die Definition von Anusara, ist: Anu- mit dem, und Sara - Fluss, Essenz und bedeutet sich im Fluss des Lebens zu befinden und dem Herzen zu folgen. Anusara steht für die Entschlossenheit sich so anzunehmen wie man ist, mit allen Sinneseindrücken. Im Fluss zu sein, bedeutet sich für den gegenwärtigen Moment zu öffnen, ohne sich an etwas zu klammern oder irgendwas erzwingen zu wollen. Mit dem Fluss seines Lebens zu fließen bedeutet aber auch mal gegen den Strom zu schwimmen auch wenn es herausfordernd ist. Im Anusara stärken wir unser Vertrauen um den Mut zu finden auch mal unpopuläre Endscheidungen zu treffen, um uns Abzugrenzen damit wir uns nicht verlieren. Schon Hermann Hesse hat gesagt: „Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen“. „Auch, wenn einem da viele entgegenkommen“, wie Henry Ford gesagt hat. Die Matte schenkt uns einen Ort der Begegnung mit unserem Selbst. Wir verinnerlichen Vertrauen und Stärke die uns ermöglicht mit dem Fluss unseres Lebens zu fließen und auch mal Gegenwind auszuhalten.
Anusara Yoga zu praktizieren ist wie ein Ja sagen zu dem was ist, ist ein Ja sagen zum Leben und Yoga auch im Alltag erfahrbar zu machen.
Wenn wir ganz still sind, können wir uns erkennen. Denn nur in der Stille können wir erkennen das wir nicht unsere Gedanken oder unsere Gefühle sind.
Gegen den Strom heißt im eigenen Fluss
Tritt nicht in die Fußstapfen von anderen, schaffe deine eigenen Abdrücke
Vervollständige das Bild
Unsere Vorderseite ist unsere individuelle Seite. Die Seite an uns die wir kennen, mit der wir uns beschäftigen, die wir immer wieder im Spiegel betrachten und auch gerne auf Fotos präsentieren. Doch sind wir das wirklich was wir da sehen, oder ist es nicht einfach nur ein Bild von unserer ICH Seite.
Im Anusara steht unsere Rückseite für unsere universelle Seite, dem Großen und Ganzen, das was uns trägt und hält. Das kann für jeden unterschiedlich sein, es kann der Glaube an Gott sein oder andere höhere Energien, die Natur, dein Partner, deine Familie, das Universum? Was es auch ist, es ist eure Rückseite, die Seite die euch aufrichtet, beschützt und stützt und die immer für euch da ist und die möchte das ihr da seid. Lehnt euch zurück und spürt die Kraft und die Wärme eurer Rückseite, es ist das universelle das dich von hinten umarmt. Wenn wir uns unserer universellen Seite bewusstwerden und uns mit ihr verbinden, wird sie in unserer Wahrnehmung so groß das sie gefühlt über unserer Vorderseite hinausgeht. Durch diese Verbindung entsteht ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen und die Dinge des Alltags verlieren an Priorität.
Wir sind so geprägt von diesem Bild das wir von uns haben, dabei kreiert das Bild nur eine Idee von uns, denn erst durch unsere Rückseite sind wir vollständig. Darum vervollständigt das Bild von euch um eure universelle Seite und spürt den Unterschied. Nehmt die Unterstützung an und lasst euch tragen von dem tiefen Gefühl von Vertrauen, wir sind nicht allein.
Upeksha Gelassenheit
Gelassenheit ist eine Einstellung zum Leben und zu uns selbst und hat nichts mit Gleichgültigkeit zu tun. Ganz im Gegenteil Gelassenheit ist harte Arbeit, doch wenn uns klar wird wieviel Einfluss wir darauf haben wie wir durchs Leben gehen, nehmen wir die Herausforderung an. Denn es sind nicht die Dinge die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht auf die Dinge. Oft haben wir Stress, Sorgen und Ärger im Umgang mit anderen Menschen, sie verhalten sich einfach nicht so wie wir das gerne hätten. Dazu kommt noch unser eigener Perfektionismus, der erzeugt in uns so viel Druck, Zweifel und Unsicherheit und führt letztendlich zu Unzufriedenheit. Wenn dann auch noch Kritik dazu kommt dann ist mit der Gelassenheit vorbei und unser Selbstbewusstsein im Keller. Warte nicht darauf das dir jemand von außen diesen Druck durch Anerkennung oder Bestätigungen nimmt. Nur Du kannst dir diesen Druck wirklich nehmen indem du dich in Gelassenheit übst.
„Gelassenheit ist die anmutigste Form des Selbstbewusstseins“
Und der Schlüssel dazu ist AKZEPTANZ. Fange an Dinge, die du nicht ändern kannst zu akzeptieren so wie sie sind, dich zu akzeptieren. Distanz hilft dir klarer zu sehen und zu akzeptieren, vergleiche dich nicht mit anderen. Versuche die Schwierigkeiten als Übung zu sehen und nicht als Bewertung. Du bist in Ordnung, wertvoll und liebenswert genauso wie du bist. Es lohnt sich denn gelassene Menschen haben mehr Glücksemfinden, eine bessere Lebensqualität, treffen leichter Endscheidungen da sie klarer sehen, haben allgemein eine bessere körperliche und psychische Gesundheit. Wohingegen, nicht gelassen zu sein ein anstrengender Kraft und Energiefresser ist. Wir haben die Wahl.
Ein paar Zitate: Gelassenheit nimmt das Leben ernst aber nicht schwer
Gelassenheit ist die Weisheit die Dinge klar zu sehe
Gelassenheit entsteht, wenn wir die Dinge akzeptieren wie sie sind.
Jeder ist seines Glückes Schmied
Element Raum
Raum, das letzte Element, indem alle anderen Elemente existieren. Die Erde ist das grobstofflichste, das Wasser das fließende, das Feuer das transformierende, die Luft das Bewegungsprinzip und der Raum das feinstoffliche.
Raum ist nicht greifbar, ist sehr subtil, es ermöglicht vollkommene Bewegungsfreiheit. Die grundlegende Natur von Raum ist reines Bewusstsein. Wenn wir uns den Raum geben ganz bewusst zu sein, wenn wir nichts benennen, nichts bewerten dann erkennen wir die Grenzenlosigkeit von Akasha dem Raum- völlige Leere und umfassende Fülle.
Die Qualitäten sind Klarheit, Grenzenlosigkeit, Feinheit, Offenheit, DASEIN, Gewahr sein.
Indem wir uns in bewusstem SEIN üben, verfeinert wir unsere Frequenz und tauchen tiefer in unser SEIN ein.
In der Asana Praxis sind wir präsent und können in unserem Raum spüren, wo im Körper nehmen wir Leichtigkeit und wo Spannung wahr. Ohne zu bewerten, nur wahrnehmen und hören welches Echo die Bewegung im Geist macht.
„Nutze nicht deinen Körper, um in die Asana zu kommen, sondern nutze die Asana, um in den Körper zu kommen.
Wenn Gedanken oder Gefühle auftauchen, reagieren wir nicht auf die Impulse des Geistes, sondern bleiben in der Feinheit und verbindet uns erneut mit dem Atem.
Alles was wir bewusst wahrnehmen, schafft Abdrücke in unserem Leben.
Element Luft
Die Luft, der Atem sind unsere Flügel des Lebens. Unser Atem spiegelt unsere Gemütslage wieder und verrät unsere aktuelle Stimmung. Der Atem reagiert auf alles was uns bewegt und begegnet. Jedes Gefühl hat ein eigenes Atemmuster: Freude, Angst, Leidenschaft, Lust, Wut u.v.m. Indem wir lernen bewusster zu atmen, können wir Einfluss nehmen, um emotionale Wogen zu glätten und innerlich zur Ruhe zu kommen. Wenn wir unserem Atem nach innen folgen, verbinden wir den äußeren mit dem inneren Körper und es entsteht ein Raum indem Körper und Geist zur Ruhe kommen, und die Freiheit entsteht sich selbst zu begegnen.
Ein frei fließender Atem verbindet uns mit der Fülle des Lebens. Das Element Luft, der Atem öffnet uns und macht uns innerlich weit, wir dehnen uns aus und erfahren uns toleranter, offener, großzügiger und sensibler uns und auch anderen gegenüber. Wir entwickeln Vertrauen in andere, können leichter vergeben und aufeinander zugehen. Über die Atmung macht Luft die Verbindung mit dem Leben und der Lebendigkeit möglich.
Das Element Feuer
Feuer steht für transformierende Kraft. Feuer gibt uns Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten und macht uns unabhängiger von außen. Wichtig ist nur wir müssen dranbleiben, dann schaffen wir es unsere eigenen Projekte zu verwirklichen und steigern den Respekt vor uns selbst. Aber Vorsicht, wird das Feuer in uns zu stark kann es passieren das wir egoistisch und rücksichtslos werden. Es lohnt sich das Element Feuer in uns in Balance zu halten, denn dann kommunizieren wir klar und direkt und sind dennoch leidenschaftlich und enthusiastisch. Wogegen das schwache Feuer sich durch Trägheit und Desinteresse bemerkbar macht.
Körperlich sitzt das Feuer in unserer Körpermitte. Die Arbeit mit unserer Körpermitte, stärkt unsere Willenskraft und unterstützt unsere Durchsetzungskraft. Wir gewinnen mehr Selbstbewusstsein, weil wir spüren das wir in der Lage sind Veränderung zu schaffen, altes loszulassen und neues anzufangen.
Die Qualitäten von Feuer sind: zielstrebig, leuchtend, wärmend, kraftvoll. Feuer heißt auch Schönheit, Stärke, Mut, Licht und Glut. Feuer ist anregend, intensiv und erneuernd. Das Element macht Entwicklung und Wachstum möglich. Die Qualität des Feuers verleiht dir Ausstrahlungskraft und Lebenskraft einen wachen Verstand und Offenheit für Neues
Das Wasser Element
Es geht darum, dass wir die Elemente nicht nur um uns herum, sondern auch in uns spüren und sie uns unterstützen, wenn wir sie fühlend auf uns übergehen lassen.
Das Wasser ist ein Spiegel unseres Selbst, wir bestehen zu etwa 70% aus Wasser. Ich nehme an, dass ist der Grund warum wir so viele Qualitäten des Wassers in uns spüren. Unser Bewusstsein hilft uns diese auch zu nutzen. Wasser ist immer in Bewegung und doch sucht es die Ruhe. Es ist so stark und kann so sanft sein. Wut bringt das Wasser zum Kochen, wie Wasser können auch Gefühle mitreißend wirken und einen so durcheinanderwirbeln, das man nicht mehr weiß wo oben und unten ist.
Körperlich lässt sich Wasser im Becken lokalisieren und in dessen Beweglichkeit. Diese Beweglichkeit unterstützt dich auch im Kopf und hilft dir alte Denkmuster zu erkennen und loszulassen, Strukturen, die uns starr und unbeweglich machen, aufzulösen, um mit dem Fluss unseres Lebens zu fließen.
Wasser sorgt für langsame aber beständige Veränderung. Wasser sucht den Weg des geringsten Wiederstands und durchdringt doch alles, es ist unhaltbar.
Ohne Wasser können wir nicht Leben. Die Qualitäten des Wassers sind: Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, Lebendigkeit, Beweglichkeit, Wasser ist klärend, reinigend, erfrischend, stürmisch und zerstörerisch. Wasser ist fruchtbar, alles wächst und gedeiht.
Die 5 Elemente / Mahabhutas
Wenn man sich mit den 5 Elementen befasst, merkt man, dass sie nicht nur in der Welt um uns herum spürbar sind, sondern auch in uns.
In den Yoga Sutren steht, dass wenn die Qualitäten, die Eigenschaften der Elemente auf uns übergehen, dann kommen wir unserer eigenen Natur näher. Um die Eigenschaften der Elemente auf uns übergehen zu lassen müssen wir sie fühlen und verstehen. Dann können wir die Vorstellungskraft als eine Brücke nutzen, um die Qualitäten auf uns übergehen zu lassen.
Die Erde steht für Stabilität, Sicherheit, Gelassenheit und Ruhe. Das Wasser für Anpassungsfähigkeit, fließend, durchdringend, wandelbar, weich und unhaltbar. Das Feuer steht für Kraft, Transformation, Energie und Zielstrebigkeit. Die Luft steht für Vertrauen, Leichtigkeit, ausdehnend und weit. Der Raum steht für Weitläufigkeit, Bewusstsein, Allgegenwärtigkeit.
Immer wieder müssen wir uns ERDEN um zu bestehen, anpassungsfähig sein, wie das WASSER und kraftvoll wie das FEUER. Auch hilft es uns durchlässig zu sein wie LUFT und der RAUM schenkt uns die Freiheit zu sein.
Wir starten mit der Erde: Ihre Qualitäten sind Stabilität, Nährend, Wurzelnd, Ruhe, Sicherheit, Gelassenheit, Bodenständigkeit, es sind so unendlich viele Qualitäten. Beginne fühlend die Qualitäten, die du brauchst um dich sicher und unterstützt zu fühlen, auf dich übergehen zu lassen.
Wir sehen uns auf der Matte
Abgrenzen ohne sich zu verlieren
Auf der Yogamatte suchen wir die Verbindung mit unserem Inneren, unser Mitte. Diese Verbindung nährt uns und gibt uns Mut und Vertrauen, das wir brauchen, wenn es schwierig wird. Mut und Vertrauen hilft uns, uns abzugrenzen ohne diese Verbindung zu verlieren. Unser Alltag ist geprägt von unseren Rollen die wir füllen und es ist gut das wir diese Rollen ernst nehmen. Aber auch diese Rollen sollten in Verbindung mit unserem Inneren stehen. Sonst kann es leicht passieren das das Ego übernimmt und wir nicht mehr authentisch sind. Darum pflegt diese Verbindung, damit ihr spürt, wann es Zeit wird Grenzen zu setzen.
Maitri, die Entwicklung von Mitgefühl.
Maitri ist die Fähigkeit sich selbst und anderen mit Verständnis, Mitgefühl und liebevoller Güte zu begegnen. Negative Emotionen versperren uns den Weg zu diesen Fähigkeiten. Patanjali rät uns Maitri zu kultivieren, was echte Erziehungsarbeit an unserem Geist ist, damit er zu einem Instrument werden kann, das wir benutzen, anstatt selbst von ihm benutzt zu werden. Das erfordert viel Achtsamkeit und Selbstbeobachtung. Es ist wichtig, dass man mit dem Mitgefühl und Verständnis bei sich selbst anfängt. Ein liebevoller Umgang mit sich selbst stärkt das Selbstwertgefühl, die Grundlage von Mitgefühl und liebevoller Güte.
Wir wünschen uns doch alle jemanden, der uns so nimmt wie wir sind. Der geduldig und mitfühlend ist- ohne uns zu verurteilen. Häufig richten wir diesen Wunsch nach außen und hoffen das Freunde oder Partner den Job übernehmen. Doch die sind mit dieser Erwartung oft überfordert und können ihr nicht gerecht werden. Wenn wir Maitri kultivieren werden wir liebevoller und mitfühlender uns gegenüber. Meistens sind wir freundlich zu uns selbst, wenn alles gut läuft. Sobald wir aber mit unseren Makeln konfrontiert werden, werden wir zu unserem schärfsten Kritiker. Die Sorge, dass wir egoistisch werden, wenn wir zu nett zu uns sind, können Studien entkräften. Diese Studien zeigen, dass Menschen, die freundlich zu sich sind, auch mit anderen mitfühlender und liebevoller umgehen. Buddha sagte einst: „Geben kann nur der, dessen eigene Schale gefüllt ist“
In der buddhistischen Tradition gibt es eine Übungspraxis, bei der wir uns selbst bedingungsloses Mitgefühl schenken und dieses nach und nach auf andere ausdehnen. Es ist wichtig, dass wir bei uns anfangen, denn, wenn wir uns nicht selbst lieben, ist es fast unmöglich andere zu lieben. Maitri wird mit der zweieinhalbtausend Jahre alten Metta Meditation kultiviert. Indem 4 kurze Sätze innerlich wiederholt werden. Sie helfen nicht nur deinen Geist im Hier und Jetzt zu verankern, sondern auch positive, liebevolle Gefühle zu kultivieren. Jeder Satz ist wie ein Same, der keimt und wächst.
„Möge ich glücklich sein“
„Möge ich mich sicher und geborgen fühlen“
„Möge ich gesund sein“
„Möge ich unbeschwert leben“
Am besten man beginnt man damit, die Metta Meditation ein bis zweimal tägl. 10-15 Minuten zu wiederholen. Am Anfang finden wir die Übung vielleicht mechanisch, oder peinlich oder egal was. Bleibt geduldig und freundlich zu euch selbst. Die Herzenswärme wird sich entfalten, auch dann, wenn wir erstmal innere Schwierigkeiten überwinden müssen.
Avidya Das Nichtwissen
Der Spruch von Anais Nin beschreibt es ziemlich genau. „Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wie sehen sie so wie wir sind“
Alles Wissen mit dem die Welt wahrgenommen wird, ist niemals objektiv, sondern immer subjektiv, auch wenn es fälschlicherweise oft für objektiv gehalten wird. Genauso ist es mit unseren Ideen und Vorstellungen und Begriffen wie Wahrheit, richtig oder falsch. Das alles sind Wörter, die Objektivität und Eindeutigkeit versprechen, es aber eigentlich gar nicht können.
Unsere Wahrnehmung ist verschleiert von unseren Samskaras, all den Eindrücken die wir in unserem Leben gesammelt haben und die ihre Abdrücke hinterlassen haben, sowie unseren Hoffnungen und Wünschen.
Vergleichbar mit einem Kaleidoskop. Immer die gleichen bunten Glassteinchen, aber bei jeder Drehung ergeben sich neue schöne Bilder. Und nicht anders ist es mit der Wahrheit, Wirklichkeit und mit Begriffen wie Richtig und Falsch. Nach einem Wechsel der Perspektive ergibt sich eine völlig neue Geschichte und wir können die Relativität der Dinge erkennen.
Mit dem Wissen über Avidya, sollten wir anderen öfter zuhören, denn wir können nicht wissen wie unser Gegenüber die Situation wahrgenommen hat.
Namaste
„Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in dir“ eine Erinnerung an die uns innewohnende Buddha-Natur
Das wichtigste Ziel der buddhistischen Psychologie besteht darin, uns an unsere innewohnende göttliche Essenz zu erinnern. Auch die yogische Philosophie bittet uns einen Blick hinter all unsere Rollen und Identifikationen zu werfen, damit unsere göttliche Natur wieder zum Vorschein kommen kann. Voraussetzung, um unseren eigenen göttlichen Kern zu entdecken ist allerdings, dass wir uns nach innen wenden, und unseren Herz Raum betreten. Die meisten von uns spüren ja schon, dass was fehlt, dass wir nicht vollständig sind und doch suchen wir eher im Außen. Wieso ist es so schwierig, an das eigene Göttliche zu glauben? Warum fällt es uns so viel leichter an unsere Schattenseiten zu glauben, an unseren Kritikern festzuhalten.
„Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit erschreckt uns“, so Marianne Williamson eine spirituelle Lehrerin.
Schönheit, da draußen wahrnehmen, können wir nur, wenn Schönheit auch in uns existiert. Denn, wie sonst könnten wir sie erkennen, die strahlende Sonne am blauen Himmel, oder andere berührende Momente der Natur, das Lächeln eines Menschen oder die Augen eines Menschen die tief bewegen. Das alles wird mit unserem Herzen gesehen. Darum sollten wir in unserem Inneren nach den Schönen suchen und das bedeutet nicht, das wir uns dafür aufgeben müssen.
Rückzug
Losgelöst vom Alltag zur Ruhe zu kommen, seine eignen Bedürfnisse mal wieder zu spüren. Dafür müssen wir nicht unbedingt auf ein Retreat, irgendwo an einem besonderen Ort fahren. Obwohl das natürlich großartig wäre. Wir können auch in uns diesen Ort des Rückzugs finden, auf unserer Matte während unserer Praxis. Indem wir uns mit dem Atem verbinden, und unsere Bewegungen vom Atem führen lassen, tauchen wir nach und nach in eine tiefe Verbindung mit uns ein. Natürlich wird unser Geist versuchen dazwischen zu funken, aber, wenn wir ihm nicht die Aufmerksamkeit geben, die er gerne hätte dann wird er leiser. Alles was wichtig ist wird sich später wieder melden. Der Atem bringt euch ins Hier und Jetzt, und Hier und Jetzt ist eure Auszeit genießt jeden Atemzug. Gebt dem Atem Raum so, dass er zur Brücke wird über die wir gehen können hin zu unserem Rückzugs Ort. Unser Körper ist das zuhause unserer Seele die wir berühren, wenn wir Hand in Hand mit dem Atem unsere Körper bewegen und Ruhe finden.
Viveka die Unterscheidungskraft
Viveka ist die menschliche Fähigkeit zwischen Illusion und Identifikation zu unterscheiden.
Dadurch ist Viveka wie ein natürliches, nachhaltiges Reinigungsmittel für unsere Seele, was uns hilft unserem wahren Selbst näherzukommen. Wenn wir ganz in Ruhe in uns hinein spüren, dann können wir den Unterschied zwischen wahr und unwahr erkennen:
Sind wir wirklich das, was wir sagen? Und wollen wir wirklich das tun, was wir tun? Oder sind das Samskaras, also Prägungen oder Eindrücke, die ihre Abdrücke auf uns hinterlassen haben oder vielleicht auch gesellschaftliche Erwartungen, die wir erfüllen?
Selbstbestimmung ist etwas Inneres, das mit unserem Selbst, unseren Werten, unseren Ideen und unseren Visionen verbunden ist. Durch unser Wissen und Viveka können wir selbst entscheiden, welche Entscheidung für unser Leben die richtige ist.
Nutzt Viveka um zu hinterfragen: Was tut mir wirklich gut? Wer tut mir wirklich gut? Und was will ich wirklich?
Und für die Praxis wählst du genau aus, wie DU praktizierst: DU unterscheidest was DIR guttut und was nicht.
Abhinivesha, das, was uns Angst macht
Abhinivesha, ist eine Verschleierung die uns daran hindert unser wahres Selbst zu erkennen und unser Leben zu leben. Hinter Abinivesha, verbirgt sich eine diffuse Angst vor dem Unbekannten die nicht unbedingt auf einer Erfahrung beruht, sondern auf der Annahme das etwas nicht gut gehen könnte. Oft interpretiert als Todesangst, gemeint ist die Angst vor dem Ungewissen. Damit ist nicht die Angst gemeint die uns schützt und uns vorsichtig über die Straße gehen lässt.
Angst heißt auf Sanskrit nicht Abhinivesha sondern Bhaya. Abhi ni vesha bedeutet eindringend, vollständig und durchdringend. Und das ist die Natur der Angst, Angst dringt in uns ein und durchdringt jeden noch so kleinen Winkel unseres Körpers und Geistes. Es kann sein das wir Existenzängste haben, oder Angst vor der Zukunft, vor Krankheiten oder der Angst zu versagen oder verletzt zu werden. Angst hat eine so enorme Kraft und schwächt uns und macht uns angreifbar sie nimmt uns die Luft zum Atmen. Wir fühlen uns eingeengt und beschränkt in Gedanken und Handeln.
Das Bewusstsein, unterstützt uns im Vertrauen in die Verbindung mit dem Höheren (was auch immer für dich das Höhere ist, Gott, das Universum, das was dich trägt) und füllt unser Herz. Durch Angst kann dein Herz schrumpfen, aber durch Vertrauen kann es sich auch unglaublich auszudehnen und dich aus der Enge der Angst befreien.
Ananda
Ananda bedeutet Glückseligkeit. Und diese Glückseligkeit ist nicht zu verwechseln mit gewöhnlichem Glückserleben, das wir erfahren, wenn unsere Bedürfnisse befriedigt sind. Also wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind und die Umstände stimmen.
Glückseligkeit, bezeichnet eine Art der Erfahrung der Wirklichkeit die vollständig unabhängig ist von den jeweiligen Umständen und Bedingungen. Glückseligkeit meint einen Zustand absoluter Zufriedenheit, Akzeptanz und tiefer Freude-ein Frieden, der alles Verständnis übersteigt. Wir erleben diese Glückseligkeit, wenn wir vollkommen bewusst sind in dem Moment, bewusst über das was wir fühlen und denken und es vollständig annehmen und keinen Teil davon ablehnen. Es ist wichtig das wir präsent sind, ehrlich mit uns und auf keinen Kritiker hören, sondern uns in unserer Ganzheit annehmen.
Üblicherweise denken wir das Erleben von Glück hängt mit einer bestimmten Person, oder einem bestimmten Zustand zusammen. Eine perfekte Liebesnacht, Anerkennung von Freunden, die Schönheit der Natur………………………
Ich bin mir sicher wir sind alle schon mal in den Genuss von Ananda, Glückseligkeit gekommen. Und wenn wir genau hinschauen dann werden wir erkennen, es waren Momente in denen wir ganz präsent waren, bewusst und ganz wir selbst. In diesen Momenten erkennen wir die Wirklichkeit und ihre Schönheit. Wir können Glückseligkeit erfahren, wenn wir ihr den Raum geben, wenn wir ganz bewusst „JA“ sagen zu uns genauso wie wir sind.
Wir entmächtigen uns, wenn glauben der Grund für unsere größte Freude liegt außerhalb.
Svantantrya das freiheitsfördernde Tun
Es geht nicht darum, möglichst viel Geld und Zeit zu haben, um alles tun zu können, was man gerne möchte
Es geht um viel mehr!
Es geht um Achtsamkeit und Bewusstsein, darum die Freiheit unseres SEINS zu fördern. Wir alle möchten geliebt, gesehen und anerkannt werden. Dadurch kommt es immer wieder zu Situationen, in denen wir Dinge tun, die unsere Freiheit zu SEIN überhaupt nicht fördern, die wir eigentlich gar nicht tun möchten. Aber aus Sorge, nicht dazuzugehören, machen wir es, anstatt, NEIN zu sagen. Doch wenn wir Achtsamer werden, spüren wir, wenn wir die Freiheit unseres SEIN limitieren.
Hinterfragt Dinge bzw. Situationen die euch nicht guttun, nährt die Freiheit eures SEINS und traut euch auch mal NEIN zu sagen. Auch wenn es bedeutet die Konsequenzen aushalten zu müssen, ihr seid in guter Gesellschaft.
Die Freiheit unseres SEIN zu fördern, sollte nicht als rücksichtsloser Weg verstanden werden. Die Freiheit unseres SEIN besteht aus Mitgefühl und Liebe und Bewusstem SEIN.
Im Hier und Jetzt SEIN
Das Leben zu genießen, hängt eng mit der Freude am Augenblick zusammen. In unserer heutigen, hektischen Zeit sind wir so häufig geistig gar nicht anwesend und der Augenblick fliegt an uns vorbei. Dadurch haben wir das Gefühl das die Zeit so schnell vergeht, auf der Suche nach dem großen Wichtigen verlieren wir den Blick für den Moment, für die Schönheit die im Kleinen liegt. Der Moment, macht dir bewusst das du lebst. Wenn du ständig in Gedanken bist, egal ob negativ oder positiv, verpasst du den Moment, das liebevolle Lächeln, die Aufmerksamkeit deines Partners oder die Schönheit der Natur.
Diese inspirierende Geschichte aus dem Zen-Buddhismus zeigt auf, wie einfach das Leben im Augenblick sein kann.
Ein Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so glücklich sein könne. Er sagte:
„Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich sitze, dann sitze ich, wenn ich esse, dann esse ich, wenn ich liebe, dann liebe ich…..“
Die Fragesteller fielen ihm ins Wort und sagten: „Das tun wir auch, aber was machst du darüber hinaus??“
Er sagte wiederrum:“ Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich …..“
Wieder sagten die Leute: „Aber das tun wir doch auch!!“
Er aber sagte zu ihnen:“ Nein- wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon, wenn ihr steht, dann lauft ihr schon, wenn ihr lauft dann seid ihr schon am Ziel.“
Wir können unsere Gedanken nicht abstellen, aber lenken. Lenke deine Aufmerksamkeit, auf deinen Atem und schenke dir den Augenblick im Hier und Jetzt.
Satya, das was ist und nicht dass was wir gerne hätten.
Satya hat viel mit Akzeptanz zu tun. Das was ist annehmen so wie es ist, nicht auf die Widerstände eingehen die sich bemerkbar machen, wenn es nicht so läuft wie man es gerne hätte. Mir hat Satya ganz viel Frieden und Freiheit gebracht, weil ich endlich aufgehört habe nach Schuldigen zu suchen. So kann ich jetzt diese ganze Energie, nutzen um Dinge zu verändern die ich nicht gut finde. Satya bedeutet aber auch das wir uns so sehen sollten wie wir sind. Uns so akzeptieren wie wir sind. Ehrlich mit uns zu sein, etwa, wenn wir vorgeben anders zu sein, als wir wirklich sind, weil wir denken so wie wir sind, nicht gemocht zu werden, oder nicht gut genug zu sein. Sich selbst anzunehmen wie man ist, bedeutet nicht, dass wir nichts verändern können. Es bedeutet ehrlich zu sein, authentisch zu sein, sich mit all seinem Licht und Schatten anzunehmen und sein eigenes Potential zu erkennen. Denn wenn wir authentisch sind, ermutigen wir andere auch authentisch zu sein.
Das gilt auch für die Matte – ruhig mal ein Vinyasa auslassen, wenn es sich besser anfühlt. Es geht nicht darum wie tief wir in eine Asana kommen sondern wie ehrlich wir mit uns sind.
Satya Ehrlichkeit gilt auch im Umgang mit anderen Menschen. Doch bei aller Ehrlichkeit geht es hier auch darum wie wir etwas sagen und auf welche Weise es jemanden treffen kann. Ziel ist es die Wahrheit so zu formulieren, dass niemand absichtlich oder unnötig zu schadenkommt.
TKV Desikachar :Je authentischer ein Mensch spricht, desto mächtiger werden seine Worte
Asmita
Asmita bezieht sich auf unsere Bindung an das EGO. Wir brauchen unser Ego, um in dieser Welt zurecht zu kommen. Doch wir müssen aufpassen, denn wenn das EGO zu stark wird, verlieren wir die Verbindung zu unserem Inneren.
Es geht darum, dass unser Selbstbild von unseren Rollen, die wir täglich füllen, von den Positionen die wir einnehmen und von unseren Besitztümern geprägt wird, sodass wir wirklich annehmen, dass, das unser wahres Selbst ist. Es ist gut, dass wir diese Rollen, diese Positionen ernst nehmen und sie ausfüllen. Wichtig ist nur, dass wir erkennen, dass hier das EGO unser Selbstbild bedient, welches ein Bedürfnis nach Zustimmung hat und leidet, wenn es kritisiert wird.
Darum finde ich es wichtig, dass wir auch im Außen in unseren Rollen und Position die Verbindung zu unserem Inneren halten. Denn nur getrennt von unserem inneren Kern kann es passieren, dass wir das EGO nicht erkennen und uns limitieren da wir feste Vorstellungen haben, wie wir diese Rollen und Positionen füllen.
Genießt eure Verbindung und entdeckt euer eigenes Potential. Denn wenn wir getrennt von unserem Inneren im Außen unterwegs sind und versuchen zu beeindrucken, kann das schief gehen und sich richtig schlecht anfühlen. Wenn wir aber in Verbindung mit unserem Inneren was nach Außen tragen, dann fühlt sich das so gut an. Dann können wir spüren, dass was aus uns herausfließt, ganz authentisch ist. Kein EGO sondern Pures SEIN.
Ahimsa
Ahimsa bedeutet Gewaltlosigkeit oder nicht verletzen. Dabei geht es um den friedlichen, achtsamen Umgang mit unserer Umwelt und allen Lebewesen. Ahimsa wird in Worten, Gedanken und Taten unterschieden, dennoch sind sie untrennbar miteinander verbunden. Worte, ein gewisser Ton, bestimmte Verhaltensweisen und sogar unausgesprochene Gedanken können wie Waffen sein. Über jemanden negativ zu sprechen oder zu denken, wirkt sich laut Patanjali nicht nur schädlich auf den Betroffenen aus, sondern auch auf den Negativdenkenden selbst. Ich nehme an, dass wir das alle schon mal gespürt haben. Wir alle sollten uns zum Ziel setzen so wenig Gewalt wie möglich in die Welt zu bringen. Wir können Ahimsa in unser Leben integrieren ganz ohne gläubig, religiös, oder spirituell sein zu müssen: Indem wir unvoreingenommen auf andere Menschen zu gehen, unserem Umfeld öfter mal ein Lächeln schenken, Vorurteile auflösen, uns für Schwächere einsetzen, allen Lebewesen mit Respekt begegnen und uns die Zeit nehmen uns in andere reinzuversetzen. Wenn wir uns darin üben, werden wir uns verändern und mit uns unser Umfeld. Dadurch können wir auf andere ohne Vorurteile zugehen und gut zu uns selbst zu sein, und diese friedvolle Philosophie nach außen tragen. Und sicher wird es nicht einfach, hier heißt es dranbleiben.
„Ist einer fest in Gewaltlosigkeit verankert, so versiegt in seiner Gegenwart jegliche Feindseligkeit“ Sutra 2.35
Mahatma Gandhi der für Ahimsa steht hat gesagt: „Wo Liebe wächst, gedeiht Leben. Wo Gewalt aufkommt, droht Hass und Untergang“
Die Gewaltlosigkeit Ahimsas sollte auch gegenüber dem eigenen Körper ausgeübt werden. Niemand sollte sich in der Yogapraxis in eine Position zwingen, sondern friedlich und gewaltfrei bleiben. Fordern aber nicht überfordern. Übe dich auf der Matte Gewaltfrei zu praktizieren.
Sthira Sukham Asanam
Wohl eines der bekanntesten Yoga Sutren von Patanjali ist Sthira Sukham Asanam. Was besagt, dass jede, wirklich jede Asana zu gleichen Teilen, Stabil und Kraftvoll sein sollte, aber auch leicht und voller Lebensfreude. Es geht um die Balance zwischen Stabilität und Leichtigkeit. Überall im Leben begegnen uns diese Polaritäten und jeder muss für sich die Balance finden. Physisch spüren wir, in Stresssituationen viel Kraft und Entschlossenheit, dabei würde uns in solchen Momenten, Leichtigkeit helfen, uns besser auf Situationen einzulassen und den Stress etwas zu lösen. Auch in verbalen Auseinandersetzungen begegnet uns Sthira Sukham den es gibt Situationen, da wäre es besser wir würden vehementer auftreten, und genauso gibt es Situationen da ärgern wir uns nachher, das wir nicht etwas sanfter, nicht verständnisvoller waren.
Wir können es auf der Matte üben, um uns im Alltag zu erinnern.
Sthira steht nicht ohne Grund an erster Stelle. Zuerst brauchen wir eine Basis, aus der Stabilität und Sicherheit entsteht. Dann kann auf einem soliden Fundament, Wachstum und Leichtigkeit entstehen.
Ohne Wurzeln, keine Flügel
Wenn wir mit Yoga anfangen, oder als schon erfahrener Yogi eine neue Asana üben, praktizieren wir in der Regel mit mehr Sthira, mehr Kraft, um Sicherheit zu finden. Steht dann das Fundament dann können wir uns einlassen, auf Sukham, auf Leichtigkeit und Freude. Denn wenn das Fundament wackelt, ist es schwer sich einzulassen.
Yogameister Iyengar sagte: Eine Asana ist korrekt ausgeführt, wenn die Körperbewegung klar und sicher sind. Denn dann ist Leichtigkeit im Körper und Freiheit im Geist
Viveka bedeutet Unterscheidung oder Unterscheidungskraft.
Viveka ist eine Kraft die wir alle in uns haben. Wir können unterscheiden wo rechts und links ist und gelb und blau können wir auch auseinanderhalten. Aber wir können noch mehr wir können unterscheiden was uns guttut und was nicht. Was wichtig ist und was Oberflächlich.
Oft treffen wir unsere Entscheidung impulsiv und können nicht wirklich sagen, haben wir sie auf der EGO Ebene getroffen, oder wollen wir das wirklich. Sind wir das was wir da sagen oder was wir da tun?
Gebt euch den Raum euch mit eurem Inneren zu verbinden, damit ihr Klarheit und Vertrauen findet. Sodas ihr eure Entscheidungen in Ruhe treffen könnt. Wir entscheiden nicht was wir erleben, aber wir können entscheiden, wie wir damit umgehen. Wir können entscheiden wie wir durch unser Leben gehen. Nutzt eure Möglichkeit nutzt Viveka.
Shri
Wenn wir das Gute, das Schöne sehen, sind wir freundlicher, offener, großzügiger und sanfter. Wir bekommen so ein Strahlen aus dem inneren heraus, weil unser Herz offen und weit ist.
Und trotzdem lassen wir uns von negativen Dingen, die nun mal auch passieren in einen Sog ziehen, dass wir plötzlich nur noch Dinge sehen, die nicht gut sind. Den Focus auf das das zu haben, was nicht gut ist, macht uns eng und kritisch. Wir merken es gar nicht, so schnell wird dieser Blick selbstverständlich. Und dann ist es gar nicht so einfach da wieder rauszukommen.
Zum Glück gibt es Shri. Shri erinnert uns daran das Gute zu sehen in uns und um uns herum. Es gibt so viel Schönes, zu sehen öffnet euch wieder für das Schöne, um das Leben in seiner Schönheit genießen zu können.
Und wenn wir uns dann bewusst mit Schönheit füllen, mit Dingen die uns guttun, dann kann auch aus gar nichts anderes als was Schönes aus uns herauskommen.
Lasst uns das mit auf die Matte nehmen, an uns und unserer Yoga Praxis das Gute zu sehen. Selbst dann, wenn wir uns gerne ärgern würden.
Widerstände auflösen, um Herausforderungen anzunehmen
Herausforderungen, gibt es immer wieder sie gehören zum Leben dazu, genauso wie die dazugehörenden Widerstände. Wir leben um Erfahrungen zu machen und letztendlich entscheiden wir, wie wir mit Herausforderungen umgeben. Ob wir den Weg in Richtung Sicherheit, Komfortzone wählen oder ob wir uns auf Wachstum und Weiterentwicklung einlassen.
Nicht selten, beeindrucken und schrecken uns Widerstände so ab, dass wir den Weg Richtung Sicherheit wählen. Und das meistens, weil wir Angst haben nicht gut genug zu sein, manchmal reicht schon die Sorge nicht so gut zu sein, wie die anderen.
Doch anstatt sich von den Widerständen, so beeindrucken zu lassen, sollten wir sie loslassen um unser eigenes Potential zu erkennen.
Die Matte schenkt uns den Ort der Begegnung mit uns selbst. Auf der Matte verinnerlichen und verkörpern wir Stärke und Kraft um den Widerständen und Herausforderungen zu begegnen, sie anzunehmen und an Ihnen zu wachsen.
Indem wir uns auf Herausforderungen, einlassen geben wir uns die Möglichkeit, uns aus unserem SEIN heraus zu entwickeln.
Immer wieder auf der Matte praktiziert um sich im Alltag zu erinnern.
Herausforderungen und Widerstände sind Stufen auf denen wir in die Höhe steigen
Friedrich Nietzsche
Nichts ist hilfreicher als eine Herausforderung, um das Beste in einem Menschen hervorzubringen
Sean Connery
Shraddha Vertrauen oder Glaube
Wir werden alle mit dem Urvertrauen, das sich jemand um uns kümmert geboren. Doch das Vertrauen verliert sich irgendwann, bei dem einen früher, bei dem anderen später. Und doch sehnen wir uns nach diesem Vertrauen, dass uns Halt und Orientierung gibt. Denn Leben ist nun mal etwas Unsicheres, mal ist es schön, mal weniger schön, Dinge kommen und gehen, ständige Veränderung.
Vertrauen ist das Gegenteil von Zweifel, und doch ist Vertrauen nicht wissen. Vertrauen ist Glauben, das es möglich ist.
An was glaubst du? Worauf vertraust du? Ist es der Glaube an Gott oder andere höhere Energie?
Im Anusara gehen wir davon aus, dass wir alle diesen göttlichen Kern in uns haben. Es ist unsere wahre Natur, und in Verbindung mit unserem wahren Selbst, können wir spüren das wir Teil des großen Ganzen sind. Finden Vertrauen in das Höhere,finden Halt und Orientierung.
Die Glaubenssätze aus dem Yoga, die Erkenntnisse und die darauf basierenden Erfahrungen, bestärken uns in unserem Vertrauen.
Vertrauen, Shraddha ist das was unser Selbstwertgefühl und unseren Charakter definiert. Es prägt unsere Art und Weise wie wir die Welt wahrnehmen, in ihr leben und motiviert sind.
Gebt dem Leben die Chance ihm zu Vertrauen, glaubt daran das ihr zur richtigen Zeit am richtigen Ort seid.
Kommt auf die Matte und lasst euch darauf Vertrauen zu erleben oder bewertet und beraubt euch dieser Erfahrung.
Was ist Selbstliebe und warum ist sie wichtig?
Vorab, Selbstliebe hat nichts mit Selbstverliebtheit, Egozentrik oder Narzissmus zu tun.
Wahre Selbstliebe entsteht, wenn wir unseren Wert erkennen und uns genauso annehmen, völlig unabhängig davon wie wir sind, einfach, weil wir leben.
Doch, oft fällt es uns schwer uns so anzunehmen wie wir sind, den die Messlatte die wir bei uns verwenden ist so hoch.
Wir sind nicht gut genug, nicht schön genug, Leisten nicht genug, Wissen nicht genug………Kommt euch das bekannt vor? Und Genauso bewerten wir auch andere. In der Regel nicht ganz so streng, aber die Muster sind die gleichen. Und dem kann und muss keiner gerecht werden. Und wenn wir lernen uns so anzunehmen wie wir sind, dann wird es uns auch leichter fallen andere so anzunehmen wie sie sind.
Des Weiteren, wenn wir die Liebe in uns nicht finden, suchen wir sie im Außen. Wie oft passiert es das wir Dinge tun um geliebt zu werden um zu gefallen? Darum ist es so wichtig sich SELBST ZU LIEBEN damit wir Dinge im Außen aus Liebe tun können und nicht um geliebt zu werden.
Wenn wir uns Selbstlieben, werden wir großzügiger uns und anderen gegenüber. Haben mehr Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten. Gewinnen mehr Selbstvertrauen und sind nicht so abhängig von dem Zuspruch anderer. Sind in der Lage eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen und Liebe anzunehmen
Vervollständige das Bild von Dir
Unsere Vorderseite ist Ausdruck unseres individuellen SEINS unsere EGO Seite. Das ist orientierend gemeint. Dieses Bild hat sich so eingeprägt, das wir denken, dass wir das sind. Dabei ist es nur ein Bild von unserer Vorderseite. Wir sind viel mehr als nur unsere Vorderseite.
Im Anusara steht unsere Rückseite für unsere universelle Seite. Dem Großen und Ganzen, das was uns trägt und hält. Das kann für jeden unterschiedlich sein, der Glaube an Gott oder anderen höhere Energien, oder dein Partner, deine Familie, die Natur oder das Universum….
Was trägt euch??Was hält euch, was macht euch aus??
Was es auch ist, es ist eure Rückseite. Lehnt euch zurück und spürt die Kraft eurer Rückseite. Die uns aufrichtet, beschützt und stützt und die immer da ist. Und die möchte das wir da sind.
Wenn wir in unsere Rückseite atmen und sie ganz bewusst wahrnehmen dann wird unsere Rückseite in unserer Wahrnehmung groß und geht gefühlt über unsere Vorderseite hinaus. Und wenn ihr verbunden seid, mit eurer Rückseite, dann schaut mal aus der Perspektive auf eure Aktivitäten der Vorderseite. Hier könnt ihr die Unterstützung spüren. Nehmt diese Unterstützung an und lasst es eine Koproduktion werden.
Erlaubt euch dieses größere Bild von euch, vervollständige es und lasst euch von eurer Rückseite einladen zu tanzen.
Santoscha
(Samtoscha) bedeutet Zufriedenheit und ist das Geschenk der Dankbarkeit
Dankbarkeit ist eine Wertschätzung dessen was ist. Anzuerkennen was wir haben und sich nicht daran zu orientieren was wir nicht haben, lässt Dankbarkeit in uns wachsen.
Wir vergessen oft wie gut es uns geht, was wir alles haben und welche Freiheiten wir genießen. Alles das ist so selbstverständlich, wir sollten uns immer wieder daran erinnern, wie gut es uns geht und wie frei wir sind. Dabei verändert sich an der Situation nichts, nur der Blick auf das was ist verändert sich und lässt uns zufriedener sein.
Zufriedenheit ist eine Betrachtungsweise des Lebens. Wir sehen wie schön und reich an Möglichkeiten unser Leben ist und erkennen, dass es gelebt, erfahren und voller Dankbarkeit genossen werden möchte.
Die innere Haltung
Der Unterschied zwischen Sport und Yoga ist unsere innere Haltung. Diese innere Haltung entsteht aus dem bewussten SEIN und der Verbindung mit unserem Herzen. Immer wieder auf der Matte suchen wir diese Verbindung, legen die Hände auf das Herz, um ins Spüren zu kommen. Die innere Haltung unterstützt uns in unserem Bestreben in einer guten Beziehung zu uns und zu unserem Leben zu stehen.
Dadurch dass wir philosophische Glaubenssätze in unsere Yogapraxis integrieren, kultivieren wir die innere Haltung und sie wächst und gedeiht. Die Glaubensätze helfen uns unsere Haltung so zu verfeinern, dass wir eine lebensbejahende Einstellung wählen.
In schwierigen Zeiten oder schwierigen Situationen gibt uns die innere Haltung Kraft, Vertrauen, Struktur und das Gefühl von gehalten sein.
Mit einer inneren Haltung zu leben, bedeutet bewusst und verbunden mit dem Herzen zu leben, um das schönste Leben zu gestalten, dass für uns möglich ist.
Abhinivesha, das, was uns Angst macht
Abhinivesha, das fünfte Klesha eine weitere Verschleierung die uns daran hindert unser wahres Selbst zu erkennen und zu Leben. Hinter Abinivesha, verbirgt sich eine diffuse Angst vor dem Unbekannten die nicht unbedingt auf einer Erfahrung beruht, sondern auf der Annahme das etwas nicht gut gehen könnte. Oft interpretiert als Todesangst, gemeint ist die Angst vor dem Ungewissen.
Angst heißt auf Sanskrit nicht Abhinivesha sondern Bhaya. Abhi ni vesha bedeutet eindringend, vollständig und durchdringend. Und das ist die Natur der Angst, Angst dringt in uns ein und durchdringt jeden noch so kleineren Winkel unseres Körpers und Geistes. Es gibt keinen Virus in unserem Universum, das so mächtig ist und sich so schnell ausbreitet wie Angst. Und diese Angst, diese Sorge sind in der heutigen Zeit der Motor für so vieles. Ganze Wirtschaftszweige existieren aufgrund der Ängste der Menschen. Versicherungen, aus Sorge es könnte etwas passieren gegen Diebstahl, Haftpflicht, Gesundheit, Altersarmut etc. Unsere Politik ist angstgetrieben, unsere Medien und die Religionen sowieso.
Es kann sein das wir Existenzängste haben, oder Angst vor der Zukunft, vor Krankheiten oder der Angst zu versagen oder verletzt zu werden. Angst hat eine so enorme Kraft und schwächt uns und macht uns angreifbar sie nimmt uns die Luft zum Atmen. Wir fühlen uns eingeengt und beschränkt in Gedanken und Handeln. Doch eigentlich wissen wir, dass es unser Geist ist der die Angst formt.
Um Abhinivesha zu überwinden erlaube deinem Herzen ganz groß zu werden. Der Glaube an dich und die Verbindung mit dem Höheren (was auch immer für dich das Höhere ist, Gott, das Universum, das was dich trägt) füllt dein Herz aus. Dein Herz ist der Raum der genau dafür geschaffen ist. Es kann schrumpfen aber es kann sich auch unglaublich auszudehnen. Um dem Bewussten SEIN den Raum zu geben zu vertrauen und sich aus der Enge zu befreien.
Dvesha
bedeutet Ablehnung, Abneigung oder etwas unbedingt vermeiden wollen. Dvesha erwächst aus der Sehnsucht nach Liebe und Vollkommenheit, daraus, dass wir nicht konfrontiert werden wollen mit Schwächen, mit nicht perfekt oder nicht geliebt werden. Geprägt wurde unser Verhalten schon in der Kindheit, denn alles, was wir gut gemacht haben, wurde in irgendeiner Art und Weise belohnt und fand Anerkennung. Das führte und führt immer noch dazu, dass Dvesha in uns, ganz unbewusst mehr und mehr Raum einnimmt. Wir kriegen es manchmal gar nicht mit, das wir Situationen aus dem Weg gehen, von denen wir annehmen das wir sie nicht perfekt meistern können, oder in denen wir schon mal schlechte Erfahrungen gemacht haben. Dvesha sitzt so tief in uns das wir es für Intuition halten. Dadurch kann uns Dvesha sogar so weit bringen, dass wir neidisch auf scheinbar glücklich und perfekte Menschen blicken.
Aber egal wieviel Energie wir verwenden, der Kontakt mit Dvesha ist unumgänglich. Wir reagieren mit Abneigung auf die Anzeichen des Alterungsprozesses oder auch auf krankheitsbedingte Einschränkungen. Und das, obwohl uns allen klar ist das Leid, Krankheit und Alter zum Leben dazu gehört, verwenden wir so viel Energie darauf um Unangenehmes und Unvermeidliches irgendwie zu verhindern.
Doch müssen wir unterscheiden, denn nicht jede Ablehnung ist Dvesha, wenn wir zb. vermeiden durch eine düstere Gegend zu gehen, in der Gefahren lauern könnten, so ist das nicht Dvesha sondern Vorsicht.
Wichtig ist, dass wir uns bewusst werden, über Dvesha und Vertrauen in uns finden, sodass wir ekennen, wir sind perfekt genauso, wie wir sind. Mit all den Ecken und Kanten. Wer will denn schon einen vollkommenen Menschen?
Avidya
Das Nichtwissen oder das falsche Wissen. Alles Wissen, mit dem die Welt wahrgenommen wird, ist niemals objektiv, sondern immer subjektiv. Genauso ist es mit unseren Ideen und Vorstellungen und all den anderen Begriffen, wie Wahrheit, richtig oder falsch. Das alles sind Wörter, die Objektivität und Eindeutigkeit versprechen, es aber eigentlich gar nicht können.
Unsere Wahrnehmung ist verschleiert von unseren Samskaras, den Eindrücken, die wir in unserem Leben gesammelt haben und die ihre Abdrücke hinterlassen haben, sowie unseren Hoffnungen und Wünsche.
Avidya, das Nichtwissen bezieht sich auch auf uns, „wer glauben wir zu sein?“. Ein typisches Beispiel für Avidya, ist die Abhängigkeit von Bestätigung. Wie schnell gerät unser Selbstwertgefühl ins Wanken, wenn wir kritisiert werden. Das beeinflusst unser eigenes Bild von uns. Obwohl wir wissen, dass es unser EGO ist, dass sich im Außen bemüht und Zustimmung braucht, ändert es nichts daran, wie wir uns fühlen. Doch je öfter wir uns mit unserem inneren Kern, mit unserer Essenz verbinden, desto mehr können wir Vertrauen in uns finden und zulassen, dass wir unserem SEIN begegnen. Das allerdings sollte uns nicht abhalten, uns mit unserem Ich im Außen zu bemühen unser Leben zu gestalten.
Dabei sollten wir die Verbindung zu unserem Inneren zulassen denn es ist unvermeidlich immer da.
RAGA
Raga ist ein weiteres Klesha ein Störfaktor der unseren Geist verschleiert. Es geht um Wünsche, Bedürfnisse, Ansprüche, Begierde und Anhaftung. Es geht vom Essen über die Wohnung bis hin zu den neuesten Schuhen. Aber auch um Aufmerksamkeit, Anerkennung, Liebe, einen Partner und oft auch Macht und Erfolg. Es geht bei Raga nicht darum, dass wir keine Bedürfnisse haben dürfen, es geht darum das Maß im Auge zu behalten, denn, wenn wir maßlos begehren, dann bindet es uns und verlangt stets nach mehr. Raga ist eine Spannung im Kopf, die letztlich zu Leid führt, wenn wir nicht bekommen was wir begehren. Es entsteht ein Gefühl von Mangel und wir fühlen uns unglücklich. Raga ist die Anziehungskraft auf Dinge, die wir uns wünschen. Wenn die Wünsche maßlos werden, kann es zu gedankenlosem Handeln kommen, wodurch wir leiden. Wenn aber der Wunsch erfüllt wird, hält die Freude darüber nicht wirklich lange und wir finden wieder etwas, was wir uns wünschen. Raga ist eine tiefliegende Prägung, die wir alle nicht so leicht abschütteln können. Das Wissen über Raga und Reflexion ist ein Ausweg um dieses Klesha zu überwinden.
Wir können genau hinschauen: Was begehren wir? Was wünschen wir uns? Wird uns das wirklich glücklich machen?
ASMITA das EGO die Identifikation mit dem ICH
Asmita ist eins von 5 Kleshas, Störfaktoren auch Schleier genannt, die unser wahres Selbst verbergen.
Asmita bezieht sich auf unsere Bindung an das Ego, wir brauchen unser Ego, sonst könnten wir uns nicht in unserer Welt behaupten. Es geht darum, dass unser Selbstbild von unseren Rollen, Positionen und Besitztümern geprägt wird, sodass wir wirklich annehmen, dass das unser wahres Selbst ist. Um aber unser wahres Selbst zu erkennen, müssen wir uns bewusst werden, dass diese Rollen, Positionen und Besitztümer nicht unsere wahre Identität sind. Es ist unsere Bindung an das Ego, das ein Bedürfnis nach Zustimmung hat und deswegen oft leidet. Es geht nicht darum diese Rollen nicht Ernst zunehmen oder sie aufzugeben. Es geht um das Bewusste SEIN, darum das wir dieses innere Selbst erkennen, welches auch als Seher bekannt ist. Der Seher ist unsere wahre Essenz neutral und unabhängig von Außen.
Verantwortung für Dich übernehmen
Im Anusara gehen wir davon aus, dass wir geatmet werden. Von Shakti, der Energie, die hinter allem steht. Shakti möchte, dass du lebst, genau so, wie du bist. Mit allen Ecken und Kanten. Das soll dich nicht davon abhalten etwas zu verändern. Denn die Shakti Energie möchte auch, dass du die Verantwortung übernimmst für Dich! Niemand anders wird das tun.
Verantwortung, übernehmen für deinen inneren und äußeren Zustand. Für das was du sagst, was du fühlst und was du denkst. Auch wenn es einfacher ist unser Verhalten durch das Verhalten anderer Menschen zu erklären, fühlt sich das nur einen Moment gut an, weil wir Ärger und Schuldgefühle auf diese Weise von uns wegschieben können.
Schlimme Sachen passieren und sind in der Vergangenheit passiert, in deinem Umfeld und auf der ganzen Welt. Doch wir haben es in der Hand, wie wir damit umgehen. Schmerz gehört zum Leben dazu, aber du wählst, wie du leidest, den Schmerz verarbeitest.
Geh nicht in die Opferrolle, übernimm Verantwortung für deinen Gemütszustand, dein Handeln, dein Denken, dein Glücklichsein. Denk daran, dass Verhalten anderer kann dein Verhalten nicht rechtfertigen.
Spür die Shakti Energie in dir mit jedem Atemzug und dass diese Energie möchte, dass du die Verantwortung übernimmst und aufhörst anderen Umständen und Menschen die Schuld an deiner Unzufriedenheit, deiner Gereiztheit und deinem Unglücklichsein zu geben.
Wenn du die Person suchst, die dein Leben verändern kann, die die Verantwortung übernehmen kann, dann schau in den Spiegel
Atme tief ein und aus, vertrau der Shakti Energie in dir und nutze den Körper als Übersetzer um“ Ja“ zu sagen zu dir selbst.
Namaste
Veränderung als einzige Konstante
Die einzige Konstante in unserem Leben ist die Veränderung, dieses 2500 Jahre alte Zitat von einem griechischen Philosophen hat auch heute noch nichts von seiner Gültigkeit verloren. Auch wenn wir uns manchmal wünschen das alles so bleiben soll wie es ist. Das wir diese Komfortzone nicht aufgeben möchten, in der uns alles so herrlich vertraut ist und wir uns sicher fühlen.
So wissen wir doch, um in den Fluss unseres Lebens zu sein, müssen wir loslassen um uns immer wieder einlassen zu können.
Denn es ist unser ureigenster Instinkt, dass wir uns entwickeln, uns ausdehnen und erweitern. Und wir alle kennen dieses großartige Gefühl, wenn wir unsere Grenzen verschieben und ein bisschen über uns hinauswachsen.
Wir verlieren nichts, wenn wir loslassen im Gegenteil eher gewinnen wir etwas.
Was wir dafür brauchen ist Kraft, Vertrauen und ein wenig Mut, und das finden wir in uns und auf der Matte
Svatantrya
Das, was Freiheit fördert oder das freiheitsfördernde Tun.
Gemeint ist damit nicht irgendwann so viel Geld und Zeit zu haben, dass wir alles Tun und Machen können, was wir möchten.
Es geht um eine viel größere Freiheit, es geht um Befreiung.
Darum, dass wir uns befreien können von limitierenden Gedanken, von Konzepten, von Mustern.
Svatantrya ist ein Zustand, in dem wir in Ruhe beobachten, wo wir uns befinden. Hängen wir in Gedanken und Konzepten fest, die die Rollen, die wir im Alltag erfüllen, mit sich bringen? Oder sind wir verbunden mit unserem SEIN?
Durch Svatantrya wird uns klar, wir haben die Wahl und können entscheiden gehen wir den Weg der bindenden Gedanken die uns Unzulänglichkeit und Unzufriedenheit spiegeln? Oder gehen wir den Weg der Freiheit hin zu unserem SEIN, indem wir uns von Gedanken befreien, die uns limitieren und von Verhaltensweisen, die uns engmachen. Wir entscheiden nicht was uns passiert aber wir bestimmen, wie wir damit umgehen.
Svatantrya, ist der Zustand der noch vor dem gesprochenen Wort liegt. Indem wir entscheiden können ob wir der Konditionierung folgen oder der Freiheit die Fülle des SEINS zu erkennen.
Toleranz
Toleranz wird geübt gegenüber anderen Meinungen und Ideen, aber auch Menschen anderer Hautfarbe, sexueller Orientierung und Religion, Ethnie, Weltanschauung, Herkunft, Abstammung, gegenüber Menschen jeder Nationalität und jeden Geschlechts, jeden Alters und jeder Behinderung.
Im Yoga sollte ein Raum sein in dem Toleranz stattfindet, in dem wir Toleranz üben uns selbst und anderen gegenüber.Auch wenn mein Nachbar total anders aussieht als ich, ganz andere Klamotten trägt so hat er doch vielleicht ganz ähnliche Hoffnungen, Sehnsüchte und ein ähnliches Gefühl beim Praktizieren auf der Matte.
Toleranz ist die Fähigkeit, andere Meinungen, Überzeugungen, Ansichten, Lebensweisen und Lebensstile zu respektieren.
Wichtig ist es tolerant zu sein uns, aber auch anderen gegenüber. Einfach mal aufhören alles zu bewerten sondern sich und andere Wertzuschätzen. Nicht zu vergleichen. Um in den Genuss der Offenheit zu kommen die uns Freiheit schenkt und uns großzügiger werden lässt. Kommt raus aus dieser Enge andere zu verurteilen für ihr anders sein.
Tolerante Menschen sind großzügig und beweglich im Handeln und Denken verständnisvoll und vorurteilsfrei.
Heutzutage muss die Toleranz wieder wichtiger werden. Es gibt wieder Menschen, die Andere ablehnen wegen ihrer Religion, wegen ihrer Hautfarbe, wegen ihrer Herkunft.
Sich über andere zu erheben, zu denken, dass das was wir denken, fühlen, etc. wäre besser als das von anderen ist intolerant, engstirnig, vorurteilsvoll und überheblich.
Erkenne, dass die Sichtweise anderer, vielleicht nicht deinen eigenen entspricht, sie aber trotzdem ihre Berechtigung haben und gut sind.
Natürlich stößt Toleranz an ihre Grenzen, wenn gegen die Grundsätze der Ethik verstoßen, Gewalt ausgeübt und Menschenrecht verletzt wird.
Maya Verhüllende und Projizierende Kraft
Es werden diese beiden Aspekte Mayas unterschieden. Einerseits ist es die verhüllende Kraft, welche die Wahrheit unter einem Schleier verbirgt und andererseits ist sie die projizierende Kraft, welche den Menschen die Wahrheit als eine andere Wirklichkeit erscheinen lässt.
Mit der verhüllenden Kraft habe ich mich erstmals bewusst konfrontiert gesehen als mein Vater vor einigen Jahren gestorben ist. Ich habe 5 Geschwister und nach seinem Tot haben wir viel über ihn gesprochen und es war zutiefst verwirrend, ja verstörend wie unterschiedlich wir ihn wahrgenommen haben. Aber auch Situationen die wir gemeinsam mit ihm erlebt haben wurden komplett anders erlebt. Das ist die verhüllende Kraft Mayas, wir sehen die Dinge nicht wie sie sind. Sondern so wie wir sind.
Vergleichbar mit einem Kaleidoskop. In jedem der Fächer die gleichen bunten Glassteinchen und doch ergibt sich bei der kleinsten Verschiebung ein völlig neues Bild eine komplett andere Geschichte.
Durch die projizierende Kraft Mayas ist man von seiner Unwissenheit getäuscht und verwechselt eins mit dem anderen. Das Unwirkliche wird für Wirklichkeit gehalten. Die häufig verwendete Metapher von dem Bild der Schlange die in der Dunkelheit als Seil wahrgenommen wird. Greift man in diesem Glauben nach dem Seil. Besteht große Gefahr.
Wie oft habe ich in einer Yogastunde gedacht das ich es nicht gut mache, in den Augen der anderen sogar gelesen, dass es nicht gut ist. Gott sei Dank hat es sich meistens direkt aufgeklärt.
Bewusstsein für die Kräfte Mayas zu schaffen, hilft uns zu erkennen das die Schleier von Zeit zu Zeit gelüftet werden und wir erkennen was wirklich ist. Dazu gehört auch das Maya nicht für die Verschleierungen verantwortlich ist wir erschaffen diese Illusionen, diese Täuschungen, selbst oft durch falsche Erwartungen, irregeleitete Wahrnehmung und subjektive Interpretationen der Realität selbst.
Anhaftung durch Identifikation
Laut Patanjali ist Anhaftung einer der Gründe, warum wir leiden. Wir haften meist unbewusst an materiellen Dingen, an Vorstellungen, an Konzepten, an unserem Körper, an Besitz, am Job oder Freundschaften. Vieles was wir mit MEIN bezeichnen, zum Beispiel mein Job, mein Mann,mein Kind oder mein Freund, diese Dinge gehören uns ja nicht wirklich.
Und doch denken wir: Was bleibt da von mir übrig, wenn all das nicht mehr wäre? Losgelöst von all dem wer bin ich dann?
Wie gehen wir damit um, wenn unser Körper sich verändert, er nicht mehr so funktioniert wie bisher, wenn wir zunehmen, oder noch mehr Falten bekommen? Wenn wir uns zu stark mit unserem Körper identifizieren, wenn wir denken wir sind dieser Körper dann werden wir bei diesen Veränderungen leiden.
Oder was ist, wenn wir den Job verlieren, unseren Besitz oder unseren Partner, wer oder was bleibt dann übrig? Wer sind wir ohne all das?
Kann man etwas loslassen, was einen so lange begleitet hat?
Zu sehr an Vergänglichen anzuhaften und sich zu stark damit zu identifizieren schafft Leiden. Wenn wir Menschen und Dinge in unserem Leben nicht ziehen lassen können, wird das Leiden groß.
Wir alle haben tiefsitzende Muster von Anhaftung und Identifikationen in uns. Das ist oft hilfreich, um uns im Alltag zu orientieren. Wichtig ist es sich dessen bewusst zu sein.
Zweifel Unsicherheiten
Es gibt unzählige Gründe warum wir zweifeln oder unsicher sind. In vielen Fällen kann so mancher Zweifel in der Kindheit entstanden sein. Oder im Beruf, in der Familie, auf Social Media oder in der Gesellschaft, die uns ausbremst, weil wir uns am Außen orientieren.
Wir sind konditioniert im Außen zu funktionieren. So haben wir es gelernt und wir suchen Sicherheit darin, wie und was andere über uns denken. Aus der Ego Perspektive, der Ich Perspektive, ist das völlig oK aber du bist mehr als nur Ego, mehr als nur Ich. Wenn wir uns mit unseren Zweifeln und Unsicherheiten identifizieren, entfernen wir uns von unserem inneren Kern, dem Selbst und definieren uns über das Außen.
Es wäre gut unserem inneren Kern zu vertrauen. Denn in dieser Verbindung ist das Außen nicht so relevant und wir fühlen wie gut uns diese Verbindung tut.
Zweifel und Unsicherheiten haben auch ihre guten Seiten. Dinge zu hinterfragen, zu überprüfen ob das was wir getan haben richtig war oder Sinn macht. Denn Fehler gehören zum Leben, sie bringen uns vorwärts, wenn wir aus ihnen lernen und verstehen welche Lektion sie für uns haben. Fehler und Helfer sind Anagramme, haben also die gleichen Buchstaben.
Auch Patanjali sagt durch Vertrauen, Kraft und Mut und die Erinnerung an das Selbst lösen wir Zweifel und Unsicherheiten auf. Lernt eurem Selbst zu vertrauen, egal was im Außen ist.
Die Welt ein Kleines bisschen besser machen
Im Yoga sprechen wir oft über unseren inneren Kern. Diesen göttlichen Funken den jeder in sich hat, unsere Seele. Immer wieder verbinden wir uns mit dem inneren und wissen wie gut uns die Verbindung tut. Auch wenn sie uns im Alltag oft verloren geht wissen wir um ihre Wirkung.
Es gibt Menschen deren Seele so tief vergraben ist das diejenigen sie komplett vergessen haben. Sie haben sie unter so vielen Schutzschichten verpackt das sie sich kaum noch erinnern.
Wenn wir lernen mit unserem inneren Kern zu sehen dann können wir auch das Gute in anderen sehen.
Und wenn wir anderen mit Anerkennung und Respekt begegnen öffnen wir einen Kanal zu ihrem inneren Kern. Denn wenn sie sich jemandem gegenüber sehen der sie respektiert sind sie plötzlich in der Lage ihre eigenen positiven Qualitäten in sich zu erkennen und zu akzeptieren.
Wenn wir das Gute in anderen erkennen können, Nachbarn, Verwandten, Kollegen wem auch immer dann verwandeln wir dessen Herz.
Je mehr sich unser Respekt um andere entwickelt desto besser können wir sehen.
Die Verbindung mit der universellen Kraft
Im Anusara steht unsere Rückseite für die universelle Seite. Dem großen Ganzen, das was dich trägt. Das kann für jeden unterschiedlich sein.
Was hält Euch zusammen? Was macht Euch aus? An was glaubt Ihr, wem vertraut Ihr?
Das kann der Glaube an Gott sein. Der Glaube an die Natur, deine Familie oder das Universum. Was es auch ist, es ist in unserer Rückseite.
Sie steht für das Weite, und in unserer Wahrnehmung ist sie so viel größer als unsere Vorderseite, weil sie für uns unbekannt ist.
Wenn wir uns mit unserer Rückseite verbinden entsteht ein Gefühl von Unbegrenztheit und Offenheit. Dadurch erfahren wir uns Durchlässiger, Dinge des Alltags sind nicht mehr so wichtig.
Lehnt Euch zurück und spürt diese Kraft die uns hält. Die uns aufrichtet, beschützt und stützt die immer da ist und die möchte das wir da sind!
Dafür müssen wir uns nur zurücklehnen, dann ist es spürbar, das Vertrauen in die universelle Kraft.
Was der Frühling sonst noch kann………….
Um in den Frühling zu starten wollen wir aufräumen, saubermachen.
Auf körperlicher Ebene haben wir die Twists, damit können wir unsere Organe auswringen zum Entgiften. Auf mentaler Ebene nutzen wir die Praxis um loszulassen.
Loszulassen von Anhaftungen, Strukturen und Erwartungen an Idealvorstellungen, die wir von uns haben die uns aber gar nicht widerspiegeln.
Das Bewerten von uns und anderen, dass sich oft so automatisch in uns abspielt, dass wir es kaum merken. Das macht uns so eng.
Und doch sind es dies alles Dinge, die uns von unserem eigenen Kern entfernen.
Bewusstsein und Präsenz in der Praxis werden dir helfen zu spüren, welche Dinge dich trennen.
Lass sie gehen und erkenne die Möglichkeit dadurch freier und authentischer zu sein um dein eigenes Potential zu entdecken.
Frühlingserwachen
Das Schönste am Frühling ist, dass er immer dann kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht (Jean Paul). Und ich glaube wir brauchen ihn jetzt alle.
Auch wenn wir keinen kalten Winter hatten, so war es doch sehr lange grau.
Nun endlich können wir wieder den blauen Himmel sehen und auch die Sonne zeigt sich immer mal wieder. So schön zu sehen mit welcher Kraft die zarten Blumen sich zielstrebig ihren Weg durch die Erde gesucht haben, um uns jetzt mit ihrer Zartheit und Schönheit zu erfreuen. Die kleinen Knospen an den geraden noch kahlen Ästen machen den Baum für kurze Zeit zu einem riesen Blumenstrauß. Jede einzelne Blüte verspricht neues Leben, Zuversicht, Lebenslust und Wachstum.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.(H.Hesse)
Und niemand kann sich dieser Magie des Frühlingserwachens entziehen. Bleib ruhig mal stehen und genieße die singenden Vögel, die Energie und die Kraft die diese Veränderung schafft. Die Magie, die die Natur in ihren schönsten Farben leuchten lässt, nähre dich an dem Erwachen des Frühlings an der Schönheit und an der Lebendigkeit die auch uns leuchten lässt.
Svatantrya
Das was die Freiheit fördert, oder auch freiheitsförderndes Tun.
Es geht nicht darum, möglichst viel Geld und Zeit zu haben, um alles tun zu können, was man gerne möchte. Es geht um die Freiheit von eigenen Limitierungen, von Gedanken, die uns eng machen. Tagtäglich füllt jeder von uns Rollen. Rollen wie Tochter, Sohn, Mutter, Vater, Freund, Kollege, Angestellter, Vorgesetzter, Partner, und so weiter. Von allen diesen Rollen haben wir eine Vorstellung, wie wir sie füllen möchten. Wichtig ist, dass wir erkennen, dass es Rollen sind und uns nicht zu weit von unserer wahren Natur entfernen.
Von Satya wissen wir, dass wir sehen sollten, was ist, und wenn wir die Rolle erkennen, dann haben wir die Freiheit zu wählen, welchen Weg wir gehen:
Den Weg in die Limitierung, der uns immer wieder Unzulänglichkeit und Unzufriedenheit spiegeln.
Oder den Weg Svatantrya, die Freiheit unsere wahre Natur zu erkennen um die Fülle unseres Seins zu ehren
Die drei " S"
Anusara Yoga ist für seine präzise Ausrichtung und seine herzorientierte Praxis bekannt. Anusara beruht auf einer lebensbejahenden und durch und durch positiven Philosophie, dem kaschmirischer Shivaismus. Es gibt keine Dogmen und Belehrungen, stattdessen wird jeder unterstützt seinen Körper besser kennenzulernen, seine Grenzen zu erkennen und eventuell zu verschieben. Anusara hilft uns auf dem Weg zu uns selbst, schenkt uns die nötige Kraft um authentisch zu sein, loslassen zu können und das Vertrauen uns auf das was kommt einzulassen. Die 3 Grundpfeiler dieser Yogaphilosophie sind die 3 "S".
Wir starten mit
Ankommen
Bist du schon richtig angekommen im neuen Jahr??
Damit das neue Jahr gut werden kann, müssen wir zuerst das Alte gehen lassen.
Nach dieser Zeit der Festtage, Familienfeiern und Partys, all das was unsere volle Aufmerksamkeit im Außen in Anspruch genommen hat, bist du wieder bei dir angekommen?
Nach einer so intensiven Zeit, spüren wir das Bedürfnis mal wieder nach innen zu horchen, um den Ruf unseres SEINS zu hören.
Dieses hören hat was mit öffnen zu tun. Um eintauchen zu können, in diesen inneren Ort, der vollkommen ist, dieser Ort in dem dass Außen nicht wichtig ist.
Lasse dich auf die Praxis ein und lerne die Tür zu deinem inneren Ort zu öffnen.
Löse dich von Erwartungen und Rollen und nutze die wertvolle Zeit auf der Matte die du dir genommen hast, um in diese tiefe Verbindung mit deinem Inneren zu kommen.
Nach und nach kommst du dir näher, bist du diesen Ort spürst, wo du innehalten kannst, Kraft schöpfst und die Schöpferkraft spürst.
Zufriedenheit Samtosha - das Geschenk der Dankbarkeit
Innere Zufriedenheit lässt uns grenzenloses Glück erfahren. Heißt es in den Yoga Sutren von Patanjali. Die Yogische Philosophie unterscheidet allerdings, zwischen innerer und äußerer Zufriedenheit. Äußere Zufriedenheit erfahren wir durch Materielles und anderen Äußerlichkeiten, wie Anerkennung und Aufmerksamkeit und das ist oft von kurzer Dauer.
Innere Zufriedenheit ist eine Betrachtungsweise des Lebens. Eine Wertschätzung dessen was ist. Das Anzuerkennen was wir haben und sich nicht daran zu orientieren was wir nicht haben. Wir haben die Möglichkeit Zufriedenheit in uns zu kultivieren, einzupflegen, indem wir uns voller Dankbarkeit daran erinnern was wir haben kann Zufriedenheit wachsen.
Samtosha bedeutet Zufriedenheit und ist eine Betrachtungsweise des Lebens. Eine Wertschätzung dessen was da ist. Zufriedenheit heißt nicht Entsagung oder Verzicht. Zufriedenheit ist ein positiver Geisteszustand, der uns nicht abhält weiter zu entwickeln.
3 Karma-Mala
Das Gefühl der Hilflosigkeit nicht genug tun zu können.
Bei Karma Mala verschleiern wir uns in der falschen Vorstellung, dass unsere Arbeit und unsere Errungenschaften unser wahrer Wert sind. Wir hängen an dem, was wir tun. Dies führt zu einem endlosen Kreislauf, in dem wir versuchen, mehr zu erreichen, aber nie wahres Glück finden.
Den immer, wenn wir aus der ICH Perspektive handeln, also nicht mit unserem Inneren verbunden sind, verursachen wir Karma Mala, wir sind im Außen orientiert und machen uns abhängig vom Ergebnis.
Aus der Perspektive entstehen Anhaftungen. Wir halten fest und verschleiern uns an dem was wir wollen Raga und an dem was wir nicht wollen Dvesha. In diesem Tunnelblick gefangen, berauben wir uns der Schönheit, der Freiheit den Prozess, den Moment zu genießen.
Dadurch entsteht in uns das Gefühl von Handlungsunfähigkeit und nicht gut genug zu sein. Den egal was man macht, hier wird nur das EGO bedient und das Glück ist sehr kurzweilig.
Karma Mala ist mit dem Körper verbunden.
2. Mayiya-Mala
Das Gefühl allein zu sein
Das Gefühl nicht dazuzugehören
Wahrnehmung von Unterschieden ein getrennt sein zwischen uns und der Welt. Schafft vergleiche zu anderen. Ein Schleier der Unwissenheit die Differenzierung im eigenen Bewusstsein schafft.
Hier fühlen wir uns in unserer Wahrnehmung getrennt von der ganzen Welt und fühlen uns allein. Ich Nicht-Ich. Mein Freund Dein Freund Wir vergleichen uns mit anderen und Gefühle von Eifersucht, Neid und Wut entstehen. Andere Personen werden als getrennt oder anders wahrgenommen. Der Schleier der Getrenntheit und des wahrgenommenen Unterschieds. Nur die Unterschiede sehen, nicht aber die Einheit. Tatsächlich gibt es Unterschiede. Aber es gibt eine grundlegende Einheit. Wir alle haben diesen Kern in uns, der uns mit der allumfassenden Kraft, die hinter allem steht verbindet und wir wollen alle so akzeptiert werden wie wir sind. Erkenne das die Einheit viel größer ist als der Unterschied.
Mayiya Mala ist mit dem Verstand verbunden.
Die drei Malas/ Verschmutzungen
Wir alle haben Momente in denen wir uns verbunden fühlen. Tiefe Einblicke in uns selbst haben und uns als Einheit wahrnehmen. Dann fühlen wir, dass es da eine Kraft gibt, die – wie immer wir sie nennen mögen – die so viel größer ist als wir selbst und wir Teil dieser Kraft sind, weil wir Teil dieses Universums sind.
Häufiger jedoch haben wir eher kritische Gedanken, wie ich fühle mich alleine, ich kann das nicht, das werde ich nie schaffen. Ich bin nicht gut genug!
In unserem Alltag vergessen oder verlieren wir die Verbindung. Und ohne diese Verbindung limitieren und begrenzen uns die drei Malas in unserem Gedanken, Handeln und Tun. Malas sind Glaubenssätze die unsere Selbstwahrnehmung einschränken.
Mala bedeutet Schmutz oder Verunreinigung. Diese Verunreinigung verhindert, dass wir erkennen, dass wir mit der allumfassenden Kraft, die hinter allem steht, verbunden sind.
Sie lassen uns glauben, dass wir nicht komplett sind so wie wir sind, dass wir etwas nicht können und wir ganz allein sind auf dieser Welt.
Diese Aspekte unseres Bewusstseins hindern uns daran, dass wir uns mit der Welt da draußen verbunden fühlen. Sie hindern uns daran, dass wir unser wahres Selbst sehen und erfahren.
1. Anava-Mala
Ich bin wertlos.
Der Glaube irgendwie nicht richtig zu sein.
Wie ein Waisenkind das den Glauben an die große Kraft vergessen hat. Klein, begrenzt und Unvollkommen. Extrem niedriges Selbstwertgefühl. Sehnsucht nach etwas was fehlt, ohne zu wissen wonach. Der Schleier der Unvollständigkeit, der zu Unsicherheit und Traurigkeit führt. Anava Mala verhindert das Göttliche in uns zu erkennen. Von dieser Mala geblendet fühlen wir uns nicht gut genug, nicht schlau genug, nicht erfolgreich genug usw……
Anava Mala ist mit dem Herzen verbunden.
Das Element Raum
Die grundlegende Natur von Raum ist Bewusstsein.
Die Qualitäten sind Klarheit, Grenzenlos, Freiheit, Offenheit, DASEIN, Gewahr werden. Wir verfeinern unsere Wahrnehmung, kommen auf eine andere Frequenz und mehr ins Spüren.
In der Meditation, aber auch in der Asana Praxis, beobachte, lausche und spüre was du wahrnimmst. Ohne irgendwas zu benennen oder zu bewerten. Nur wahrnehmen. Pures Gewahrsein. Wenn Gedanken oder Gefühle auftauchen, reagiere nicht auf Impulse deines Geistes bleib in deiner Klarheit und spüre deinen Atem.
In der Asana Praxis sei präsent und spüre die Asana. Was spürst du auf körperlicher Ebene? Wo kannst du Spannung oder Leichtigkeit spüren? Welches Echo macht das in deinem Geist und in deiner Seele? Der Raum öffnet sich, wo unser Herz aufgeht, sich Geist und Atem verbinden und wir unseren Körper als Ganzes wahrnehmen.
„Nutze nicht deinen Körper, um in die Asana zu kommen, sondern nutze die Asana, um in deinen Körper zum Kommen.“
In diesem Bewusstsein, in dieser Klarheit können wir mehr und mehr UNS erkennen. Mach die Ohren ganz weit und in deiner Feinheit höre tief in dich hinein. Nichts benennen, nichts bewerten nur diese Stille genießen, dir in diesem Raum mit Ehrlichkeit und Liebe begegnen.
Bewusstsein als den Raum oder den Moment der Stille wahrzunehmen, nährt uns, indem es dem Geist die Möglichkeit gibt zu entspannen.
Das Element Luft
Luft fließt und strömt in alle Richtungen. Es ist ein wunderbar ausgleichendes Element mit dem Druck abgebaut werden kann, sozusagen „Dampf ablassen“. Wenn wir unbedingt etwas sagen wollen, dann „machen wir dem Luft“. Bei einem Streit spricht man von „dicker Luft“ und um Distanz zur Situation zu bekommen gehen wir kurz „an die frische Luft“.
Luft steht auch für Freiheit, manchmal fühlen wir uns eingeengt und etwas „schnürt uns die Kehle zu“, dann tut es gut „sich Luft zu verschaffen“.
Die Qualitäten von Luft sind Leichtigkeit, Vertrauen, Bewegung, Luft ist: öffnend, ausdehnend und nährend. Unser Atem ist Luft, und ohne Atem gibt es kein Leben. Unser Atem verbindet unseren äußeren mit unserem inneren Körper. Verbunden mit dem Atem kommt der Geist zur Ruhe. Wenn wir dem Atem nach innen folgen schenkt er dem Körper und dem Geist den Raum, die Freiheit sich selbst zu begegnen. Die Luft, der Atem öffnet uns und macht uns innerlich weit, wir dehnen uns aus und erfahren uns toleranter, offener, großzügiger und sensibler uns und anderen gegenüber. Wir entwickeln Vertrauen in andere, können leichter vergeben und aufeinander zugehen.
Das Element Feuer
steht für die transformierende Kraft, die alle Unreinheiten im Körper verbrennt. Feuer ist daher kreativ und kann den Nährboden für Neues bereiten, indem es Altes, was ausgedient hat verbrennt und uns hilft die Vergangenheit loszulassen.
Ist das Feuerelement in Balance sind wir leidenschaftlich & enthusiastisch bei allem was wir tun. Wir wissen was wir wollen und kommunizieren klar und direkt. Ist das Feuerelement stark in uns ausgeprägt, reagieren wir schnell wütend, handeln egoistisch und rücksichtslos. Ist das Feuerelement schwach in uns ausgeprägt, zeigt sich das durch Trägheit, Lethargie und Desinteresse. Wir sind müde und unmotiviert.
Im Wort Feuer stecken viele Bedeutungen: Leuchten, Hitze, Glanz, Kraft und auch Strahlen. Feuer heißt auch Schönheit, Stärke, Mut, Licht und Glut. Auch die Lebenskraft, Ausstrahlungskraft, das Charisma, Einfluss und sogar Ansehen. Feuer ist anregend, intensiv und erneuernd. Dieses Element macht Entwicklung, Veränderung und Wachstum möglich. Die Qualität des Element Feuer verleiht dir Aktivität und Freude, einen wachen Verstand, Neugierde und Wissensdurst, sowie Offenheit für Neues.
Körperlich sitzt Feuer in unserer Körpermitte. Die Arbeit mit unserer Körpermitte stärkt unsere Willenskraft und unterstützt unsere Durchsetzungskraft. Feuer gibt uns das Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten und macht uns unabhängiger von den vorgefassten Meinungen anderer über uns. Wir bekommen mehr Respekt vor uns selbst, wir finden den Mut unsere eigenen Projekte zu verwirklichen.
Das Element Wasser
Die Qualitäten des Wassers sind: Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, Lebendigkeit, Beweglichkeit. Wasser ist durchdringend, klärend, reinigend, ausdehnend, nährend, tragend, weich, weit, lebensnotwendig, erfrischend, stürmisch, ruhig aber auch zerstörerisch. Wasser hilft uns beim Loslassen.
Wasser ist das Urelement schlechthin: Unsere Erde ist der „blaue Planet“, da mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche aus Ozeanen bestehen. Auch unser Körper besteht zu etwa 70% aus Wasser.
Wasser sorgt für langsame aber beständige Veränderung. Wenn Wasser fließt, wählt es den Weg des geringsten Widerstands und doch durchdringt es alles.
Wasser ist immer in Bewegung und doch steht es gleichzeitig für Ruhe. Auch ist es stark und sanft zugleich.
Das Wasser ist ein Spiegel unseres Selbst.
Wut bringt das Wasser zum Kochen und Sprudeln. Wie Wasser können auch Gefühle mitreißend wirken und einen durchwirbeln, bis man nicht mehr weiß wo oben und unten ist. Es ist ein Meer der Gefühle und kann aufgewühlt, ruhig oder fließend sein.
Körperlich lässt sich Wasser im Becken lokalisieren und in dessen Beweglichkeit. Die Flexibilität des Beckens erst macht es möglich das wir gerade sitzen und aufrecht gehen. Diese Beweglichkeit unterstützt dich auch im Kopf, hilft dir dabei alte Denkmuster zu erkennen und loszulassen, Strukturen, die uns eher starr und unbeweglich machen, aufzulösen.
Die 5 Elemente Mahabhutas
Wenn man sich mit den 5 Elementen befasst, merkt man, dass sie nicht nur in der Welt um uns herum spürbar sind, sondern auch in uns.
Wir müssen uns ERDEN um zu bestehen. Immer wieder müssen wir anpassungsfähig sein, wie WASSER und kraftvoll wie das FEUER. Auch hilft es uns durchlässig zu sein wie LUFT und der RAUM schenkt uns Freiheit.
Unsere Vorstellungskraft ist wie eine Brücke, die, die Qualitäten der Elemente in dir fühlbar machen. Um sie für uns nutzen zu können, müssen wir sie verstehen, um dann unserer wahren Natur näher zu kommen.
Die Erde steht für Stabilität, Sicherheit, Gelassenheit und Ruhe. Das Wasser für Anpassungsfähigkeit, fließend, durchdringend, wandelbar, weich und unhaltbar. Das Feuer steht für Kraft, Transformation, Energie und Zielstrebigkeit. Die Luft steht für Vertrauen, Leichtigkeit, ausdehnend und weit. Der Raum steht für Weitläufigkeit, Bewusstsein, Allgegenwärtigkeit und Präsenz.
Lass uns mit all den Qualitäten der Elemente praktizieren
Das Element ERDE
Sich mit der Erde zu verbinden heißt die Qualitäten wie Wurzeln, Sicherheit, Mut, Kraft, Geduld, Halt und Stabilität zu empfangen. Spür die Erde unter dir, da ist etwas, was dich hält. Nimm wahr, dass die Erde dich trägt. Während du die Füße oder auch die Hände in die Erde drückst, fühle die Erde und lass die Qualitäten verstehend auf dich übergehen Stabilität, Sicherheit, Ruhe, Wurzeln, Ruhe, Geduld, Anziehungskraft, Gleichgewicht…..
Sich mit der Erde zu beschäftigen heißt DASEIN. Es bedeutet sich mit dem zu beschäftigen, was wirklich da ist.
Sthira Sukham Asana
Eines der bekanntesten Yoga Sutren von Patanjali. Sthira bedeutet fest, standhaft, kraftvoll, stabil und Sukham bedeutet leicht, frei, angenehm.
Kurzum es geht um die Balance zwischen Stabilität / Stärke und Leichtigkeit. Im Yoga wie im wahren Leben. Die Balance die jeder für sich finden muss. Der eine braucht mehr Stabilität und Kraft, der andere mehr Leichtigkeit mehr Lebendigkeit.
Wir wissen alle, dass wir uns frei entfalten können, wenn wir geerdet und verwurzelt sind. Haben alle schon gespürt das uns stressige Lebensumstände entwurzeln und wir den Halt verlieren. Wenn wir unter Stress stehen neigen wir dazu an Sthira festzuhalten und agieren mit noch mehr Kraft und Stärke dabei täte uns Sukham in dem Moment viel besser. Die Leichtigkeit könnte uns unterstützen den Stress zu lösen. Sukham hilft uns, uns besser auf die Situation einzulassen.
Du kannst es auf der Matte üben und im Alltag finden.
Sthira steht nicht ohne Grund an erster Stelle. Wir brauchen erst mal eine gute Basis, eine feste Stabilität, um uns von dort aus frei bewegen zu können.
Erst dann kommt Sukham. Wenn die stabile Basis gefunden ist, geht es darum, die Haltung mit Leichtigkeit und Freude zu erfahren. (wie auch im Leben)
Ohne Wurzeln, keine Flügel
Am Anfang fühlt sich die Position noch nicht gerade leicht an, aber gerade dann geht es darum in der Stabilität mehr Leichtigkeit und Freude zu entwickeln.
Yogameister Iyengar sagte: Eine Asana ist korrekt ausgeführt, wenn die Körperbewegung klar und sicher sind. Denn dann ist Leichtigkeit im Körper und Freiheit im Geist.
Prana
Prana heißt Lebensenergie, Atem oder Lebenskraft. Es ist die Energie die hinter allem Lebendigen steckt. Prana ist das Leben der Wesen.
Prana ist Strahlen in deinen Augen, das Lächeln in deinem Gesicht. Prana ist die Kraft und der Zauber der Worte. Prana ist die Ausstrahlung eines Menschen. Prana ist auch Charisma. Prana ist der Unterschied zwischen einer Plastikblume und einer echten.
Menschen haben von Natur aus mehr oder weniger Energie also Prana. Wenn ein Mensch mit viel Prana einen Raum betritt spüren wir seine Lebendigkeit. Die Schönheit des Menschen ist nicht nur Aussehen und Größe.
Wenn wir einem Menschen mit viel Prana begegnen fühlt man wie die Energie auf einen übergeht. In dem Moment wo man Prana hat wird alles was man tut mit Prana erfüllt sein
Jeder hat mal mehr und mal weniger Prana. Im Allgemeinen sagt man dann: „Heute habe ich viel Energie“ oder eben „Heute habe ich wenig Energie“
Aber wir können unser Prana erhöhen.
Am meisten Prana nehmen wir über das Atmen auf. Am besten an der frischen Luft. Hilfreich ist es tief auszuatmen damit die verbrauchte Luft ausströmt und frische Luft einströmen kann.
Und natürlich erhöht Yoga dein Prana. Mit Atemübungen und der körperlichen Praxis.
Wie oft kommen Yogis in meinen Unterricht und sagen mir vorher das es ihnen gar nicht so gut geht und sie heute häufiger in die Childpose gehen. Und dann während der Stunde ist davon nichts zu sehen.
Yoga nimmt uns keine Energie Yoga gibt uns Energie.
Wir sehen uns auf der Matte
Monkey Mind
Man kann unseren Geist mit der Oberfläche eines Sees vergleichen. Ist der See ruhig kann man bis auf den Grund sehen. Springt aber ein Affe darin umher, dann ist die Seeoberfläche unruhig und man kann den Grund nur noch erahnen.
Unser Geist wird immer unaufhörlich denken und interpretieren dafür ist er da. Er ist rastlos, ständig in Bewegung beschäftigt sich mit den verschiedensten Dingen aus der Vergangenheit und der Zukunft, er verarbeitet alle Sinneseindrücke und interpretiert alles was geschieht und wahrgenommen wird.
Es geht im Yoga nicht darum den Geist auszuschalten, sondern sich von seinem Hin und Her nicht zu sehr beeindrucken zu lassen und sich stattdessen zu fokussieren. Der Focus hilft uns Ruhe einkehren zu lassen so das wir klarer sehen können. Unsere Wahrnehmung nicht mehr durch dieses Hin und Her trüben lassen, sodass wir wieder den Grund sehen können. Das wir unser Inneres erkennen.
So ein Fokuspunkt kann ein Sanskalpa sein. Ein Sanskalpa ist ein Wunsch, ein Ziel, ein Wille an das Universum aus reinem Herzen. Etwas was dir hilft auf deinem Weg zu bleiben und Ruhe in dir zu finden. Das Wichtigste dabei ist tief ins Herz zu hören, damit du es hören kannst. Der Entschluss sollte kurz, präzise und positiv formuliert sein.
Solltest du zum Beispiel Angst vor einer neuen Aufgabe haben kann dein Sanskalpa lauten:“ Ich stelle mich mutig meinen Aufgaben.“
Mit der Formulierung des Sanskalpas ist eine Qualität verbunden die Schwingung und eine Absichtsenergie erzeugt. Der Zeuge ist das Universum, das diese Absichten bezeugt und als hohe Schwingung zurücksendet. Sanskalpas sind energiereich und wirkungsvoll, wenn sie aus unserem tiefsten Herzen und in Ruhe formuliert sind.
Vervollständige das Bild von dir
Unsere Vorderseite ist Ausdruck unseres individuellen SEINS. Das Abbild von unserer Vorderseite kreiert eine Idee von uns. Dieses Bild prägt sich so ein, dass wir denken, dass wir das sind. Doch es ist nur ein Bild von unserer Vorderseite. Wir sind viel mehr als dieses Bild.
Unserer Rückseite dagegen schenken wir nicht so viel Beachtung, außer wenn sie schmerzt. Sie ist so selbstverständlich da, schützt und stützt unsere Herzrückseite, sie richtet uns auf, Sie lässt uns gerade gehen und wenn wir uns zurücklehnen in diese Rückseite ist es als würde sie uns umarmen. So wie die Vorderseite unsere individuelle Seite ist, ist die Rückseite unsere universelle Seite. Sie ist die Verbindung zum großen Ganzen. Das was alles zusammen hält. Das kann für jeden unterschiedlich sein. Was hält dich zusammen? Ist es das Universum? Deine Familie? Deine Freunde? Deine Hobbies? Yoga? Der Glaube an Gott, an welchen auch immer?
Die Rückseite schützt und stützt euch. Sie ist immer da. Wenn wir in unsere Rückseite atmen und uns
mit ihr verbinden, dann wird in unserer Wahrnehmung unsere Rückseite groß, geht gefühlt über unsere Vorderseite hinaus. Und wenn du dann aus dieser Perspektive auf die Aktivitäten deiner
Vorderseite schaust verändert es sich. Du kannst die universelle Unterstützung spüren. Nimm die Unterstützung an und lass es eine Koproduktion werden. Erlaube dir ein größeres Bild von dir zu
kreieren. Vervollständige es und lass dich von deinem Universum einladen zu tanzen.
Samskara
Samskara bedeutet, Prägung, Muster oder Eindruck. Aus der ersten Wahrnehmung, verfestigen sich Eindrücke und werden zu Mustern. Jeder Eindruck hinterlässt einen Abdruck, Samskaras
Eindrücke vergangener schmerzhafter Erfahrungen legen sich auf unserer Psyche ab wie ein Samenkorn der sprießen wird.
Samskaras werden in der Yoga Philosophie, Glaubens und Verhaltensmuster genannt, die tief in unserem Sein verwurzelt sind. Es ist die Gesamtheit der Ursachen die unserem Handeln und Denken zugrunde liegt.
Das individuelle Unbewusste speichert Erinnerungen, Bilder und Überzeugungen über die eigene Person. Jede Erfahrung die wir machen hinterlässt einen Eindruck. Der wird gespeichert bis es soweit ist das er dir wieder begegnet. Ganz oft sind es Ereignisse aus unserer Kindheit.
Die Samskaras befinden sich in unserem Unterbewusstsein und sind daher nicht o leicht zugänglich. Man muss schon genau hinschauen. Muss durch den Schmerz gehen und ihn nicht wie gewohnt wegdrücken. Oder ihm aus dem Weg gehen, dass aus dem Weg gehen sind auch Verhaltensmuster, Samskaras.
Samskaras können eine solche Urkraft haben, dass sie unsere Sicht auf uns und das Leben verschleiern.
Es braucht Mut hinzuschauen, wenn dir der Schmerz begegnet und doch ist es die einzige Möglichkeit Samskaras aufzulösen.
Den wird ein Samskara getriggert ist das eine goldene Gelegenheit, wenn man in dieser hochkommenden Emotion (Angst, Schmerz oder Verlangen) ganz präsent sein kann und genau hinschaut ohne sich zu bewerten dann wird das Samskara gelöst.
Es gibt keinen Weg aus den Samskaras heraus, sondern nur hindurch. Samskaras gehen nicht von alleine weg du kannst dich nur selbst befreien.
Entschleunigung
Um sich zu Entschleunigung musst du nicht unbedingt bis ans andere Ende der Welt reisen. Wenn wir achtsam mit uns umgehen gelingt es uns auch hier unseren oft hektischen Alltag zu entschleunigen.
Dabei geht es überhaupt nicht darum das du langsamer werden sollst, sondern viel mehr darum bewusster zu sein mit dem was du tust.
So oft erledigen wir Dinge nur um sie abzuhaken rutschen darüber ohne genau dabei zu sein. Kriegen sie kaum mit sodass wir uns nachher beinahe nicht erinnern können wie oder was genau wir da getan haben.
Du sollst in der Lage sein, Dinge schnell zu machen. Es geht darum das du die Kraft hast effektiv zu sein, dass du, dass was du tust mit Freude und bewusst erledigen kannst.
Viele Menschen sind weder effektiv noch sind sie wirklich schnell, sie sind einfach nur gehetzt.
Darum tut es manchmal gut, sich zu entschleunigen und Kraft anzusammeln. Den wie heißt es so schön in der Ruhe liegt die Kraft.
Es ist wichtig Phasen der Entschleunigung zu haben, wo du nach innen gehst und zur Ruhe kommst. Um dann wieder Phasen zu haben in denen du besonders intensiv tätig bist.
Anusara Yoga
Anusara bedeutet sich im Fluss mit dem Höchsten zu verbinden, indem wir das ganze Spektrum des Lebens bejahen.
Es steht für die Entschlossenheit, Dich und das Leben voll und ganz anzunehmen, genauso wie du bist - die hellen und die dunklen Sinneseindrücke, Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle. Im Fluss zu sein bedeutet, ganz einfach, dass wir uns liebevoll dem gegenwärtigen Moment öffnen, ohne zu klammern oder irgendetwas erzwingen zu wollen. Anusara akzeptiert das Leben so wie es ist bzw. uns so wie wir sind und begegnet allem mit Liebe .
Anusara zu praktizieren ist wie ein Ja sagen zu dem was ist, ist ein Ja sagen zum Leben.
Wir praktizieren herzorientiert, von innen nach außen um dann das Herz auf unsere ganz eigene Art zu feiern.
Dharma
Übersetzen lässt es sich aus dem Sanskrit mit einzigartiger Bestimmung des Individuums im Leben.
Es ist das Ziel deiner Seele. Deine Aufgabe, dass was durch dich in diese Welt getragen werden möchte. Der Grund warum du auf der Erde bist - Deine Bestimmung. Dein Seelencode, der authentische
Ausdruck deiner Seele. Quasi dein energetischer Fußabdruck.
Je mehr du es lebst, umso mehr Kraft bekommst du. Umso näher kommst du dir Selbst. Dein Dharma möchte, dass du dein Bestes gibst, um dem Leben und dir im Hier und Jetzt zu dienen.
Um dein eigenes Dharma zu finden, gib dir Raum, um dir ganz gut zuzuhören. Lausche nach innen, höre deiner Seele, deinem Herzen zu. Und Dinge, die du von Herzen gerne machst, die sich in dir
richtig, echt und wahr anfühlen, die schau dir mal genau an.
Und wenn du dann von außen hörst, dass du einige Dinge so gut machst, dann bin ich sicher gibt es Überschneidungen und du bist deinem Dharma ganz nahe.
Frag dich welche der möglichen Optionen dienen dir selbst und der Welt am besten - das bedeutet auch den eigenen Werten treu zu bleiben und mit sich und der Umwelt respektvoll umzugehen.
Wenn du es in dir fühlst, was deine Aufgabe ist. Dein Weg, dein innerer Antrieb der aus dem Herzen kommt. Dann komm ins Tun um zu reflektieren ob es sich echt und wahr anfühlt.
Die Philosophie sagt: Es ist wichtiger unser eigenes Dharma zu leben auch wenn es nicht perfekt ist, als das Dharma von jemand anderen!
Hingabe
Wir laufen durch unser Leben, zielorientiert. Manchmal sogar angestrengt. Versuchen es anderen Recht zu machen zu gefallen, um gemocht zu werden. Um Anerkennung zu bekommen.
Damit bedienst du dein Ich, dein EGO. Was überhaupt nicht bewertend gemeint ist wir wollen alle geliebt werden.
Die heutige Praxis möchte ich nutzen um uns zu nähren. Unser innerstes zu spüren und ihm Gutes zu tun. Unserer Essenz, unserer Seele. Der wir die Kraft, die Energie die Hingabe dieser Praxis
schenken.
Wenn wir uns in den Dienst unserer Seele stellen dann beenden wir diesen inneren Kampf. Selbstzweifel und Ego nehmen sich zurück und du erkennst das größere in dir, dass über das Ego weit
hinausgeht.
Die Hingabe lässt die Praxis leichter und weicher werden.
Neuanfang
Da ist es jetzt: Das neue Jahr, 2022. Lass es ein gutes werden, indem du das Alte gehen lässt. Am Computer ist es die Reset
Taste, die wir drücken, um neu zu starten. Drück die Reset Taste und vergiss alles was du weißt. Schenke dir diesen beginners mind, um dich neu zu erleben. Lass Konzepte und Verhaltensmuster los, um neue zu finden. Entdecke das Vertrauen in dich, das durch die Stabilität der Erdung entsteht. Erkenne die Freiheit, die das Loslassen
mit sich bringt. Erkenne, dass verzeihen nicht gutheißen bedeutet, sondern dir hilft loszulassen.
Dass wir Mut brauchen um das Neue zu wagen, denn wir können den Wind nicht ändern aber das Segel drehen.
Komm an hier in diesem neuen Jahr, es ist so jung, gib ihm die Chance ein Gutes zu werden.
„Denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ ~Hermann Hesse
Das Geschenk
Ich möchte nochmal auf Ananda zurückkommen, die Glückseligkeit. Glückseligkeit ist nicht zu verwechseln mit gewöhnlichem Glückserleben. Das erfahren wir, wenn unsere Bedürfnisse befriedigt sind.
Also wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind und die Umstände stimmen.
Glückseligkeit bezeichnet eine Art der Erfahrung der Wirklichkeit die vollständig unabhängig ist von den jeweiligen Umständen und Bedingungen. Glückseligkeit meint einen Zustand absoluter
Zufriedenheit, Akzeptanz und tiefer Freude- ein Frieden, der alles Verständnis übersteigt. Wir treten ein in diese Glückseligkeit, wenn wir vollkommen bewusst sind in dem Moment, bewusst über das
was wir fühlen und denken und es vollständig annehmen und keinen Teil davon ablehnen. Es ist wichtig nicht zu bewerten was wir denken und fühlen, sondern uns in unserer Ganzheit annehmen, genau
so wie wir sind.
Üblicherweise denken wir das Erleben von Glück hängt mit einer bestimmten Person zusammen oder einem bestimmten Zustand. Eine perfekte Liebesnacht, Anerkennung von Freunden, die Schönheit der
Natur………… Doch schau nochmal genau hin, es waren Momente in denen du dir erlaubt hast ganz du selbst zu sein, präsent und bewusst. In diesen Momenten hast du dich der Wirklichkeit ergeben und
dich ihrer Schönheit geöffnet. Du kannst Glückseligkeit erfahren, wenn du ihr den Raum gibst. Wenn du „JA“ sagst zu dir genau so wie du bist.
Wir entmächtigen uns, wenn wir glauben der Grund für unsere größte Freude liege außerhalb.
Uns ganz bewusst anzunehmen genau so wie wir sind, ist das größte Geschenk, das wir uns machen können.
Hier und Jetzt
Das Leben zu genießen hängt eng mit Freude am Augenblick zusammen. Es geht darum deine Gedanken zu unterbrechen, um frei zu sein für das was dich jetzt umgibt. Wir können unsere Gedanken nicht
abstellen aber lenken. Komm in den Augenblick in dem du die Zukunft und die Vergangenheit an die Seite schiebst.
In unserem Alltag verlieren wir uns oft in unseren Sorgen und unserem Denken, wir haben immer viel zu viele Projekte um die wir uns kümmern. Deswegen ist es wichtig, dass wir lernen präsent zu
sein, ganz lebendig, im Hier und Jetzt. Diese Qualität des SEINS kannst du dir selbst anbieten.
Der Moment macht dir bewusst, dass du lebst. Wenn du ständig in Gedanken bist, ob negativ oder positiv, verpasst du das liebevolle Lächeln deiner Kinder, die Aufmerksamkeit deines Partners oder
die Schönheit der Natur.
Hier eine Geschichte von einem unbekannten Verfasser, die ganz wunderbar zu diesem Thema passt:
Ein ZEN Meister wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so glücklich sein könne. Er sagte:
"Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich liebe, dann liebe ich ..."
Dann fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten: "Das tun wir auch, aber was machst Du darüber hinaus?"
Er sagte wiederum:
"Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich ... "
Wieder sagten die Leute: "Aber das tun wir doch auch!"
Er aber sagte zu ihnen:
"Nein - wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel."
Kraft und Leichtigkeit
Das Leben ist geprägt von Höhen und Tiefen, von Schwierigkeiten und Freude.
Kraft und Leichtigkeit sind zwei Qualitäten die uns unterstützen den Weg mit mehr Gelassenheit zu gehen. Es sind Qualitäten die uns immer wieder helfen unseren allergrößten Herausforderungen zu
begegnen.
Wir haben eigentlich permanent mit irgendwas zu tun was wir als herausfordernd oder belastend empfinden. Manchmal sind wir von Problemen, vom Schmerz oder einem Verlust so überwältigt das es uns
richtig schlecht geht. Dann sollten wir uns an unsere Kraft erinnern. Kraft gehört zu unseren Superkräften und kann die Form von Disziplin, Fokussierung aber auch Hingabe und Ausdauer
annehmen.
Die zweite Superkraft Gelassenheit unterstützt uns darin das unsere Entschlossenheit nicht zu hart wird, mit Geduld, Mitgefühl, Vergebung und Kreativität.
So das die Kraft mit der Leichtigkeit ins Gleichgewicht kommt.
Yoga gibt uns die Möglichkeit unsere innere Stärke zu erkennen, in unsere eigene Kraft zu kommen und trotzdem offen und empfänglich bleiben. Unser Bewusstsein und unsere Anpassungsfähigkeit
kultivieren.
Der Unterschied zwischen körperlichem Training und Yoga ist unsere innere Haltung. Yoga ist eine Haltung zum Leben. Mit Haltung ist eine Perspektive gemeint die wir bewusst einnehmen. Beim Yoga geht es darum, Bewusstheit in alles zu bringen. Bewusstsein unterstützt uns in unserem Bestreben in einer guten Beziehung zum Leben zu stehen. Diese Beziehung wird geprägt durch unsere innere Haltung und unserer Herzqualität. Sie formt unsere Beziehung zu uns selbst und zur Welt.
Philosophische Glaubenssätze helfen uns diese Perspektive zu verfeinern und eine lebensbejahende Einstellung zu wählen.
Um die Herzqualitäten und Haltung zu kultivieren integrieren wir sie als wichtigen Aspekt in die Yogapraxis.
Auf der Matte kannst du Verständnis, mehr Akzeptanz, Vertrauen, Beständigkeit, Feingefühl, Großzügigkeit, Mitgefühl und Geduld praktizieren.
Yoga gibt dir die Möglichkeit, dass sie in dir wachsen und gedeihen. All diese Eigenschaften existieren in dir eine spürbarer als andere. Yoga hilft dir sie wieder mehr zum Vorschein zu bringen.
Aus dem Herzen heraus zu leben bedeutet, sich für eine innere Haltung zu entscheiden um das schönste Leben zu gestalten das uns möglich ist.
Kriya Shakti- die Kraft des Handelns
Wir hatten Chit Shakti, das bewusste SEIN.
Ananda Shakti, dich bewusst anzunehmen mit allem was du bist. Nichts abzulehnen.
Iccha Shakti, Diesen Wunsch in dir spüren was zu machen. Das Wollen. WARUM?
Jnana Shakti, die Erkenntnis das Vertrauen in dein Wissen. WIE?
Kriya Shakti das Shakti der Tat. WAS?
Bisher haben diese Energien nur im Geist Entscheidungen getroffen. Mit dem Kriya Shakti geht’s jetzt in die Umsetzung, ins Handeln. Es ist das kreative Umsetzen aller Shakti Energien.
Die Praxis ist dann nicht mehr zielorientiert, sondern geschieht um ihrer selbst willen.
Ganz bewusst, nimmst du dich an und weißt warum du das tust was du tust und auch wie. So fließe mit der Kraft und der Freude deines Herzens. Genieße die Freiheit zu sein. Erkenne deine Kreativität, dein Potential um Schönheit zu schaffen. Freude zu vermitteln und weiterzugeben.
Solange es nur in uns ist, bleibt es unsere Vorstellung, wenn wir nicht ins Handeln kommen. Das Handeln, das Realwerden ist Kriya Shakti.
Nichts kommt im Leben, wenn man es nicht tut. Wenn wir uns annehmen wie wir sind ohne Zweifel, Wenn wir wissen was wir tun wollen und auch wie. Dann hält die Angst vor dem fallen dich nicht ab, sondern sie lässt dich fliegen.
Jnana Shakti
Jnana Shakti ist die Kraft des Verstandes, der Erkenntnis und der Weisheit. Sie dient der Problemlösung und führt zu mehr Klarheit.
Auch Jnana Shakti steckt in jedem von uns.
Diese Energie weißt uns darauf hin, dass es sinnvoll ist zu wissen wie wir das was wir vorhaben, umsetzen können. Es beschreibt das Verstehen der innewohnenden Kraft/ Potentials
Jnana-Shakti ist sozusagen die Struktur der Realität.
Wir haben in uns den Wunsch nach Erkenntnis und Wissen.
Diese Kraft zeigt sich, wenn wir etwas wissen wollen. Es ist eine intellektuelle Energie aber auch eine intuitive Energie. Es geht um sinnvolles lernen aber auch um eine persönliche Erfahrung.
Wenn uns etwas interessiert fällt es uns sehr leicht uns Wissen anzueignen. Und dann, wenn das wissen sich gesetzt hat können wir unsere Einsichten erkennen und Weisheiten entstehen. Dadurch dass wir das Wissen für uns interpretieren.
Im Anusara werden wir immer mit den Prinzipien und Loops Ausrichtungen konfrontiert bis du irgendwann merkst, dass es im Körper angekommen ist und dann richtet sich der Körper von selber aus und es verbindet sich der äußere mit dem inneren Körper. Dann fühlt es sich leicht an und du beginnst mit dem Herzen zu fließen
Icchā-Śakti – die Kraft des Willens und Wollens
Iccha bedeutet Wille, Willenskraft, tief gehegter Wunsch. Es geht nicht um äußere Wünsche. Gemeint ist eine starke innere Kraft.
Um das Potential unseres Selbst zu entdecken, ist es wichtig zu begreifen das es immer Optionen und Möglichkeiten gibt zu handeln, und dadurch Dinge in deinem Leben zu verändern. Und Veränderungen machen dich bewusster.
Wir sind so eingebunden in unserem Alltagstrott und erledigen unsere Routine. Dass wir viel zu selten in uns hineinhören.
Das Erwachen und Erkennen des eigenen Seins und das begreifen des Potentials ist der erste Schritt. Je näher du dir kommst desto eher kannst du deinen Herzenswunsch hören oder spüren.
Hinter Iccha verbirgt sich der ungehinderte Wille zu sein, dein DASEIN zu verkörpern und zu manifestieren.
Iccha beschreibt den Willen sich auszudrücken und sich somit selbst zu erfahren. Es ist das Erwachen zu dem Wissen der eigenen Natur und das Wissen um das eigene Potential.
Ananda Shakti
Wenn es uns gelingt in der Energie des Bewusstseins zu verweilen, dann erlangen wir Zugang zu Ananda Shakti. Denn Glückseligkeit entsteht aus Bewusstsein, wie Hitze aus dem Feuer.
Wir treten ein in die Kraft der Glückseligkeit einfach dadurch, dass wir uns vollkommen bewusst werden über das, was wir fühlen in jedem gegebenen Moment und es vollständig annehmen, keinem Teil davon ablehnen. Es ist wichtig nicht zu bewerten was wir fühlen oder denken, sondern es zu nehmen wie es ist, und zwar in seiner Ganzheit.
In diesem Moment kannst du dich öffnen für die Wirklichkeit und ihrer Schönheit.
Ananda meint einen Zustand absoluter Zufriedenheit, Akzeptanz, und tiefe Freude- ein Frieden, der alles Verständnis übersteigt.
Es bedeutet im friedvollen Grund des SEINS zu ruhen einem Zustand wirklicher Verbundenheit.
Dieser Zustand der so viel erfüllender ist als gewöhnliches erleben von Glück.
Je mehr wir diese liebevolle Selbst-Bewusstheit praktizieren, desto größer und vollständiger wird die Erfahrung von Ānanda, die unweigerlich damit einhergeht.
Die fünf göttlichen Shakti-Kräfte
In der Philosophie des Tantra Yoga auf die Anusara zurück greift sind SHIVA und SHAKTI untrennbar miteinander verbunden.
SHIVA ist das immerwährende in dem alles existiert. Schafft den Raum damit sich Dinge entfalten können, ist die Basis allen SEINS.
SHAKTI repräsentiert Aktivität und Lebendigkeit, Schöpfungskraft und Energie. Steht für Kraft, Potenzial und Dynamik.
Keines von beiden ist wichtiger. Shiva alleine ist nicht lebendig, er braucht die Manifestationskraft Shaktis um Menschen, Bäume, die Erde zu schaffen. Shakti allein kann nichts schaffen, sie braucht Shiva der den Raum schafft in der Schöpfung entstehen kann.
Es gibt fünf Kräfte Shaktis die wir auch in unserem Leben erfahren.
1. Chit Shakti- die Kraft des Bewusstseins
2. Ananda Shakti- die Kraft der Glückseligkeit
3. Iccha Shakti- die Kraft des Willens
4. Jnana Shakti- die Kraft des Wissens
5. Kriya Shakti- die Kraft der Handlung
Chit Shakti
Lenke dein Bewusstsein auf deine Wahrnehmung. Sei ganz bewusst das du wahrnimmst. Das ist Chit Shakti die Kraft die hinter allem liegt und Wahrnehmung möglich macht. Chit Shakti gibt dir die Möglichkeit dich selbst zu erkennen, indem du dich ganz bewusst selbst wahrnimmst.
Es ist das bewusste SEIN, das man ist.
Zurücklehnen
Heute in der Praxis geht es darum sich ein Stück zurückzulehnen, um die Perspektive zu verändern. Etwas Neutralität zuzulassen.
In vielen Situationen in den wir uns immer wieder befinden sind wir geneigt gleich vorzupreschen. Reagieren sehr schnell so dass wir nicht selten unser Handeln oder das was wir gesagt haben später bereuen.
Weil wir gar nicht merken, dass wir aus dem Ich heraus reagieren. Das wir so mit unserer Vorderseite verbunden sind, da wo unsere ganzen Strukturen, Verletzungen und Mustern verankert sind.
Unsere Vorderseite steht für unsere Ego Seite, die individuelle Seite und unsere Rückseite steht für das universelle. Das was dich unterstützt und trägt.
Was immer da ist und dir die Möglichkeit gibt einen Schritt zur Seite zu gehen, die Perspektive zu verändern. Die Rückseite verändert den Blick,
lässt ihn neutraler werden.
Offenheit
Um das Leben in seiner ganzen Fülle wahrnehmen zu können, brauchen wir Kraft. Kraft, um unser Selbst zu erkennen. Es ist so wichtig zu wissen wer wir sind, um uns selbst zu vertrauen. Damit wir erkennen, dass wir unser Leben gestalten können ohne uns dabei zu verlieren. Zu erkennen, dass wir die Fähigkeit haben zu verändern, Neues zu kreieren, uns abzugrenzen von Dingen und Menschen, die uns nicht guttun.
Doch es ist nicht nur die Kraft, die wir brauchen, sondern auch die Offenheit.
Die Bereitschaft neben der Kraft die Sanftheit in unser Herz einzuladen, damit wir die ganze Fülle des Lebens genießen zu können.
Und je mehr wir wissen wer wir sind, desto weicher und offener können wir dem Leben entgegentreten.
Die Gunas Qualitäten oder Eigenschaften
Manchmal fragt man sich warum wir alle so unterschiedlich sind und irgendwie doch gleich.
Gemäß der Yoga Lehre sagen uns die Gunas warum wir Menschen so sind wie wir sind und das tun was wir tun. Gunas sind Eigenschaften, Charakteristika die in uns koexistieren. Gunas sind Teil der Natur, Teile unserer Natur. Keine versteckten Qualitäten. In jedem von uns nur die Ausprägung ist unterschiedlich.
Es sind Tamas Rajas und Sattva.
Tamas verleiht uns Schwere und Trägheit, Rajas verleiht Energie und Tatendrang und Sattva verleiht Reflektion und Klarheit.
Wenn Tamas vorherrscht, spüren wir Schwere und Trägheit. Diese Charakteristika wirkt hemmend, verwirrend, demotivierend und verunsichert uns und bremst uns aus. Die typische Tamas liebt die Einsamkeit und mag sich nicht so gerne unters Volk mischen. Stattdessen liegt sie lieber auf der Couch oder im Bett und denkt über das Leben nach – am allerliebsten über die Vergangenheit. Eine scheiternde chaotische Energie.
Doch die gute Nachricht: die Qualitäten existieren niemals in purer Form. Sie vermischen sich sie interagieren und vermengen sich und formieren sich immer wieder neu.
Wenn Rajas vorherrscht, dann sind wir äußerst geschäftig, immer am Tun und am Machen. Rajas steht für Leidenschaft, das Fordernde, Ambitionierte und vor allem das was sich Aufmerksamkeit wünscht. Wir malen uns gerne aus, was die Zukunft alles bringt. Wenn wir etwas tun, sind wir in Gedanken oft schon wieder beim nächsten Ereignis. Eine dynamische Eigenschaft die uns zu Bewegung veranlasst, aber auch gefährlich sein kann. Zuviel Rayas führt zu Rastlosigkeit und Anspannung Egoismus und Selbstüberschätzung. Auch hier kommt es auf das richtige Maß an immer im guten Verhältnis zu Ruhe und Entspannung. Rayas ist oft erschöpft und findet doch keine Ruhe.
Sattva steht für Reinheit und Klarheit. Güte und Harmonie. Und doch zu viel Sattva führt dazu das man vor den Herausforderungen des Lebens flieht und jeglichen Bezug zur Realität verliert. Ein zu starker sattvischer Mensch könnte anstatt sich dem Alltagsleben zu widmen sich der Illusion hingeben zu etwas Höherem bestimmt zu sein.
Tatsache ist das der Ausgleich zwischen allen drei Gunas das ist was zählt.
Je mehr wir verstehen, welche Eigenschaften gerade am meisten aktiv sind, desto eher können wir begreifen welche Reaktion es braucht bei anderen und vor allem bei uns selbst. So wäre es doch großartig, wenn wir schwer und Antriebslos sind das wir uns ein etwas Raya gönnen uns selbst ein bisschen Herausfordern. Oder einfach etwas schneller zu gehen, anderen zu helfen, hilfsbereit sein. Wenn wir aufgeregt sind und auf ein Ziel hinarbeiten dann ist Rayas dran. Sollte das zu schlaflosen Nächten und gestressten Tagen führen ist Sattva gefragt.
Identifikation
Eines der größten Leiden ist eine zu starke Identifikation. Identifikation mit unseren Rollen, die der Mutter, Tochter, Partnerin, Ehefrau, Yogalehrerin, Yoga Schülerin, Freundin. All diese Rollen an die wir Anforderungen haben, wie wir sie füllen möchten. Die Anhaftungen an diese Rollen ist manchmal so stark, dass wir vergessen, dass es nicht unsere wahre Identität ist, sondern nur eine Rolle.
Auch haften wir an unseren Körper an, identifizieren uns mit ihm und leiden, wenn er nicht so ist, wie wir es uns vorstellen oder wenn er sich verändert.
Auch mit unseren Erfahrungen und Meinungen identifizieren wir uns und kommen gar nicht gut damit zurecht, wenn wir beleidigt werden.
Wir merken, wie stark die Identifikation ist, wenn wir kritisiert werden oder uns mit anderen vergleichen. Mit welchen Emotionen wir reagieren, welche Empfindungen das in uns hervorruft oder wie sich unser Körper anfühlt.
Je weniger wir an Identifikationen festhalten, desto freier und glücklicher werden wir. Dann können wir auch gelassener umgehen mit Kritik oder Beleidigungen.
Die Identifikation aufzugeben heißt nicht irgendetwas loslassen, oder unser Selbst aufgeben. Ganz im Gegenteil. Wir kommen unserem Selbst näher.
DASEIN im SELBSTSEIN Ganz PUR
Die Zeiten sind nach wie vor turbulent und herausfordernd-für uns alle!
Vermutlich versucht jeder von uns hier so gut es geht durchzukommen. Darum sollten wir darauf achten das wir uns nicht spalten lassen, weil andere eine andere Meinung haben über das was hier passiert.
Wir sollten nicht über andere schlecht reden oder denken nur weil sie nicht unserer Meinung sind. In den Yoga Sutren steht wir sollten Ahimsa praktizieren. Die Gewaltlosigkeit und die bezieht sich nicht nur auf körperliche Gewalt sondern auch auf Worte und Gedanken. Denn da fängt sie an. Außerdem wenn wir schlecht über andere denken oder sprechen trifft es nicht nur den Empfänger sondern auch den Sender.
Der bewusste Atem hilft uns innerlich weit zu werden und in dieser Weite Offenheit und Leichtigkeit in uns zu erfahren die uns unterstützt toleranter und großzügiger anderen gegenüber zu sein. Nicht auf jeden Impuls unseres Geistes anzuspringen.
Lasst euch ein auf die Erfahrung um offener im Umgang mit anderen zu sein.
Die Art und Weise wie wir unser Leben meistern ist häufig geprägt von dem Bild das wir von uns haben. Wie dieses Bild entstanden ist, welche Erfahrungen ihm zugrunde liegen da lohnt es sich hinzuschauen. Welchen Einfluss haben die Meinungen von anderen. Besonders die Statements von sogenannten Autoritären Eltern oder Lehrern. Wie sehr lassen wir uns beeinflussen. Und ganz interessant ist es zu sehen das negative Meinungen über uns so viel stärker sind als positive. Wenn sie sich festgesetzt haben sind sie nur schwer wieder loszuwerden.
Doch wie stark ist dieser Einfluss von außen? Bin ich so wie ich bin weil ich so aussehe? Oder bin ich so weil ich diesen Beruf ausübe? Bin ich wie ich bin weil ich diesen Partner habe? Und wer bin ich dann wenn ich nicht mehr so aussehe? Wenn icv den Beruf nicht mehr ausübe. Wer bleibt übrig wenn mein Partner geht??
Wenn wir darüber nachdenken dann erkennen wir wie leicht es ist, nicht zu merken wie stark der Einfluss ist.
Und doch wir haben alle diese wahre Natur in uns. Diese innere Essenz die nicht von außen beeinflusst wird. Und wir haben sie alle egal wer wir sind und wie wir im außen wirken.
Wenn wir Yoga praktizieren ist es ein Dialog zwischen dem äußeren und dem inneren Körper. Wenn wir Im Einklang praktizieren geben wir uns den Raum unser Selbst zu spüren zu erkennen.
Gewahr werden ist Veränderung
Wir halten so fest an unseren Mustern und Konstrukten um uns sicherer zu fühlen. Und ganz bestimmt gibt es Zeiten da geben sie uns Halt und Stabilität.
Aber ganz oft begrenzen wir uns selbst damit und nehmen uns Spontanität und Leichtigkeit.
Darum lohnt es sich diese Strukturen zu hinterfragen. Was machen diese Strukturen mit mir? Woher kommen sie und brauche ich sie wirklich. Kann es nicht sogar sein das sie mich Limitieren mich eng machen mir meine Lebendigkeit nehmen?
Das erkennen, das gewahr werden von Mustern und gedanklichen Konstruktoren lassen den Wunsch nach Veränderung entstehen. Doch Veränderungen brauchen Mut den oft sind die Strukturen tiefer verankert, ja einzementierter als wir dachten.
Doch es lohnt sich hinzuschauen und Strukturen die dir nicht mehr guttun loslassen um Lebendiger, freier und leichter zu sein.
Lass los was du nicht brauchst. Trau dich neue Wege zu gehen. Dich auszuprobieren.
Bewusstseinserweiterung
Im Grunde geht es im Yoga immer darum unsere Wahrnehmung zu verfeinern um mehr Bewusstsein zu schaffen für uns und unsere Umwelt.
Als würden wir auf eine feinere Frequenz kommen um die Energie wahrzunehmen. Die Energie in uns und um uns herum.
Die Energie in der Einatmung die uns füllt bis in den kleinsten Winkel in unserem Körper.
Im Ausatmen dann den sanften Luftstrom der unsere Haut berührt und die Energie die man spürt.es ein Ozean voller Energie.
Vertrauen in die höhere Kraft
Nicht selten kommen Zweifel bei uns auf, Zweifel, ob das richtig ist was wir tun. Aber auch, ob wir das überhaupt können. Wir sind uns unsicher, ob wir gut genug sind. Und wenn wir dann noch anfangen uns zu vergleichen werden wir noch unsicherer.
Uns fehlt das Vertrauen.
Helfen kann uns ein Perspektivwechsel. Ein wenig Distanz zu finden zu all den Zweifeln und Unsicherheiten.
Wir haben diese Möglichkeit, unsere Rückseite ist von all den Zweifeln und Unsicherheiten nicht beeindruckt. Denn unsere Rückseite steht für eine höhere Kraft, die immer da ist und uns die Hand reicht immer wieder. Finde Vertrauen in diese höhere Kraft, was auch immer für dich diese höhere Kraft ist, das Universum, die Natur oder Gott.
Verfeinere deine Wahrnehmung um die Hand zu erkennen die dir gereicht wird.
In unserer Vorderseite sitzt unser Ego nicht bewertend nur orientierend. Hier entstehen auch die Zweifel, die Unsicherheiten. Mitunter kann es da ziemlich eng werden vor lauter Perfektionismus.
Wenn wir unser Bewusstsein in unsere Rückseite bringen, verändert sich sofort unser Blick auf all die Dinge, die uns umtreiben. Und wenn wir den Atem in unserer Rückseite wahrnehmen richtet sich unser Rücken so auf das wir uns anlehnen können. Es entsteht Vertrauen in unserer Rückseite. die in unserem Bewusstsein so viel größer scheint als unsere Vorderseite. Verbinde dich mit deiner Rückseite und genieße die Unterstützung, sie ist da!!
Maya:
Die Verschleierung, die Täuschung, die Illusion
Nachdem mein Vater gestorben war habe ich mit meinen 5 Geschwistern viel über ihn gesprochen. Es war verstörend, was da für unterschiedliche Geschichten rauskamen. Unglaublich wie anders wir Situationen wahrgenommen haben.
Das ist die verhüllende Kraft von Maya. Wir sehen die Dinge nicht wie sie sind, sondern so wie wir sind. Unser Blick ist verschleiert.
Vergleichbar mit einem Kaleidoskop. In jedem der Fächer die gleichen bunten Glassteinchen und doch ergibt sich bei der kleinsten Verschiebung ein völlig neues Bild, eine komplett andere Geschichte.
Dann gibt es noch die projizierende Kraft Mayas, die häufig verwendete Metapher von dem Bild der Schlange, die in der Dunkelheit als Seil wahrgenommen wird. Das Unwirkliche für Wirklich zu halten. In dieser Illusion kann man sich leicht verrennen.
Wir oft habe ich in einer Yogastunde gedacht, dass ich es nicht gut mache, in den Augen der anderen sogar gelesen, dass es nicht gut ist. Gott sei Dank hat es sich meistens direkt aufgeklört.
Um den Schleier der Unwissenheit und der Illusion zu lüften müssen wir der Wahrheit ins Gesicht sehen. Dazu gehört auch das Maya nicht für die Verschleierungen verantwortlich ist, wir erschaffen diese Illusionen, diese Täuschungen selbst oft durch falsche Erwartungen, irregeleitete Wahrnehmungen und subjektive Interpretationen der Realität selbst.
Je mehr Bewusstsein wir für Maya schaffen, desto größer die Möglichkeit uns wieder mit dem zu verbinden was wirklich ist.
Vertrauen
Es ist so schön, dass wir wieder mit Euch praktizieren dürfen. So live im Studio Eure Energie spüren präsent sein.
Es war schon eine sehr lange Zeit. Und dann ging es plötzlich so schnell…
Wahrscheinlich ist es völlig normal das es vielen nicht so leicht fällt den Hebel wieder umzulegen und da weiter zu machen wo wir aufgehört haben…
Da fehlt das Vertrauen. Das Vertrauen in unseren Körper, in unsere Praxis, in unsere Kraft ja und in unsere Intuition. Das Vertrauen das wir wissen was uns gut tut.
Und darum geht es in unserer Praxis. Das Vertrauen in uns wieder aufzubauen fühlbar machen.
Praxis aus der Rückseite
In unserer Wahrnehmung ist uns unsere Vorderseite bekannt und vertraut. Wir kümmern uns um die Vorderseite, sehen sie täglich im Spiegel, pflegen sie gut und lassen sie gut aussehen. Bekannt ist sie uns auch von Fotos, auch da geben wir alles um positiv rüberzukommen.
Dieses Abbild von unserer Vorderseite kreiert eine Idee von uns. Dieses Bild prägt sich so ein, dass wir denken, dass wir das sind. Doch es ist nur ein Bild von unserer Vorderseite. Wir sind viel mehr als das.
Unsere Vorderseite ist unsere individuelle Seite, sie steht für unser Ego. Nicht bewertend, sondern orientierend. Alles was wir tun geht über vorne.
Die Rückseite steht im Yoga für das Universelle. Das universelle, das große Ganze, das alles zusammen hält. Das kann für jeden unterschiedlichen sein. Was hält dich zusammen? Ist es dein Partner? Deine Familie? Deine Arbeit? Dein Glaube an welchen Gott auch immer?
Die Rückseite schützt und stützt uns. Sie ist immer da. Nimm das auf in dein Bewusstsein. Du bist nie allein. Atme in die Rückseite und verbinde dich mit dieser universellen Seite. Finde Vertrauen in diese Rückseite und lehne dich an. Tauch ein in deine Rückseite und erkenne: Hier darf alles, aber muss nichts passieren. Alles ist da. Keiner wird prüfen, ob du es glaubst oder nicht, aber wenn du dich darauf einlassen magst, dann stell es die vor und erlebe, was es mit dir macht.
Aufmerksamkeit
Laut der westlichen aber auch der buddhistischen Psychologie ist eines der größten Leiden der Menschen, dass wir uns zu stark identifizieren. Es ist völlig normal, dass wenn wir etwas tun, dass
wir uns mit dieser Sache identifizieren, und natürlich möchten wir, dass das anerkannt, gesehen und respektiert wird. Wenn es das aber nicht wird oder wenn es sogar schlecht bewertet wird, dann
leiden wir. Wir sind dann enttäuscht, gekränkt und verletzt.
Da sollten wir dann bereit sein hinzuschauen, zu erkennen, wer leidet da, und warum. Sind wir das wirklich? Wenn wir die Bereitschaft zeigen einen Schritt zur Seite zu gehen, können wir sehen, es
ist unsere Identifikation mit unserem Ego, das verletzt ist. Mit dem Erkennen geben wir uns die Möglichkeit zu akzeptieren, dass es so ist. Dieses Erkenntnis bringt uns näher zu unserer wahren
Natur und das Leiden verändert sich.
Den inneren Raum betreten
Wie selbstverständlich benutzen wir unseren Körper, wie ein Instrument. Zum Gehen und Laufen benutzen wir Füße und Beine. Beim Arbeiten am Computer, beim Kochen und anderen Arbeiten werden unsere Arme und Hände benutzt. Gedanken machen wir uns erst, wenn irgendetwas nicht so funktioniert, wie es sollte. Dabei ist unser Körper viel mehr als ein Instrument. Es ist unser Raum, den wir betreten, um Ruhe zu finden, Kraft zu tanken, Schutz zu suchen, reflektieren können. Die Stille genießen und uns ganz Nahe kommen können. Darum werden wir heute in der Praxis unseren Körper bewusst nicht wie ein Instrument benutzen, sondern den Raum betreten und von innen heraus praktizieren.
Frühling II
Beginnen möchte ich mit einem Zitat: "Das Schönste am Frühling ist, dass er immer dann kommt, wenn wir ihn am dringendesten brauchen." ~ Jean Paul.
Dies ist in der Tat so. Wir können diesen Frühling jetzt sehr dringend gebrauchen. Darum, in dieser Praxis, setzen wir uns in unserer Vorstellung auf eine Wiese, sehen die zarten Blumen, die aus der schweren, feuchten Erde gewachsen sind, um uns mit ihrer Schönheit zu erfreuen. Sehen wie sich die kahlen Äste in kürzester Zeit mit tausenden von Knospen überziehen, explodieren und zu einem riesengroßen Blumenstrauss werden. Diese Kraft ist gewaltig. Das winterliche Grau ist passé. Jede einzelne Blüte verspricht neues Leben, Zuversicht, Lebenslust und Wachstum.
Und wir verbinden uns in der Praxis mit dieser Energie des Frühlingserwachens.
Das Geheimnis von Sthira Sukham
Asanam
Sthira Sukham Asanam ist wohl das bekannteste Suthra von Patanjali. Sthira bedeutet stabil, fest, standhaft, kraftvoll und widerstandsfähig. Sukham angenehm, leicht, das Wohlgefühl fördernd, Glück, bequem. Und so sollte jede Asana ausgeführt werden, Kraftvoll und leicht zugleich. Denn erst wenn die Anstrengung eine Asana auszuführen mühelos ist, erkennst du das Geheimnis.
Unser Leben besteht aus Gegensätzen, aus Polaritäten. Und unser erster Impuls ist uns zu entscheiden. Dabei geht es um die Mitte, die Balance zu finden. Und es ist nicht die Mittelmäßigkeit, sondern die Harmonie zwischen diesen Gegensätzen, denn in dem Moment, wenn du der Kraft vertrauen kannst, und leicht werden kannst, schweben kannst. Dann findet der Geist das Geheimnis: Frieden und Grenzenlosigkeit. Du kannst es auf der Matte üben und im Alltag finden. Wir wissen alle, dass wir uns frei und mühelos entfalten können, wenn wir geerdet und verwurzelt sind. Stressige Lebensumstände entwurzeln uns, wir verlieren an Halt und werden unbeweglich. Wenn wir unter Stress stehen, neigen wir dazu uns an Sthira festzuhalten, und agieren mit noch mehr Kraft und Stärke. Dabei täte und Sukham, die Leichtigkeit, in dem Moment viel besser, und würde uns helfen den Stress zu lösen.
Frühling I
Die letzten Tage haben wir schon einmal einen Vorgeschmack bekommen auf den Frühling. Sofort geht es los mit dem Ausräumen und dem Aussortieren. Ich habe schon die Fenster geputzt und im Garten gearbeitet.
Auf körperlicher Ebene haben wir im Yoga die Twists. Hier können wir unsere Organe auswringen, zum Entgiften.
Auf mentaler Ebene nutzen wir die Praxis um loszulassen. Menschen, Strukturen, Dinge, die uns nicht guttun. Strukturen, die uns lange halt gegeben haben, und doch irgendwann eng machen. Anhaftungen, Erwartungen an Idealvorstellungen, die wir von uns haben, was wir aber gar nicht sind.
Lass uns die Praxis nutzen, es gehen zu lassen, ganz vorsichtig. Es war lange ein Teil von uns. Darum schau es dir nochmal genau an, und genieße den Moment, wenn du es gehen lässt. Erlebe dich dann, vielleicht noch unsicher, aber leichter und freier, authentischer und in der Lage dein eigenes Potential zu entdecken.
Namasté
Immer wenn wir auf ein anderes menschliches Wesen treffen und seine Würde ehren, helfen wir die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Wir haben uns letzte Woche erinnert, dass unter unserer äußeren Schicht ein innerer durch und durch positiver Kern ist, unsere wahre Natur. Und auch daran, dass dieser positive Kern in jedem von uns ist, der oft durch die Schutzschicht kaum zu erkennen ist. Wenn wir anderen Menschen respektvoll, würdevoll begegnen, dann ist es als würden wir einen Kanal zu ihrem inneren Kern schaffen. Sie sind plötzlich in der Lage ihren positiven Seiten zu sehen. In Indien grüßen sich die Menschen indem sie die Handflächen aufeinander legen und "Namasté" sagen. Das bedeutet "Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in dir". Damit sagen sie, dass sie das Gute in ihrem Gegenüber erkennen. Wenn wir lernen, das Gute in uns selbst zu erkennen, zu akzeptieren, dann sehen wir auch das Gute in anderen klarer. Und wenn wir das Gute in unserem Gegenüber sehen, verwandelt wir sein Herz.
Unsere edle Natur
Ich möchte euch eine Geschichte von Meditationslehrer Jack Kornfield erzählen.
In einem Tempel in der Nähe von Thailands Hauptstadt stand viele Jahrhunderte eine Tonstatue von Buddha, nicht besonders schön aber alt. Eines Tages entdeckten Mönche Risse in der Statue, die so groß wurden, dass man in die Statue reinsehen konnte. Zum Vorschein kam eine wunderschöne goldene Buddhastatue. Die Mönche glauben, dass die Tonhülle geschaffen wurde um die Statue in Zeiten kriegerischer Konflikte vor gieriegen Menschen zu schützen.
Ähnlich verhält es sich auch mit uns. Wir haben alle schon schwierige Zeiten erlebt, Zeiten in denen wir uns von unserem inneren Kern mehr und mehr entfernt haben und so wie die Menschen damals die goldene Statue vergessen haben, vergessen auch wir oft unseren edlen inneren Kern. Meistens sind wir nur mit unserer schützenden Tonschicht beschäftigt, darum wollen wir die Praxis heute nutzen um uns zu erinnern, an unsere edle innere Natur, die in jedem von uns steckt, und die äußere Hülle mal vergessen.
Akzeptanz
Wir haben alle Stärken und Schwächen. Mit unseren Schwächen tun wir uns schwer. Wir tun uns schwer sie anzunehmen und verwenden oft viel Energie darauf, sie zu ignorieren oder ihnen aus dem Weg zu gehen. Darum werden wir in der Praxis auf unsere ungeliebten Anteile schauen und sie akzeptieren. Denn Akzeptanz lässt uns versöhnlicher mit unseren vermeintlichen Schwächen umgehen. In dem Moment, in dem du deine Schwächen als ein Teil von dir akzeptierst, verlieren sie ihre verunsichernde Wirkung. Du kannst sie annehmen und es entsteht Freiheit. Akzeptanz ist der Weg, ja zu sagen, zu dem was du bist. Auf keinen Fall ist Akzeptanz, sich in allem zu fügen. Akzeptanz ist ein wichtiger Schritt um die Veränderung einzuleiten.
Sich abgrenzen um sich nicht zu verlieren
Die äußere Welt lässt uns nicht zur Ruhe kommen, darum wollen wir die Praxis nutzen, um die Kraft in uns fühlbar zu machen und das Vertrauen spürbar, damit wir uns nicht in den Unsicherheiten des Außens verlieren, sondern das Vertrauen im Inneren zu finden.
Raum für dich
In unserem Leben gibt es so viele Rollen, die wir füllen. Rollen wie die der Tochter, der Mutter, der Freundin, des Trainers, der Lehrerin, und so weiter. Alles Dinge, die wir tun, von denen wir eine bestimmte Vorstellung haben. Das liegt in der Natur des Menschen. Wir sollten nur schauen, dass diese Rollen unsere Farben haben. Darum schafft euch Raum um zu sein. Ganz pur, ganz authentisch, ganz ihr selbst. Ein Raum, in dem ihr keine Erwartungen an euch habt, in dem ihr nichts abliefern müsst, in dem ihr keinen beeindrucken müsst, in dem ihr ganz ihr selbst sein könnt. Ein Raum, in dem ihr euer Potential entdeckt, das sich entfalten kann, wenn es nicht muss aber darf.
Einfluss nehmen auf das Wie
Die äußere Welt hält uns ganz schön auf Trab. Wir werden so überflutet mit negativen Informationen und Nachrichten, sodass wir beinahe nur noch Negatives sehen. Und doch können wir Einfluss nehmen, wie wir die Dinge sehen.
Wir können uns bewusst dafür entscheiden, das Positive zu sehen.
Und das machen wir heute gemeinsam in der Praxis. 90 Minuten uns zu füllen mit Positivem. Um dann so, in dieser Fülle, wieder offen zu sein für das Schöne. Schenke dir die Möglichkeit, und komm auf die Matte.
Zuversicht
In der jetzigen Zeit mit all ihren Herausforderungen, treffen wir oft auf Gefühle wie Unsicherheit, Zweifel und auch Angst. Und all diese Emotionen haben ihre Berechtigung. Es ist völlig in Ordnung, dass wir zweifeln, ob alles richtig ist, wie es hier läuft, und Angst schützt uns ganz häufig. Und doch sollten wir uns von den Gefühlen nicht beherschen lassen. Was mir immer wieder hilft ist eine Praxis auf meiner Yogamatte. Wenn ich mich mit dem Atem verbinde, über den Atem den Körper finde und meine Stärke spüre, finde ich Vertrauen in mir. Vertrauen, dass mir hilft zuversichtlich zu bleiben.
Dankbarkeit
Wir verbinden uns zuerst mit unserem Herzraum, erkennen dort unsere liebevolle Energie, und dann erinnern wir uns an den Menschen in unserem Leben für den wir dankbar sind, dass er Teil unseres Lebens ist. Wir erinnern uns an Situationen, die wir gemeinsam erlebt haben, und dieses Gefühl von Dankbarkeit, dass er zu unserem Leben gehört. Und dieses Gefühl der Dankbarkeit schicken wir in unser Herz. Dann erinnern wir uns an eine Entscheidung, eine Erfahrung, die wir gemacht haben, für die wir dankbar sind, und auch diese Dankbarkeit senden wir in unser Herz. Und wir bedanken uns bei unserem Körper. Dass er uns ermöglicht, dieses Leben zu leben, dass wir leben. Unser Körper, der das zuhause unserer Seele ist, und auch diesen Dank schicken wir in unser Herz, und aus dieser Fülle praktizieren wir, wir erkennen, dass alles da ist und wir empfangen das Geschenk der Dankbarkeit: Die Zufriedenheit.
Klarheit
Zurzeit werden wir mit negativen Informationen zugeschüttet. So sehr, dass unser Blick nicht mehr klar ist, sondern dass wir nur noch Negatives sehen.
Wann hast Du das letzte Mal etwas Positives an dir gesehen?
Ich bin mir sicher: Etwas negatives fällt dir sofort ein, doch nimm dir bitte die Zeit und finde etwas Positives. In der Praxis werden wir es uns einpflanzen und wie ein Samen wachsen lassen, bis dass wir es nicht mehr suchen müssen, sondern es gleich finden, um dann wieder mehr und mehr Positives zu sehen.
Anhaftung
Anhaftungen sind Wünsche, Anforderungen und Vorstellungen, die wir an Menschen, Situationen und Dingen haben, oft unbewusst.
Wenn sie nicht erfüllt werden, können wir auch schon einmal etwas ungehalten reagieren, auch das oft unbewusst.
Ich zum Beispiel habe viele Jahr unsere Urlaube gebucht, den Ort und die Unterkunft festgelegt. Dabei habe ich mir natürlich vorgestellt, wie es da sein wird.
Und natürlich war es nicht so wie ich es mir dort vorgestellt habe, aber wie auch?
Meist brauchte ich einige Tage, um wirklich dort anzukommen, um endlich nicht mehr im Kopf zu sein und zu vergleichen, sondern konnte endlich das Schöne da vor Ort wahrnehmen und genießen.
Diese Anhaftung haben wir auch an unseren Körper. Wenn wir in die Asana gehen, haben wir eine Vorstellung davon, wie sie aussehen sollte, und wenn es nicht gelingt ärgern wir uns.
Wir können die Anhaftung leider nicht ausatmen, aber wenn wir ihr bewusst werden, verändert es sich. Was uns aber unterstützt, Anhaftungen zu vermeiden, ist, im Hier und Jetzt zu sein, den Moment zu spüren. Der Atem kann uns dabei helfen, dass wir uns nicht vom Kopf dominieren lassen sondern uns erlauben, offen und neugierig zu sein, uns überraschen zu lassen von unserem Körper und welche Möglichkeiten heute in ihm stecken.
Auszeit
Gib dir die Möglichkeit vom Denken ins Fühlen zu kommen, dich nicht den ständigen Reizüberflutungen hinzugeben, dir etwas Ruhe zu gönnen, grad so, als würdest du die Pausetaste drücken. Die Ohren weitmachen, um einmal durchzulüften.
Gönnt euch diese Auszeit, um in den Raum unter den Gedanken einzutauchen.
Veränderung
Die einzige Konstante in unserem Leben ist Veränderung.
Dieser Spruch bringt es auf den Punkt. Immer wieder müssen wir loslassen und uns einlassen auf Neues, auch wenn es uns schwerfällt. Was wir allerdings nicht loslassen sollten, das ist unsere Mitte. Dieser Ankerplatz in uns, der uns Orientierung, Halt und Sicherheit gibt. In Verbindung mit unserer Mitte erinnern wir uns wer wir sind und was wir sind.
Mit diesem Bewusstsein können wir uns einlassen auf der Fluss des Lebens.
Verbindung mit dem Universellen
Unsere Vorderseite ist unsere individuelle Seite, der Ausdruck unseres individuellen Seins. Alles was wir tun und machen, geht über unsere Vorderseite. Wir schauen sie im Spiegel an, machen sie schön. Dieses Bild im Spiegel ist uns so vertraut, dass wir meinen, dass wir das sind, was wir da sehen. Dabei ist es nur ein Bild, ein Bild von unserer Vorderseite. Wir sind viel mehr als nur dieses Bild von unserer Vorderseite.
Im Yoga sagen wir, dass unsere Rückseite unsere universelle Seite ist. Und mit universell ist gemeint, alles was dich trägt, was dich zusammenhält, was dich schützt und stützt. Für den einen ist es der Glaube an das Höhere, an das große Ganze, Familie, Freunde, Lebenspartner ...
Wenn wir uns mit der Rückseite verbinden, dann wird sie in
unserer Wahrnehmung gefühlt riesengroß und geht weit über die individuelle Seite hinaus. Wir bekommen ein größeres, ein vollständigeres Bild von uns, wenn wir verbunden sind mit der Rückseite.
Darum praktizieren wir aus der Rückseite, und lassen es eine Co-Produktion werden:
Universelle trifft individuelle Seite.
Die 5 Elemente - Raum
Die Qualitäten von Luft sind Leichtigkeit, öffnend, ausdehnend, nährend.
Die Fähigkeiten sind DaSEIN, Freiheit, Leere, Präsenz,
Klarheit, Gewahrsein.
Die grundlegende Natur von Raum ist Bewusstsein. Sitz ganz still und nimm deinen natürlichen Atem wahr, ohne irgendetwas zu verändern. Nur wahrnehmen.
Die Qualitäten von Luft sind Leichtigkeit, öffnend, ausdehnend, nährend.
Dann beobachte, lausch und spür, was du wahrnimmst. Ohne irgendetwas zu bewerten oder zu benennen. Nur wahrnehmen. Pures Gewahrsein. Wenn Gedanken oder Gefühle auftauchen, bleib du in deiner Klarheit und nimm den Atem wahr.
Die Qualitäten von Luft sind Leichtigkeit, öffnend, ausdehnend, nährend.
Diese Wahrnehmung nehmen wir mit auf die Matte und geben uns den Raum mit diesem Bewusstsein zu praktizieren. Wir erlauben uns die Erfahrung zu machen, nicht auf jeden Impuls zu reagieren, sondern nur wahrzunehmen. Denn dann kann der Geist entspannen und du kannst in Klarheit praktizieren.
Die 5 Elemente - Luft
Die Qualitäten von Luft sind Leichtigkeit, öffnend, ausdehnend, nährend.
Unser Atem ist Luft, und ohne Atem gibt es kein Leben. Unser Atem verbindet unseren äußeren mit dem inneren Körper. Verbunden mit dem Atem kommt der Geist zur Ruhe. Wenn wir dem Atem nach innen folgen schenkt er dem Körper und dem Geist den Raum, die Freiheit sich selbst zu begegnen. Die Luft, der Atem öffnet uns und macht uns innerlich weit, wir dehnen uns aus und erfahren uns toleranter, offener, großzügiger und sensibler gegenüber anderen. Wir entwickeln Vertrauen in andere, können leichter vergeben und eher aufeinander zugehen.
Die 5 Elemente - Feuer
Körperlich sitzt Feuer in unserer Körpermitte. Die Qualitäten von Feuer sind zielstrebig leuchtend, weiß, kraftvoll, transformierend, die Willenskraft stärkend, die Durchsetzungskraft unterstützend. Feuer gibt uns Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten und macht uns unabhängiger vom Außen. Wir können uns abgrenzen gegen Personen, gegen Dinge, die uns nicht gut tun, finden die Kraft unsere eigenen Projekte zu verwirklichen und steigern den Respekt vor uns selbst.
Die Praxis ist kraftvoll, dynamisch, aktivierend und hitzeerzeugend.
Die 5 Elemente - Wasser
Die Qualitäten des Wassers sind Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, fließen, loslassen, Lebendigkeit, weich, weit, Geschmeidigkeit, um nur ein paar der vielen Qualitäten zu nennen. Beginne fühlend die Qualitäten, die dich unterstützen auf dich übergehen zu lassen, um deiner wahren Natur näher zu kommen. Körperlich lässt sich Wasser im Becken lokalisieren und in dessen Beweglichkeit. Die Flexibilität des Beckens macht es möglich aufrecht zu sitzen, aufrecht zu gehen und zu stehen. Die Qualitäten des Wassers unterstützen dich auch im Kopf: Es unterstützt dich alte Denkmuster loszulassen, festgefahrene Strukturen, die uns eher starr und unbeweglich machen, aufzulösen, um dann in der Verbindung mit der Flexibilität des Wassers Kreativität zu entwickeln mit all seinen Möglichkeiten.
Die 5 Elemente - Erde
In den Yoga Sutren steht, dass wenn die Qualitäten, die Eigenschaften der Elemente auf uns übergehen, dann kommen wir unserer eigenen Natur näher. Um die Eigenschaften der Elemente auf uns übergehen zu lassen müssen wir sie fühlen und verstehen. Dann können wir die Vorstellungskraft als eine Art Brücke nutzen, um uns mit den Qualitäten zu verbinden.
Wir starten mit der Erde: Ihre Qualitäten sind Stabilität, Nährend, Wurzelnd, Ruhe, Sicherheit, Gelassenheit, Bodenständigkeit, es sind so unendlich viele Qualitäten. Beginne fühlend die Qualitäten, die du brauchst um dich sicher und unterstützt zu fühlen, auf dich übergehen zu lassen.
Komm auf die Matte.
Befreien
Ich nehme an ihr habt es auch schon erlebt: Ihr habt eine unangenehme Erfahrung gemacht, die sich in euch verewigt hat. Eine Situation in der ihr euch nicht gut genug gefühlt habt und die ihr auf keinen Fall noch einmal erleben möchtet. Gerne sind diese Situationen gespickt mit einem dummen Spruch, der das ganze komplett macht. Wir verwenden so viel Energie darauf dem aus dem Weg zu gehen.
Und doch lohnt es sich nochmal hinzuschauen, denn wir limitieren uns damit selbst. Schau hin und erkenne: Es geht viel weniger um die Sache, als um dieses unangenehme Gefühl.
In der Praxis wollen wir unsere Mitte spüren und dadurch Stabilität und Sicherheit finden, um uns von diesem Gefühl zu befreien.
Die Regung des Herzens wahrnehmen
Viele Menschen glauben, dass unser Herz nur eine Pumpe ist, die unseren Blutkreislauf im Gang hält. Jeder, der schon einmal Herzschmerz hatte, weiß, dass unser Herz ein emotionales Kraftfeld ist.
Um die Regung unseres Herzens wahrzunehmen, müssen wir unsere Wahrnehmung verfeinern und genau hinhören, denn unser Kopf ist so laut und so schnell, dass wir vor lauter Gedanken unser Herz nicht hören.
Deshalb geht es in der Praxis darum, den Kopf, der denkt, zurückzunehmen, und dem Herzen, das fühlt, mehr Raum zu geben, um unserer eigenen Intuition folgen zu können.
Svatantrya
Das was die Freiheit fördert, oder auch freiheitsförderndes Tun.
Es geht nicht darum, möglichst viel Geld und Zeit zu haben, um alles tun zu können, was man gerne möchte. Es geht um die Freiheit von eigenen Limitierungen, von Gedanken, die uns eng machen. Tagtäglich füllt jeder von uns Rollen. Rollen wie Tochter, Sohn, Mutter, Vater, Freund, Kollege, Angestellter, Vorgesetzter, Partner, und so weiter. Von allen diesen Rollen haben wir eine Vorstellung, wie wir sie füllen möchten. Wichtig ist, dass wir erkennen, dass es Rollen sind und uns nicht zu weit von unserer wahren Natur entfernen. Von Satya wissen wir, dass wir sehen sollten, was ist, und wenn wir die Rolle erkennen, dann haben wir die Freiheit zu wählen, welchen Weg wir gehen:
Den Weg in die Limitierung. Oder den Weg in die Freiheit.
Satya
Satya, das, was ist.
Mir hat Satya viel Frieden und Freiheit gebracht. Denn zu akzeptieren, dass es ist, wie es ist, hat mir dabei geholfen nicht mehr nach einem Schuldigen zu suchen und mich nicht darüber zu ärgern, dass es so ist wie es ist, sondern die ganze Energie darein zu stecken, Lösungen zu finden und nach vorne zu gehen. Satya bedeutet aber auch, mich zu sehen, wie ich bin, und mich zu akzeptieren, wie ich bin, mit allen vermeintlichen Fehlern. Das heißt nicht, dass ich mich nicht verändere, jede Erkenntnis, alles was ich lerne, was ich verstehe, was ich sehe, verändert mich. Das gilt natürlich auch für alle Menschen um mich herum, dass ich sie so akzeptiere, wie sie sind, und wohlwollend zu sehen, wie anders andere Menschen sind.
Um zu sehen, was ist, oder was wir sind, müssen wir auch da sein wo wir sind, wir müssen hinhören beim Zuhören und hinschauen beim Zusehen. Übe dich darin, beim Hiersein da zu sein.
Shri
Anusara Yoga ist für seine präzise Ausrichtung und seine herzorientierte Praxis bekannt. Anusara beruht auf einer lebensbejahenden und durch und durch positiven Philosophie, dem kaschmirischer Shivaismus. Es gibt keine Dogmen und Belehrungen, stattdessen wird jeder unterstützt seinen Körper besser kennenzulernen, seine Grenzen zu erkennen und eventuell zu verschieben. Anusara hilft uns auf dem Weg zu uns selbst, schenkt uns die nötige Kraft um authentisch zu sein, loslassen zu können und das Vertrauen uns auf das was kommt einzulassen. Die 3 Grundpfeiler dieser Yogaphilosophie sind die 3 "S". Shri ist das erste S und zugleich die größte Herausforderung. Es geht darum, das Gute zu sehen und zwar zuerst das Gute zu sehen, in allem und jedem um uns herum, auch in uns selbst. Es geht nicht darum, das Negative zu übersehen, es geht um die Reihenfolge, zuerst das Gute zu sehen.
Das nehmen wir heute mit auf die Matte. An uns, an unserer Praxis zuerst das Gute zu sehen, auch wenn wir uns gerne über irgendetwas ärgern wollen.
Stabilität und Sicherheit
Viele Menschen sind noch ganz unsicher mit den Lockerungen und Öffnungen, gehen nur zögerlich in Geschäfte, Restaurants, Yogastudios. Beeindruckt durch die Bilder und Informationen der Coronakrise, fühlen wir uns durch die ganzen Regeln und Vorschriften doch sehr sicher.
Und genau diese Sicherheit fehlt uns, wenn wir jetzt wieder in die Normalität gehen.
Yoga kann uns Sicherheit und Stabilität geben, aus der Vertrauen wachsen kann, Vertrauen um sich einzulassen, auf das was kommt.
Verbinde dich mit deinem inneren Raum
Corona macht es uns schwer, das Außen zu vergessen, da wir ständig mit Informationen über Corona, mit Abstandsregeln, Hygienevorschriften, wie der Maskenpflicht und weiterem beschäftigt sind, dass wir beinahe vergessen, dass wir in uns die Möglichkeit haben mal zur Ruhe zu kommen, aufzutanken. Ganz ohne Regeln und Pflichten, ganz pur und authentisch sein können, wenn wir dem Atem die Möglichkeit geben uns in diesen Raum zu bringen. Diese Möglichkeit haben wir auf der Matte in dieser Praxis.
So vertraut - und doch ganz anders
Endlich, nach vielen Wochen öffnen sich Kneipen, Restaurants, Fitnessstudios und sogar Yogastudios.
Rückkehr zur Normalität?
Auf der einen Seite vertraut - und doch ganz anders. So viele Vorschriften die eingehalten werden müssen, machen es schwer, Normalität zu spüren. Darum heute die Praxis: Ganz vertraut - und doch ganz anders.
Unsere Individuelle und universelle Seite
Unsere Vorderseite ist unsere individuelle Seite: Der Ausdruck unseres individuellen Seins. Alles was wir machen geschieht über die Vorderseite.
Unsere Rückseite ist unsere universelle Seite: Die Verbindung zum Universellen. Was auch immer für jeden das Universelle ist, das kann tatsächlich das Universum sein, der Glaube an das höhere, es kann die Familie sein, deine Kinder, dein Partner, sogar Yoga, es ist die Seite die dich trägt. Es ist das was dich trägt. Es ist das was dich schützt und stützt.
Die Verbindung der Vorder- mit der Rückseite, die Verbindung vom Individuellen mit dem Universellen, das nehmen wir mit in die Praxis.
Wähle deine Intention
Bei so viel Fremdbestimmung zurzeit wähle du deine eigene Intention für deine Praxis. Was ist der Grund, warum du auf die heute auf die Mathe kommst? Kann es sein, dass du einfach 90 Minuten ganz bei dir sein möchtest? Oder möchtest du deine Kraft, deine Leichtigkeit spüren, im hier und jetzt sein oder einfach mal keine Rolle verkörpern sondern ganz pur nur du sein?
Wähle das für dich, pflanze es dir ein und lass es wachsen, von innen nach außen.
Svatantrya
Vor kurzem habe ich mit einer Freundin gesprochen. Sie hat 2 Söhne, die gerade auch viel Zeit zuhause verbringen. Meine Freundin ist ziemlich genervt, weil die beiden die meiste Zeit am Handy sitzen oder am Computer spielen.
Dann hat sie die beiden mal gefragt: Ob ihnen klar ist, was hier gerade passiert. Dass dies ein historisches Ereignis ist, was wir gerade erleben. Und ob sie später mal ihren Kindern, wenn sie von dieser Zeit erzählen, sagen werden: "Ich habe die Zeit genutzt um pausenlos Computer zu spielen".
Wow, da musste ich auch mal darüber nachdenken:
Wie gehe ich denn hier durch diese Zeit?
Und wenn man da hinschaut, und beobachtet, dann wird einem klar, dass wir eine Wahl haben und entscheiden können welchen Weg wir gehen. Den, der uns Unzufriedenheit spiegelt? Wir sind nicht nur Opfer der äußeren Umstände. Wir können den Weg wählen, der uns Vertrauen, Dankbarkeit und Zufriedenheit vermittelt, indem wir Gutes tun, positiv bleiben und die schönen Momente sehen.
Sich aus der Enge zu befreien
ohne sich selbst zu verlieren
So viele Informationen prasseln im Moment auf uns ein. Informationen, die uns Sorgen machen, verängstigen und verunsichern, aber auch wütend machen. Und all diese Gedanken, all diese Gefühle haben ihre Berechtigung. Es geht nicht darum, sie zu verdrängen oder zu ignorieren. Und doch sollten wir zusehen, dass wir uns nicht von all den Emotionen beherrschen lassen, dass wir nicht zu eng werden, da wir dadurch unsere Stabilität, unser Vertrauen in uns selbst verlieren. Eine intensive körperliche Praxis kann uns helfen, Stabilität und Kraft in uns zu spüren.
Bis später, auf der Matte.
Herausforderungen
Beinahe täglich begegnen uns Herausforderungen. Werden wir herausgefordert, heraus aus unserer Komfortzone, heran an unsere Grenzen und manchmal auch darüber hinaus. Wir werden mit unseren vermeintlichen Schwächen konfrontiert, und begegnen Dingen, denen wir auch gerne aus dem Weg gehen würden. Und doch wissen wir, dass es genau die Herausfordeerungen sind, die uns die Möglichkeit geben zu wachsen und uns zu entwickeln. Und doch ist es wichtig dabei zu erkennen, dass es nicht darum geht, dass wir perfekt sind, sondern, dass wir bei uns sind.
Dass wir niemand anders beeindrucken wollen außer uns selbst, indem wir die Herausforderung annehmen und alles geben, so wie immer, denn genau das ist perfekt.
Karma
Karma ist das Gesetz von Ursache und Wirkung und besagt, dass alles was wir sagen, tun oder denken Konsequenzen haben wird. Der Kerngedanke ist, dass alle unsere Handlungen, Gedanken und Worte einen Samen setzen, der sich entwickelt und wächst. Und das von uns gesäte Karma immer zu uns zurückkommt. Dalai Lama sagt zum Karma, dass wir handeln sollten, als hinge das gesamte Gleichgewicht des Universums davon ab.
Karma ist aber noch viel mehr als Lohn oder Strafe für frühere Taten. Karma gibt uns die Möglichkeit uns zu entwickeln. Der Mensch wächst durch seine Aufgaben, die ihm durch sein Karma gestellt werden. Was auch immer geschieht ist genau das, was man braucht, um zu wachsen um sein inneres zu Berühren und seine Herzqualität kennenzulernen. Wichtig ist, dass man nicht mit guten Taten angibt oder Anerkennung dafür erwartet. Das schönste, was dir Karma geben kann ist Zufriedenheit. Es ist nachgewiesen, dass Menschen glücklicher und zufriedener sind, wenn sie anderen Menschen helfen können. Also genieß einfach die befreiende Wirkung von Karma, deine Welt ein bisschen schöner zu machen. Erkenne was zu tun ist und öffne dein Herz.
Freiheit
Gerade haben wir Karneval gefeiert. Die Leute genießen es den Alltag loszulassen und zu feiern, sich von der Routine zu befreien und die Freiheit zu genießen, sich zu verkleiden, zu singen, zu schunkeln, zu tanzen. Dieses Gefühl von Freiheit, Lebendigkeit und Leichtigkeit zu genießen, bis es wieder in den Alltag zurück geht.
Natürlich gibt es auch die, die sich die Freiheit nehmen, dem ganzen zu entfliehen. Wir können uns dieses Gefühl von Freiheit auch mitnehmen in unseren Alltag, indem wir uns aus der Routine befreien und mal ganz bewusst einen Abend anders gestalten als Normal, einen anderen Weg nach Hause fahren oder nur die Straßenseite zu wechseln. Die Freiheit genießen mal anders zu sein und damit sich selber und andere zu überraschen.
Samadhi
Samadhi, die letzte Stufe auf dem achtgliedrigen Pfad.
Die Stufe der Erkenntnis des wahren Selbst. Es wird von Erleuchtung und innerer Glückseligkeit gesprochen, von der Unabhängigkeit von äußeren Umständen und so weiter ...
Verstanden habe ich das alles nicht, darum versuche ich das mit meinen Worten:
Die Lücken, die entstehen in der Meditation, diese Pausen in denen der Geist keine Gedanken produziert, entstehen häufiger wenn wir öfter meditieren. In diesen Pausen, kann sich dann unser Bewusstseinszustand veränden.
Denn das ist Samadhi:
Ein anderer Bewusstseinszustand in dem wir nur noch Energie wahrnehmen, nicht Materielles, keinen Körper, wir fühlen nur noch Energie.
Aber auch hier gilt, dass wir es nicht bewusst anstreben können, sondern das geschieht, wenn wir uns einlassen und dranbleiben. Und ich denke genau darum geht es: Dranbleiben, Veränderungen erkennen und Entwicklungen sehen.
Und wer weiß was passiert...
Dhyana.
Letzte Woche bei Dharana, die Konzentration, ging es um das Festhalten der Gedanken auf einen Punkt, eine Sache, eine Tätigkeit, so geht es bei Dhyana um das Loslassen, darum sich Einzulassen, auf das was ist. Bedeutet, jedes Wollen, jede Absicht loszulassen, die Kontrolle über das was du denkst oder fühlst loszulassen und nur zu beobachten, nicht zu reagieren, egal was da hochkommt, egal ob Gedanken, Gefühle oder Erinnerungen, nur beobachten, völlig wertfrei. Was auch immer hier in deinem Bewusstsein auftaucht, wird nicht bewertet oder innerlich kommentiert.
Nur beobachten, und vielleicht entstehen Lücken, kleine Pausen zwischen den Gedanken.
In diesen Momenten werden keine Gedanken produziert und für einen Moment vergisst der Körper den Geist. Bewusst können wir unsere Gedanken nicht anhalten, aber je öfter wir üben, desto häufiger und länger entstehen diese Lücken zwischen den Gedanken.
Dharana.
Dharana. Konzentration. Übersetzt heißt es halten, festhalten der Gedanken, auf einen Gegenstand und sich nicht ablenken lassen. Den Geist so zu fokussieren, dass er sich nicht von anderen Dingen anlenken lässt. Es gibt so viele Ablenkungen, innen und außen, die uns aus unserer Konzentration bringen, Geräusche, Bewegungen in der Umgebung, Erinnerungen, Gedanken an Zukünftiges, Körperempfindung, etc. . Wenn wir Dharana praktizieren, sollten wir unsere Aufmerksamkeit willentlich auf ein Objekt gerichtet halten, nur dann haben wir die Möglichkeit, bei uns zu bleiben und die Ablenkungen werden nicht mehr so wichtig sein. Wir alle kennen den Zustand der fokussierten Aufmerksamkeit, nur leider haben wir ihn verlernt, denn Kinder treten beim Spielen, ganz spontan und natürlich in diese fokussierte Aufmerksamkeit. Übrigens besagen Studien, dass Menschen dann am glücklichsten sind, wenn sie vollkommen in einer Sache aufgehen, ihre gesamte Aufmerksamkeit einer Tätigkeit widmen und komplett fokussiert sind. Oder anders gesagt Dharana praktizieren.
Pratyahara
Pratyahara, der Rückzug der Sinne, unsere Sinne sind unsere Verbindung zum Außen. Aber um tiefer in uns einzutauchen, müssen wir die Sinne zurückziehen, um den Geist für Feinheiten zu schärfen, die von den Sinneseindrucken gerne überlagert werden.
Gerade in der heutigen Zeit der Reizüberflutung suchen wir nach Möglichkeiten, alles, was mit uns geschieht, was wir denken, was wir sagen, was wir schreiben zu verdauen. Es sind so viele Sinneseindrücke, die auf uns einprasseln, Bilder aus Filmen, Nachrichten oder dem Internet, aber auch zwischenmenschliche Einflüsse, die uns beschäftigen und uns nicht zur Ruhe kommen lassen. Darum praktizieren wir Yoga. Um ein Gefühl von Klarheit und Ruhe zu spüren, wir hören auf unseren Atem und bringen unsere Aufmerksamkeit ins hier und jetzt.
Pratyahara geht noch einen Schritt weiter: Es lenkt die Wahrnehmung nach innen, ohne jegliche Ablenkung von Außen, doch es geht nicht darum, irgendwelche Defizite zu entdecken oder irgendetwas zu bewerten, sondern bewusst zu beobachten, ohne sie zu beschreiben.
Kein Wort, nur Beobachten.
Pranayama
Pranayama - Auf dem achtgliedrigen Pfad sind wir jetzt bei Nummer Vier. Pranayama wird übersetzt mit Energieausdehnung. Patanjali sagt: "Die stetige Praxis von Pranayama verringert Blockaden im Geist, die uns an einer klaren Wahrnehmung hindern."
Unser Geist hat direkten Einfluss auf unseren Atem. Er reagiert auf alles was uns bewegt und begegnet. Wenn wir uns erschrecken halten wir die Luft an, unser Atem verändert sich je nach Gefühlslage. So lässt sich umgekehrt auch der Geist vom Atem beeinflussen. Erlaube dir tief und ruhig zu atmen und beobachte deinen Geist, wie er sich beruhigt.
In unserer Yogapraxis atmen wir Ujjayi. Die Übersetzung für Ujjayi ist siegreicher Atem, und zwar Sieg über den vom Geist beeinflussten unruhigen Atem. Hörbarer Atem, der dich beruhigt und dir die Möglichkeit gibt zu hören, ob du die Asanas in der richtigen Intensität ausführst. Ujjayi fördert die Atemkontrolle und sorgt dafür, dass du tiefer und bewusster atmest. Ujjayi hilft dir die Bewegung dem Atem anzupassen und einen Rhythmus zu finden, der die Konzentration steigert, dich mit dem Hier und Jetzt verbindet und dir Kraft verleiht. Das Meeresrauschen der Ujjayi-Atmung entsteht durch das Verengen der Stimmritze.
Asanas
Die Nummer drei auf dem achtgliedrigen Pfad, auf dem Weg zur Ruhe im Geist ist Asanas, Sthira Sukham Asanam. Jede Asana sollte fest und stabil, aber dennoch auch leicht und angenehm sein. Wir benötigen Sthira (Kraft und Stabilität) als Fundament um dann mit Sukham (Leichtigkeit) sich auf die Situation einlassen zu können. Denn wackelt das Fundament, kann man sich unmöglich leicht machen.
Die Asanas dienen der Stärkung des Körpers und der Zentriertheit des Geistes. Und das geht nur, wenn du dich in deinem Körper wohlfühlst, stabil und angenehm leicht. Wenn wir die Asanas richtig ausführen, dann darf Kraft und Stabilität nicht zur Verspannung und Leichtigkeit nicht zu Trägheit führen.
Wenn wir unter Stress stehen neigen wir dazu, die Zähne zusammenzubeißen und noch mehr Kraft und Stärke dazu zu tun. Dabei täte uns hier Leichtigkeit gut.
Auch wenn es nicht gleich gelingt, übe dich darin deine Wahrnehmung zu verfeinern, zu erkennen, was uns in welchem Momenten (Asanas) fehlt. Ist es Kraft und Mitte oder Leichtigkeit und Weite. Nur du selbst weißt ob deine Praxis stabil oder leicht ist. Das kann dir kein Lehrer sagen und du wirst es auch nicht sehen wenn du andere Yogis beobachtest, verfeinere deine Wahrnehmung. In manchen Positionen, an manchen Tagen findest du die Leichtigkeit gar nicht in den Asanas, da braucht es Mut und eine gute Selbstwahrnehmung, um die Kindeshaltung zu Nutzen, um wieder Leichtigkeit zu spüren.
Ishvara Pranidharna
Ishvara Pranidharna - das letzte Niyama. Hier geht es darum, dass wir alle Teil des großen Ganzen sind, Teil des größeren universellen Bewusstseins, verbunden durch unsere Seele (,das wahre individuelle Selbst: göttlicher Funke, vollkommenes Wissen, Essenz und das Licht). Das zu erkennen, darum geht es im Yoga. Um dem Fluss des Lebens zu vertrauen, das Vertrauen in das höhere Unbekannte.
Svadhyaya
Svadhyaya - Selbststudium und Selbsterforschung. Um ingesamt bewusster zu werden, soll das eigene Denken und Handeln beobachtet, reflektiert und hinterfragt werden.
Traditionell bedeutet Svadhyaya das Studieren der alten Schriften, um sich selbst zu erkennen. Es meint aber auch die Fähigkeit zu nutzen, sein Verhalten zu beobachten, zu analysieren und zu reflektieren. Es geht darum zu beobachten, welche Gedanken, welche Gefühle, welche Vorstellungen beeinflussen mein Verhalten in welchen Momenten, welche Reizreaktionen leiten und lenken mich und was sind die Ursachen.
Svadhyaya ist ein großer Schritt uns näher zu kommen und uns besser kennenzulernen.
Tapas
Tapas - Selbstdisziplin, Hitze, Feuer.
Disziplin bedeutet dranzubleiben, auch wenn wir die Komfortzone verlassen. Seiner Intention zu folgen, auch wenn wir an unsere Grenzen kommen. Wir kennen es alle, dass unser Geist sich meldet, wenn es schwierig wird, gerne sagt er, dass wir das nicht können, nicht stark und nicht gut genug sind. In der Yoga Philosophie wird er Monkey Mind genannt und er legt los sobald es anstrengend wird. Da brauchen wir Tapas, diese Kraft in unserer Körpermitte, um dranzubleiben, fokussiert zu bleiben und dadurch dem Affen die Aufmerksamkeit zu entziehen bis er ruhiger wird - kaum wahrnehmbar. Wenn wir diese Ebene erreicht haben, dann können wir wachsen, bis über unsere Grenzen hinaus. Da formt sich unser Charakter, es stärkt unser Selbstbewusstsein. Etwas geschafft zu haben, obwohl du an deine Grenzen gekommen bist, Herausforderungen zu meistern aus eigener Kraft.
Santosha
Zufriedenheit - Santosha - das zweite Niyama. Die yogische Philosophie unterscheidet zwischen innerer und äußerer Zufriedenheit.
Die äußere Zufriedenheit wird aus dem Außen bedient. Kleine Highlights in unserem Leben, wie lang ersehnte Schuhe kaufen, Anerkennung bekommen, sich ein Stück Schokoladenkuchen gönnen, das alles gibt uns Zufriedenheit für Momente, ist aber nicht langfristig.
Innere Zufriedenheit ist eher eine Betrachtungsweise unseres Lebens. Sehen wir was wir alles haben und fördern unsere Zufriedenheit und Dankbarkeit oder sehen wir eher was wir nicht haben und fördern dementsprechend die Unzufriedenheit? Erlaubt euch immer mal wieder zu beobachten, was ihr alles habt und pflanzt diesen Samen in euch, pflegt ihn und lasst ihn wachsen um euch das größte Geschenk zu machen:
Zufriedenheit.
Patanjali sagt, tiefe Zufriedenheit lässt uns grenzenloses Glück erfahren.
Saucha
Saucha ist das erste Niyama. Niyamas beschreiben unsere Haltung gegenüber uns selbst. Niyama bedeutet beobachten.
Saucha wird mit Reinheit übersetzt. Auf körperlicher Ebene ist es die Hygiene, aber auch die Ernährung. Wir kennen alle das gute Gefühl, sich frisch gemacht zu haben durch eine Dusche oder ein Bad. Und auch mit der Ernährung haben sicher alle ihre Erfahrungen gemacht. Was sich gut anfühlt und was man vermeiden sollte. Saucha geht eben noch ein Stück weiter. Hier geht es auch um die innere Reinheit. Das heißt es geht um unsere Gedanken und Gefühle. Beobachte welche Dinge dir gut tun und welche dir nicht gut tun, mit welchen Dingen du deinen Geist konfrontieren möchtest und von welchen du dich lieber entfernst. Wir haben immer eine Wahl, denn wir haben die Fähigkeit zu unterscheiden, was uns hilft Saucha zu kultivieren. Durch das bewusste Abziehen von Aufmerksamkeit von Dingen, die uns nicht gut tun, kann Klarheit und Reinheit, - Saucha - entstehen.
Aparigraha
Das fünfte Yamas heißt nicht Festhalten, nicht haben wollen und Unbestechlichkeit.
Aparigraha beschreibt die Möglichkeit, sich von Erwartungshaltung zu lösen, seinen eigenen Wert zu erkennen und nicht festzuhalten, sondern mit den Begebenheiten des Lebens zu fließen. Wenn du niemanden bestichst und selbst nicht bestochen werden kannst, um irgendwelche Vorteile dadurch zu erhalten, spürst du die Kraft deines SEINS. Oft vergleichen wir uns mit anderen und ihren Erfolgen, was sie alles haben und können und fühlen uns dadurch weniger gut. Aparigraha gibt uns die Möglichkeit das Potential in uns zu erkennen und andere, die uns mit ihrem Erfolgen beeindrucken, zeigen uns nur das alles möglich ist, wenn wir das nutzen, was uns zur Verfügung steht.
Wenn wir Aparigraha praktizieren, hören wir auf zu begehren, was und nicht gehört und was wir nicht sind. Wir feiern das was wir haben, greifen nach unseren Sternen und erlauben den Wundern in unserem Leben sich zu entfalten.
Genieße die Freiheit zufrieden zu sein. Alles ist da.
Brahmacharya
Brahmacharya heißt, seine Energie in die richtige Richtung zu lenken. Es heißt auch den Überblick zu bewahren über die Kräfte und die Ressourcen die da sind. Hier geht es um den richtigen Umgang mit unserer Energie. Unsere Energie nicht im Außen zu verbrauchen, sondern sie eher zu nutzen um unserer wahren Natur näher zu kommen. Um die beste Version von uns selbst zu sein, müssen wir auf uns und unseren Körper hören. Schaffe Bewusstsein für deinen Energieverbrauch, prüfe was die Energie gibt und nimmt, welche Verhaltensweisen dich nähren, dir Kraft geben und dir helfen, deine Energie zu nutzen, und welche dich müde machen und dir Energie nehmen. Es gibt so viele Energiefresser in unserem Leben: Sich Sorgen zu machen, stundenlang festzuhängen in Gendanken ist so kräfteraubend, falsche Ernährung kann ein Energiefresser sein, auch gibt es Menschen, die uns Energie rauben. Prüft das für euch und versucht euch abzugrenzen von Energielöchern und Energiefressern, um euch näher zu kommen.
Asteya
Asteya, das dritte Yamas. Asteya ist das Verlangen etwas unbedingt haben zu wollen, sodass es uns die Ruhe nimmt.
Wir leben hier und heute in einer Konsumgesellschaft, die das mit sich bringt: Das wir nie genug haben und scheinbar mehr brauchen um glücklich zu sein. Am liebsten immer das Neuste, iPhones, Sneaker und so weiter. Dabei wir wissen alle, dass es uns nicht nachhaltig glücklich macht. Und es geht nicht nur ums Materielle. Wir möchten mehr Anerkennung, mehr Aufmerksamkeit, mehr Freizeit, mehr Geld, mehr Sonne, mehr alles, besonders wenn es auch andere haben. Genug ist nicht mehr genug, und das liegt nicht daran, dass wir zu wenig haben. Wir haben verlernt zufrieden und dankbar zu sein. Wir sehen nicht was wir alles haben, wir sehen nur was wir nicht haben.
Woher kommt das Verlangen, das uns da antreibt? Neid? Angst zu kurz zu kommen? Oder denken wir das wir es mehr verdient haben als andere?
Vielleicht eine Mischung aus alldem. Wenn wir uns bewusst werden, das Verlangen erkennen, dann können wir uns die Freiheit nehmen einfach mal zu sagen:
Nein, danke, ich bin zufrieden.
Satya
Das 2. Yamas ist Satya. Wahrheit, Ehrlichkeit.
Hier geht es nicht um die bedingungslose Ehrlichkeit. Sondern
viel mehr um ein authentisches Sein. Gemeint ist, in Worten, Taten und Gedanken ehrlich zu sein, sich selbst nicht zu belügen. Wenn wir vorgeben anders zu sein als wir sind, weil wir glauben so
nicht gemocht zu werden, nicht anerkannt, nicht akzeptiert, dann kostet uns das unglaublich viel Kraft.
Authentisch zu sein, kostet anfangs auch Kraft. Aber wenn wir dann bei uns sind, ganz klar sind, authentisch sind. Dann gibt uns das Kraft und wir können neues Potential in uns entdecken.
Außerdem ermutigt es Andere auch authentisch zu sein. Auch auf der Matte sollten wir authentisch sein, und ruhig mal in die Kindeshaltung gehen oder ein Vinyasa ausfallen
lassen.
Satya, Ehrlichkeit, Wahrheit gilt ebenso im Umgang mit anderen Menschen.
Zier ist es die Wahrheit so gut es geht zu formulieren, ohne jemanden absichtlich oder unnötig zu schaden.
Ahimsa
Das erste der fünf Yamas, Ahimsa, bedeutet Gewaltlosigkeit oder nicht verletzen. Dabei geht es um den freundlichen, achtsamen Umgang mit unserer Umwelt und allen Lebewesen. Ahimsa wird in Worten, Gedanken und Taten praktiziert. Über jemanden negativ zu sprechen oder zu denken, wirt sich nach Patanjalis Prinzipien nicht nur schädlich auf den Betroffenen aus, sondern auch auf den negativ Denkenden selbst. Jeder Einzelne ist sein eigenes Universum, kämpft seinen eigene täglichen Kampf gegen Ängste, Vorurteile, Zweifel und Herzschmerz. Da sollten wir unsere Unzufriedenheit nicht noch an Anderen auslassen.
Und was wir gerne mal vergessen ist, dass jeder Einzelne von
uns ein Lebewesen ist, das Achtung verdient, auch wir selbst. Somit sind wir gefordert Ahimsa auch im Zusammenhand mit unserem eigenen Sein zu üben. So oft sind wir so kritisch und ärgern uns
über uns selbst.
Die Gewaltlosigkeit Ahimsas sollte auch gegenüber dem eigenen
Körper ausgeübt werden. Niemand sollte sich in der Yogapraxis in eine Position zwingen, sondern friedlich und gewaltfrei bleiben. Fordern aber nicht überforden.
Was nutzt es, wenn man sich in eine Yogaposition zwingt und dabei nur negative Gedanken im Kopf herumspuken.
Auch geht es um Gewalt gegen Tiere, viele Yogis sind Veganer oder Vegetarier.
Aber auch das ist ein Prozess. Eigentich mag ich Fleisch,
aber mehr und mehr vergeht mir der Appetit aufgrund der Gewalt, die den Tieren zugefügt wird und außerdem wegen der Belastung der Umwelt. Es wird schnell klar, dass Ahimsa eine große
Herausforderung im Alltag darstellt. Dennoch lohnt es sich immer wieder hinzuschauen und sich auf diesen Weg zu begeben, auch wenn es immer wieder mal Rückschläge
gibt.
Je bewusstsamer und achtsamer wir werden, desto friedlicher wird unser Umgang mit uns und unserer Umwelt.
Wenn es auch nicht sofort gelingen mag, den eher schwierigen Mitmenschen wohlwollend und mir einem kleinen Lächeln zu begegnen oder auf eine vegane oder vegetarische Ernährung umzusteigen, so könne doch schon kleine Veränderungen in unserem Alltag viel erreichen. Plastik so gut es geht vermeiden, öfter das Fahrrad nehmen, wenn Fleisch, dann Bio aus artgerechter Haltung, regional und saisonal kaufen, und so weiter.
Tatsächlich fühlen wir uns besser, wenn wir gutes tun.
Zur Unterstützung von Ahimsa gibt es eine Meditation, die Metta-Meditation, eine der ältesten Formen der Meditation. Ziel ist das Erreichen einer liebevollen, wohlwollenden Haltung gegenüber uns, der Welt und allen Lebewesen.
Meditation für mehr Herzenswärme von Jack Kornfield
Möge ich mit Herzenswärme erfüllt sein.
Möge ich gesund sein.
Möge ich friedlich und gelassen sein.
Möge ich glücklich sein.